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15 Jahre Vierbräu Erlangen

Die Hobbybrauvereinigung Vierbräu (Willy und Andy, Micha und Alex, Chris und Heinz) feierte am Samstag , 23. Juni 2012, ab 18.00 Uhr im sog. „Wutzschen Garten“ (von Willy-Wanderwutz) an der Aufseßstraße in der Erlanger Südstadt ihr 15-Jähriges. Just am gleichen Tag war das Nachtbräu-Kellerfest in Uttenreuth angesetzt – manchmal lassen sich selbst in Hobbybrauerkreisen Terminkollisionen nicht vermeiden! Viele Selbstgebraute, Köstlichkeiten vom Grill und vom Salatbüfett, von Willy kreierte Hot Shots in den Farben Grün, Rot und Gelb sowie zu später Stunde ein zünftiges Lagerfeuer erfreuten die zahlreichen Gäste. Die Fans des Selbstgebrauten konnten sich über folgende Spezialitäten freuen: Roggi 30 (ein untergäriges Roggenbier mit 14 % Stammwürze), ein dunkles Hefeweizen (obergärig mit 13 % Stammwürze), Yellow (ein helles Untergäriges mit 13 % Stammwürze), Luna (ein untergäriges Festbier mit 14,5 % Stammwürze, tituliert als „Hochzeitsbier von Manu und Thomas“) und das weithin bekannte Vierbräu Kesselbier (ein untergäriges, bernsteinfarbenes Märzen mit 13,2 % Stammwürze – schmeckte würzig und sehr komplex, ja sogar mit Anklängen von Wurzelgemüse). Vor dem Haus wurden die Gäste eindrucksvoll von einer wuchsstarken 5-jährigen Bitterhopfenrankung begrüßt, deren Dolden dem hellen Weizenbock 2012 der Vierbräu Aroma verleihen werden.

Fotos: Sabine Ismaier

Die Kriegenbrunner Kirchweih 2012

Die rührige Wirtsfamilie Rottner mit ihrem Gasthaus Zur Linde ist Motor und Mittelpunkt der ersten Kerwa im Jahreslauf der Erlanger Vorortskirchweihen. Hier im Erlanger Südwesten werden bereits am Dienstag und Mittwoch die traditionellen Kerwasküchla gebacken (Kissenform) und ausgetragen. Schon einige Wochen zuvor entstanden das dunkle „Greebrunner Kerwasbier“ und Sohn Michaels fruchtig-süffiges Hefeweizen (leider in sehr überschaubaren Mengen!). Nach der Schlachtschüssel zum Start folgte am Freitag, 22. Juni 2012, der traditionelle Bieranstich durch Frau Stadträtin Annette Wirth-Hücking (mit Kaiser-Festbier aus Neuhaus/Pegnitz). Am Samstag hieß es für die Kerwasburschen, den kleinen und großen Kerwasbaum aus der Mönau holen und ohne Schaden im Ort aufstellen. Dieses ist ihnen auch im Jahr 2012 wieder bravourös gelungen. Am Sonntag lockte nach dem Kirchweihgottesdienst in der Johanniskirche die traditionelle Bratenküche und ab 17 Uhr das Betzenaustanzen.

Das Ende der Kerwa am Montag, 25. Juni 2012, war wieder sehr herzergreifend – wird der Kehraus doch in einer wohl einmaligen Art zelebriert: Um Mitternacht folgen alle Besucher vier Kriegenbrunner Blechbläsern (die Seitzen-Buam hatten in den Stunden davor für Stimmung gesorgt) aus dem Wirtshaus bzw. dem Zeltgarten auf die Straße, wo die  Musiker zum sog. Morgensegen von zwei unterschiedlichen Positionen aus u.a. Lilly Marlen, das Abendlied und die vom Erich Keller ebenfalls bestens bekannte Liedversion „Blutwurst und Sauerkraut“ zum Besten geben. Derweil sitzen die Kerwasmadli und Kerwasburschen auf Bänken im Halbrund der Straße, um das Ende der Kirchweih zu beweinen. Jeder (aber auch jede und jeder) der hier Anwesenden wird von dieser traurigen Abschiedsatmosphäre berührt. Danach ist die Kriegenbrunner Kirchweih aus, die Wirtschaft und der Zeltgarten haben sich geleert und alle gehen gemächlichen Schrittes nach Hause. Wohl das anrührendste Kirchweihende in Erlangen!

Fotos: Sabine Ismaier

Königin Mirjam I. bittet zum Jubiläums-Stammtisch

Mirjam I. (re.) und ihre Vorgängerinnen stoßen am Kitzmann Keller auf dasJubiläumsjahr der Brauerei Kitzmann an. Die Regentinnen hatten beim Bierköniginnen-Stammtisch sichtlich Spaß. Foto: Sabine Ismaier

Verglichen mit dem Jubiläum der Brauerei – Kitzmann feiert dieses Jahr 300 Jahre Braukunst in der Südlichen Stadtmauerstraße – scheint ein Jahrzehnt nicht viel zu sein. Doch in die Geschichtsbücher der Familie Kitzmann wird es als das „Jahrzehnt der Königinnen“ eingehen. Denn unter der Regentschaft von Mirjam I. trafen sich die Hoheiten des Erlanger Gerstensafts bereits zum 10. Mal auf der Erlanger Bergkirchweih zum Bierköniginnen-Stammtisch.

Beim Erlanger Bierfrühling vor wenigen Tagen ist für Mirjam Eckert ein Traum in Erfüllung gegangen: Im Jubiläumsjahr der Brauerei Kitzmann wurde sie zur 12. Kitzmann Bierkönigin gewählt. Als Mirjam I. wird die Studentin ab sofort das Unternehmen für ein Jahr auf zahlreichen Veranstaltungen repräsentieren. Eine der ersten Amtshandlungen der frisch gekürten Majestät: Der traditionelle Bierköniginnen-Stammtisch auf der Erlanger Bergkirchweih, zu dem Mirjam I. ihre Vorgängerinnen zum königlichen Plausch einlud.

 Seit Jahren ist der royale Stammtisch für die frisch gekrönte Königin willkommener Auftakt der einjährigen Regierungszeit. Bei süffigem Kitzmann Bergkirchweihbier und einer deftigen fränkischen Brotzeit bekommen die in Regierungsgeschäften noch unerfahrenen Hoheiten Rat von den früheren Bierköniginnen. „Für mich ist es natürlich spannend zu hören, was die anderen Königinnen in ihrer Amtszeit erlebt haben und ich freue mich über die vielen Anekdoten und Tipps“, berichtet Mirjam I. Gemeinsam stießen die versammelten Königinnen auf die bevorstehende Regentschaft an und Cornelia I., elfte und gerade in den Ruhestand getretene Bierkönigin, versicherte: „Mirjam ist eine umwerfende Königin. Sie wird ihre Amtszeit sicher sehr genießen, viele interessante Menschen kennenlernen und eine Menge Spaß haben.“

 „Die Bierkönigin ist eine tolle Tradition und ich freue mich darüber, dass nicht nur unsere Hoheiten, sondern unsere ganze Brauerei so zusammenhält“, ist Peter Kitzmann begeistert. Neben den Königinnen fanden sich auch die beiden Braumeister Benjamin Kloos und Stefan Herz beim Stammtisch ein. Beeindruckt ist Peter Kitzmann von der großen Identifikation der Kitzmann-Majestäten mit der Brauerei. „Bei einigen liegt die Zeit als Bierkönigin ja schon länger zurück und doch ist es für sie selbstverständlich zu den Treffen zu kommen, wenn die neue Regentin einlädt“, sagte er. Der Stammtisch wie auch die Institution der Kitzmann Bierkönigin sind zu einer lieb gewonnenen Tradition geworden: „Bisher hat jede Bierkönigin unsere Brauerei hervorragend vertreten und unsere Hoheiten beim Stammtisch an der Bergkirchweih versammelt zu sehen, ist gerade in unserem Jubiläumsjahr eine besondere Freude.“

Fotos: Sabine Ismaier

Tucher Festbierprobe für die Bergkirchweih 2012

Am Dienstag, 15. Mai 2012, lud die Tucher Bräu Nürnberg/Fürth wieder zur Bierprobe für die Bergkirchweih in die Jahnstuben des TV 1848 Erlangen ein. Nach kurzen Begrüßungsworten des TV-Präsidenten Wolfgang Beck und Tucher-Gastronomiechef Jörg Träger erklärte Braumeister Bernhard Wagemann in einer launigen Rede das Tucher Festbier, wobei er mit dem Rohstoff Malz die „Seele des Bieres“ in den Mittelpunkt stellte.

Nach diesen einstimmenden Worten stach unsere Frau Bürgermeisterin Birgitt Aßmus mit drei gekonnten Schlägen das bereitstehende Festbierfass an. Das malzbetonte (aber nicht zu süße), würzige und süffige „Tucher“ wartet mit einem Alkoholgehalt von 6,0% vol. sowie einer Stammwürze von 13,4% auf.

Es hat eine satte goldgelbe Farbe, die den Bergbesuchern aus bekannten Gründen jedoch meist verborgen bleibt. Da muss man sich schon ein paar Fläschla vom Getränkehändler holen, wo das Saisonbier bereits seit März zu haben ist (mit Maßkrugzugabe – zwei Motive – je Kasten). Nach dem offiziellen Teil wartete ein kalt-warmes fränkisches Buffet auf die geladenen Gäste, die sich heuer bei angenehmen Raumtemperaturen richtig wohl fühlen konnten.  

Nur noch wenige Tage, dann wird  Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis am Donnerstag, 24. Mai 2012, die 247. Erlanger Bergkirchweih mit dem traditionellen Anstich des ersten Fasses am Erich Keller eröffnen.

Fotos: Sabine Ismaier

10 Jahre „Fotomomente der Bierstadt Erlangen“

Am Freitag, 9. März 2012, lud unsere Fotografin Sabine Ismaier unter dem Motto „Bier braucht Liebe Bier zu werden. Bier braucht liebe Trinkgefährten“ aus Anlass ihres 10-Jährigen als „Bierstadtfotografin“ zu einer ganz besonderen Feier: „Mit selbstgebrautem Märzenbier möchte ich darauf anstoßen – es erwarten Euch schöne Fotomomente und fränkische Leckereien“. Treffpunkt war um 18.00 Uhr der Henninger Keller, den Fritz Engelhardt freundlicherweise zur Verfügung gestellt hatte. In der ersten der zwei großen Kavernen konnten die Gäste der Fotografin zunächst bei frisch Gezapftem und köstlich belegten Walnussbroten in einer einstündigen Beamershow die wichtigsten Erlanger Bierkulturmomente von 2002 bis 2012 bewundern. Ihr süffiges Märzen hatten Sabine Ismaier unter dem Label „Bienchen Bräu“ bereits am 16. Januar 2012 in den Kesseln von Georg Rottner (mit Unterstützung der „Profihobbybrauer“ Peter Ross und Kurt Maria Adler) in Erlangen-Kriegenbrunn aus einer ganz speziellen Klostermalz-Steinbach-Malz-Melange und Aromahopfen gebraut. Für das anschließende Gelingen sorgte Peter Kitzmanns untergärige Hefe.

Zweite Station dieses schönen Abends war der Weller Keller, den die Eheleute Rosi und Heinz Müller extra für die Bierkultur-Fotografin „aufgeschlossen“ hatten. Hier fühlte sich die illustre Gästeschar (die ganze Erlanger Brauerszene war irgendwie vertreten) sichtlich wohl, wozu die vom Frauenauracher Restaurant Schaumlöffel gelieferten 3 Variationen der Rottnerschen Bratwürste das ihre taten. Gebraten mit Sauerkraut, als Blaue Zipfel oder als Curry-Zwiebelbratwürste (nach einem Berliner Rezept) – für alle Gaumen war etwas dabei. Dazu schmeckten kleine und große Guldenbrezen. Für einen süßen Abschluss sorgten zu guter Letzt die hausgemachten Bierpralinen der Gastgeberin. Auf die nächsten 10 Jahre „Fotomomente der Bierstadt Erlangen“ von und mit Sabine Ismaier!

Noch 100 Tage bis zum Berg am Erich Keller

Am Faschingssonntag, 19. Februar 2012, zog es nun schon zum 30. Mal die Getreuesten der Bergkirchweihfans ab 11.00 Uhr auf den Erich Keller, um bei frisch gezapftem Bier und Brotzeiten auf das Erlanger Traditionsfest anzustoßen. Erstmals fand diese Anzählzeremonie, die von Hannes Hacker und einem Mitstreiter erdacht wurde, im Februar 1983 statt. Damals saßen sie zu zweit auf den Bänken, doch schon 1984 brachte eine Kleinanzeige in den Erlanger Nachrichten mehr Publikum.

Heuer kamen bei leichten Plusgraden und anfänglichem Sonnenschein gut 150 Unentwegte, die es sich bei Gesprächen und Blechblasmusik gut gehen ließen. Das lag wohl auch an den von Georg Gulden höchstpersönlich mitgebrachten Brezen und Rosi Müllers ganz frisch gegarten Bratwürste im Weckla, die diese großzügig an der Seite ihres Mannes Heinz verteilte. Doch im Mittelpunkt der ganzen Veranstaltung stand – wie konnte es anders sein – der edle Gerstensaft. Inzwischen ist die Auswahl fast unüberschaubar geworden, einzig das Ritual bleibt immer gleich: Krug selbst mitbringen und eine Münze als Spende aufs Fass werfen bzw. zu den Flaschen legen.

Folgende Biere wurden gesichtet: ein 30 Liter Fass Storchenbier (untergärig, unfiltriert) der Steinbach Bräu Erlangen, ein mitteldunkles Festbier aus dem Kommunbrauhaus Junkersdorf mit 15,3 % Stammwürze (Kurt Adler hatte gleich mehrere Fässer mitgebracht). Nikola Wagner war mit ihrem Rumpelstilzchenbräu-Weizenbock in Bügelverschlussflaschen vertreten wie auch Walter Geißler vom Weißbierglasmuseum Nürnberg seinen Whisky-Rauchweizenbock in eigenen 0,5 l Bügelverschlussflaschen dabei hatte (das ideale Bier für Islay-Fans). Jürgen Sommer (der „Sommi“) mit seinem neu kreierten dunklen Ale nach englischem Vorbild (obergärig gebraut mit original englischer Hefe, hoher Röstmalzanteil, 15,5 % Stammwürze), die Ranchbräu aus Erlangen-Buckenhof (Joseph Koblischeck) mit einem stammwürzestarken Weizen sowie René Ermler (Braukontor), der sich für ein Weizen mit dem geheimnisvollen Namen „Illuminati“ entschieden hatte. Die Vierbräu (Andy Sperr und Petra Paulsen) war mit einem süffigen Märzen vertreten, eine Sorte, für die sich auch Bernd Schirmer entschieden hatte (Schirmerbräu), dessen Gerstensaft die besondere Ehre hatte, hier direkt unterhalb der Veranstaltung im Stollen des Erich Kellers reifen zu dürfen. Ansonsten hatten viele Besucher ihr persönliches Lieblingsbier in der Flasche mitgebracht, sodass auch die Erlanger Privatbrauerei Kitzmann mit Edelpils, Kellerbier 1904 und sogar schon mit dem neuen Jubiläumsbier „Rotbier 300“ gesichtet wurde.

Es war wieder schön am Faschingssonntag am Erich Keller, sodass nicht wenige Besucher gleich mehrere Stunden durchhielten und erst von einem gegen 16.00 Uhr aufziehenden Schneeschauer zum Aufbrechen angeregt wurden. Bleibt die Vorfreude auf eine schöne 257. Erlanger Bergkirchweih (Bierprobe ist am Donnerstag, 24. Mai 2012) und den 30. Geburtstag von „100 Tage bis zum Berg“ am Faschingssonntag 2013.

Gutes Bier mit großer Tradition: 300 Jahre Braukunst in der Südlichen Stadtmauerstraße in Erlangen

Die Privatbrauerei Kitzmann feiert 2012 ein denkwürdiges Jubiläum: Seit 1712, also seit drei Jahrhunderten, ist die Erlanger Braukunst in der Südlichen Stadtmauerstraße zuhause. Eines hat sich in der Bierstadt Erlangen in den 300 Jahren nicht geändert: „Schon immer haben wir großen Wert auf die hohe Qualität der Zutaten und größte Sorgfalt beim Brauen gelegt. Das ist auch heute so und wird immer unsere oberste Prämisse bleiben, um den guten Ruf des Erlanger Bieres zu erhalten“, erklärte Peter Kitzmann beim festlichen Jubiläumsauftakt in der Kitzmann BräuSchänke am 2. Februar 2012, mit der die Brauerei den Startschuss für ein ereignisreiches Jahr gab. Die geladenen Gäste feierten gemeinsam mit Karl, Johannes, Peter und Elisabeth Kitzmann den anstehenden Geburtstag der Brauerei. Star der Veranstaltung war eine neue Schankbierspezialität: Königlich begleitet von Cornelia I. zapfte Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis das erste Fass des speziell für das Jubiläum eingebrauten Rotbieres „300“ an. Zur Bierverkostung gab es blaue Zipfel mit Laugenbrezen und Bauernbrot sowie anschließend eine geschmacklich mit dem hopfenfruchtigen Schankbier harmonierende rosafarbene, dreistöckige Geburtstagstorte mit Waldbeeren. Das mit Marzipanbierfläschchen und Kitzmann-Familienwappen aus Schokolade garnierte Konditoren-Kunstwerk schuf Jonas Bornitzky von der Bäckerei Gulden.

Wollte ein Brauer im 18. Jahrhundert sein Gewerbe in einer eigenen Brauerei ausüben, musste der Landesherr dies durch ein Privileg gestatten. Am 10. Oktober 1712 gewährte Markgraf Georg Friedrich Karl dem Erlanger Leonhardt Vernand de Buirette das markgräfliche Privileg, an der Südlichen Stadtmauer eine Brauerei zu errichten. Die heutige Kitzmann Brauerei war geboren. In den Anfangsjahren wechselten die Besitzer der Brauerei mehrfach, bevor 1833 Johann Lorenz Kitzmann sie erwarb und weiterführte. „Mittlerweile sind fünf Generationen Kitzmänner auf diesem Anwesen als Bierbrauer nachweisbar. Damit hat die Familie Kitzmann die Erlanger Brautradition nicht nur fortgeführt, sondern auch maßgeblich geprägt“, wissen die Historiker Martin Schieber und Thomas Engelhardt. Das Erfolgsrezept: „Es war uns immer wichtig, aktuelle Trends und traditionelle Braukunst zu vereinen“, so Peter Kitzmann.

Darauf besann sich die Erlanger Brauerei auch bei ihrer jüngsten Kreation. Das „300“, speziell für das Jubiläumsjahr eingebraut, ist ein traditionelles Rotbier, wie es heute noch im Elsass oder im französischsprachigen Teil Kanadas gebraut wird. „Diese Bierspezialität ist unsere Hommage an die Hugenotten und ihr Savoir-vivre“, wie Braumeister Benjamin Kloos erklärt. Neben seiner vertrauten Farbe besticht das süffige Bier durch ein fruchtiges Aroma, das an frische Waldbeeren und schwarze Johannisbeeren erinnert. Verantwortlich dafür ist eine ganz spezielle Hopfung, die der zweite Braumeister und Hopfenspezialist Stefan Herz zusammen mit seinem Kollegen Benjamin Kloos entwickelt hat. Vier verschiedene Malzsorten geben dem Jubiläumsbier zudem einen zeitgemäß angenehm schlanken Körper und lassen das „300“ zu einem neuartigen Geschmackserlebnis werden. Sechs Wochen musste das Bier reifen, bevor es aus seiner Kellerruhe ans Licht gelangte und jetzt erstmals den Gästen gereicht werden konnte. „Das „300“ kann man sowohl im Sommer als auch im Winter genießen. Mit seiner Stammwürze von 10% und dem moderaten Alkoholgehalt von 4% vol. ist es leichter als beispielsweise ein Helles, seinen ausgeprägten Geschmack weiß man aber auch in der kalten Jahreszeit zu schätzen“, sagt Kloos.

Der festliche Auftakt in der Kitzmann BräuSchänke führt die Erlanger Brauerei in ein ereignisreiches Jahr. Beim Bierfrühling am 5. und 6. Mai 2012 wird der Brauerei-Geburtstag ebenso gefeiert wie bei einem Winterbierfest am 20. Oktober 2012 und auf vielen Kirchweihen im Sommer. „Wir freuen uns darauf, unseren Geburtstag mit unseren langjährigen Freunden und treuen Kunden zu feiern“, so Karl und Peter Kitzmann mit Blick auf die anstehenden Veranstaltungen.

Die VHS auf den Spuren des Erlanger Bieres rund um den Bohlenplatz

Am Freitag, 20. Januar 2012, veranstaltete VHS-Dozentin Hannelore Bauer den neuen Exkursionkurs „Der Bohlenplatz in kulinarischen Häppchen – auf den Spuren des Erlanger Bieres“. Um 19.00 Uhr konnte sie und Wirtin Conny Gstader gut 20 Teilnehmer/innen in der Puppenstube des Gasthauses „Alter Simpl“ bei Kitzmann Kellerbier 1904 und Obatzten-Broten begrüßen. Das gemütliche Restaurant mit dem rustikalen Ambiente und einer hervorragenden Küche,  in deren Mittelpunkt der Buchenholz befeuerte Grill steht, wurde von Rudi Gstader 1973 im Anwesen Bohlenplatz 2 (Baujahr 1750) eröffnet.

Nach einer Einführung zur Geschichte des Bieres und des Erlanger Brauwesens ging es weiter zur zweiten Station, der ehemaligen Fassfabrik Ph. Scheffler, Obere Karlstraße 18. Hier wurde die Gruppe von Hausherrin Dagmar Dietz-Hertrich freundlich aufgenommen und nach ersten Erläuterungen zum Beruf des Büttners in den geräumigen Werkstattkeller des repräsentativen Wohnhauses aus dem Jahr 1888 geleitet. Hier überraschte sie ihre Gäste mit Köstlichkeiten aus den Läden der Bohlenplatz-Nachbarschaft und einer sehr interessanten Powerpointpräsentation über Lage und Geschichte des Anwesens und den Berufstand der Büttner. Die Fassfabrik Ph. Scheffler produzierte hier von 1857 bis 1953 und war zeitweise die zweitgrößte Firma dieses Gewerbes im gesamten Königreich Bayern.

Station Nummer drei war die Privatbrauerei Kitzmann, Südliche Stadtmauerstraße 25, wo Braumeister Benjamin Kloos in Sudhaus, Gär- und Lagerkeller die Herstellung der unter- und obergärigen Kitzmann Biere erklärte. Anschließend ging es zur Verkostung in die Bierwalhalla der Kitzmann BräuSchänke. Nach dem Einstieg mit einem Weizenbock-Aperitif und köstlicher Bratwurstsuppe (in klarer Brühe mit Julienne-Gemüse) konnte sich jeder Teilnehmer seiner Lieblingsbiersorte zu wenden. Später gesellten sich noch beide Kitzmann-Braumeister Benjamin Kloos und Stefan Herz auf ein frisch gezapftes Wintergold dazu.

Brauerei Weller beendet das Jubiläumsjahr 2011

Freitag, 30. Dezember 2011;
Hundert Jahre lang, von 1811 bis 1911, braute die Bauerei Weller in Erlangen Bier. Weitere hundert Jahre später haben die Nachkommen an das Traditionsunternehmen erinnert und nach altem Rezept das typische Erlanger Bier bei ausgewählten Anlässen zum Ausschank gebracht. Mit einer Feier am Freitag, 30. Dezember, im Gasthof Grauer Wolf wurde das Jubiläumsjahr offiziell beendet.

Bei der Feier  rekapitulierte Frau Bürgermeisterin Birgitt Aßmus noch einmal die Wellergeschichte und stellte heraus, dass durch die Aktivitäten den Freundeskreises der Wert der Erlanger Biere (die es bewusst und mit allen Sinnen zu genießen gilt) als Kulturgut betont wurde, wobei sie ausdrücklich auch die Privatbrauereien Kitzmann und Steinbach mit einbezog. Zuvor hatte Hans Kurt Weller bei seiner Begrüßung eher nebenbei erwähnt, dass er es der kleinen Adam Weller`s 3 x 11 – Fangemeinde nicht antun werde, Ihnen ihr neues Lieblingsbier einfach wieder wegzunehmen und es daher auch in Zukunft den süffigen Trunk aus Zeil beim Getränkemarkt Trebisch in Alterlangen und ein paar ausgesuchten Gastronomiebetrieben geben werde!

150 Jahre in Familienhand: Die Mälzerei und Brauerei Steinbach

Am 1. Adventssonntag, 27. November 2011, hatte die Familie Gewalt in ihr Brauereimuseum an der Vierzigmannstraße geladen, um zusammen mit etwa 60 Gästen 150 Jahre Familienbautradition zu feiern. Mit dabei u.a. der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann, Erlangens Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis und Stadtarchivar Dr. Andreas Jakob, der in einer vielgelobten launigen Rede Erlangen, das Bier und die Steinbach Bräu hochleben ließ. Zu diesem Jubiläum, das sich auf das Jahr 1861 bezog, als Carl Steinbach den Eheleuten Bechert die Brauerei am Bayreuther Tor für 31.000 Gulden abkaufte, hatten sich die Braumeister Christoph Gewalt und Roman Gause ein ganz besonderes Festbier ausgedacht: Die obergärige Hopfenkrone, die mit dem Aroma der drei Edelhopfensorten Opal, Smaragd und Saphir den Biergenießergaumen bestach. Der im Dekoktionsverfahren (eine Teilmaische) hergestellte hopfenfruchtige Trunk erreichte bei 13,4 % Stammwürze einen Alkoholgehalt von etwa 5,5 % vol.

Anno 1686 – 325 Jahre Entlas Keller

Fritz Engelhardt lud zu seinem Keller ein und viele Besucher sollten ihm zur 325-Jahr-Feier willkommen sein.

Im Entlas Keller am Erlanger Burgberg befindet sich ein Inschriftenstein, den man mit etwas Mühe wie folgt deuten kann: „Das ist der erste Felsenkeller in diesem Berg, welchen Heinrich Windisch, Mälzer und Biersieder, vor dem oberen Tor hat hauen lassen, den 4. November Anno 1686.“ Somit war es für Kellerwirt Fritz Engelhardt ein selbstverständliches Bedürfnis, genau 325 Jahre später am 4. November 2011 (just am Tag des Erlanger Martini-Treffens) in sein „Kellerreich“ einzuladen, um dort die Menschen bei Freibier (Kitzmann Kellerbier 1904), kostenlosen Güthlein-Bratwürsten und Guldens Zwiebelfladen mit einem ganz besonderen Spektakel zu beglücken: Die Gäste konnten sich um brennende Schwedenfeuer scharen, eine informative Beamershow über die Erlanger Bier- und Stadtgeschichte samt musikali-scher Umrahmung genießen, die Inschrift im Keller bewundern sowie sich von historisch gekleideten Akteuren, Kaltblütern und Schafen in ackerbürgerliche Stimmung versetzen lassen.

Einer der Höhepunkte der Veranstaltung war das vierspännige Pferdefuhrwerk der Privat-brauerei Kitzmann, das Brauherr Peter Kitzmann auf Wunsch von Fritz Engelhardt umrahmt von vier Bierköniginnen vorfahren ließ. Alles in allem ein schöner, von milder Witterung ge-hätschelter Novemberabend im Zeichen des Erlanger „Bierbergs“, wobei sich die beiden Pa-rallelveranstaltungen nichts gegenseitig wegnahmen, sondern die Menschen zueinander führten. So wie es sich Fritz Engelhardt auch mit seinen Schwedenfeuern dachte, um die er einander (noch) unbekannte Menschen „beim Biere“ versammeln wollte. Hierzu erhielt jeder Besucher bei der Ankunft einen angewärmten Stein in die Hand gedrückt, auf dem die Nummer des ihm zugedachten Feuerplatzes vermerkt war …!

Das 6. Erlanger Martini-Treffen

Am Freitag, 4. November 2011, trafen sich ab 15.30 Uhr nun schon zum 6. Mal „am Freitag vor dem Martinstag“ die Liebhaber der Königssorte der Obergärung, um gemeinsam auf dem Henninger Reifbräu Keller bei Martinswecken, Guldenbrezen, Bierobatztem, warmem Fleisch- und Leberkäs` vom Georg Rottner aus Kriegenbrunn sowie den obligatorischen Gewürzgurken aus Straubing die Dämmerung eines milden Herbsttages zu erleben. Dazu gab es neben den köstlichen hellen Weizenböcken des Erlanger Braugewerbes, also von Kitzmann und Steinbach, insgesamt 7 hobbygebraute Weizenböcke, zu denen die heuer auch wieder vortrefflich geratenen Erlanger Martini-Trefferla (Butterplätzla von Susanne Uano) vorzüglich mundeten.

Mit dabei: René Ermler vom Braukontor mit seinem Weizenbock „Vollrausch“, der BuWeiBo der Ranchbräu Erlangen mit einem Hauch Rauch (dahinter stehen Erich Pauer und Josef Kublischek), Nicola Wagner mit ihrem Rumpelstielzchen-Weizenbock, die Vierbräu hatte ihren Catanus-Weizenbock dieses Mal mit Original Erlanger Südstadthopfen aus der Aufseßstraße veredelt, Jürgen Sommer mit seinem Sommikuß-Rauchweizenbock sowie Walter Geißler vom Nürnberger Weizenbierglas-Museum, der es sich nicht nehmen ließ, aus der ehemaligen freien Reichstadt mit einem äußerst lebhaften (d.h. aufschäumenden) Whiskymalz-Weizenbock aufzuwarten, um vor allem die Freunde der schottischen Insel Islay zu erfreuen. Zum ersten Mal dabei war der fast 13-jährige Michael Rottner aus Kriegenbrunn, der unter der Bezeichnung „Greebrunner Lindenbräu“ seinen süffigen Michelsbock präsentierte – hergestellt natürlich nur aus Interesse an der Bioverfahrenstechnik. Für die alkoholische Seite des hobbygebrauten Elixiers trug selbstverständlich dessen Vater Georg die Verantwortung.

So konnte Jochen Buchelt wieder einmal viele vereinen, die für das Erlanger Bier stehen: von Peter Kitzmann – samt charmanter Bierköniginnenbegleitung – über die Familie Gewalt (Steinbach Bräu) und technischen Belegschaftsmitgliedern beider Brauereien bis hin zu den ausgesprochenen Fans dieses Treffens wie der vielköpfigen Hobbybrauergilde. Die Begeisterung war so groß, dass sich mancher Besucher bereits den Termin für das 7. Erlanger Martini-Treffen am Freitag, 9. November 2012