Jubiläumsfest am 7. Mai 2012: 300 Jahre Erlanger Braukunst an der Südlichen Stadtmauer (1712 – 2012)

Zur Krönung des verlängerten, von der Witterung leider nicht sehr begünstigten Jubiläumswochenendes der Kitzmann-Bräu hatte Peter Kitzmann im Namen seiner Familie am Montag, 7. Mai 2012, um 11.00 Uhr Kunden und Freunde der Brauerei zu einem bunten Festprogramm eingeladen. Die schöne und wirklich gelungene Veranstaltung wurde von Klaus Karl-Kraus moderiert und von den Dellnhauser Musikanten gekonnt musikalisch begleitet. Nachdem der Hausherr seine Gäste auch im Namen des anwesenden Vaters und Seniorchefs Karl Kitzmann und seines Bruders Johannes herzlich begrüßt hatte, war es an Historiker Martin Schieber, in einem sehr interessanten und kurzweiligen 5-Minuten-Vortrag die Gründungsgeschichte um das Jahr 1712 zu beleuchten und in den Kontext der damaligen territorialen Situation und politischen Gegebenheiten zu stellen. Und dann kam’s: Klaus Karl-Kraus verwandelte sich in den Brauereigründer Monsieur Leonard Wernand de Buirette, der die leibhaftig vorbeikommende Markgräfin Elisabeth Sophie (blasiert und wohl treffend dargestellt von der Schauspielerin Gisela Volk) immer wieder und wieder um Erteilung der Genehmigung zur Herstellung von Bier und Branntwein anbettelte. Diese stimmte schließlich mit den fiktiven Worten zu, er solle sich als dankbar erweisen und aus der Markgrafenfontäne des Hugenottenbrunnens hinterm Schloss sein Bier sprudeln lassen! Und – so die Fürstin weiter -, dass es ja sowieso nur ein paar Jahre dauern werde, bis es mit seiner Bierbrauerei wieder vorbei sei. Aber weit gefehlt – 300 Jahre später saß die Festgemeinde im Brauereihof der Familie Kitzmann und feierte bei Rotbier 300, Bergkirchweihbier, Hefeweizen oder Radler bzw. den alkoholfreien Limonadenspezialitäten von Frankenbrunnen (eine Entdeckung: die relaunchte Traditionsmarke Raspa). Dazu schmeckte ein frisch gegrillter Ochs am Spieß mit Blaukraut und Klößen hervorragend. Hierfür zeichnete die Familie Güthlein vom Gasthaus zur Einkehr in Erlangen-Büchenbach verantwortlich, die selbstverständlich auch ihre köstlichen Bratwürste anbot.

Für den süßen Abschluss sorgten dann fränkische Küchle und eine Neuauflage der schon an Lichtmess 2012 bei der Präsentation des Rotbiers 300 angebotenen Beerensahnetorte mit Kitzmann-300-Braukunst-Marzipandekoration. Kissenküchle und das dreistöckige Sahnekunstwerk kamen wie auch alle anderen Backwaren des Festes aus dem Hause Gulden. Das Wetter passte (es war zwar etwas kühl, aber es blieb durchgängig trocken), sodass die Gäste nach ein paar Stunden glücklich und zufrieden, beschenkt mit wuchsstarken Hopfenstöcke für den heimischen Garten und ein paar Flaschen Rotbier 300 für den häuslichen Genuss, von dannen zogen. Und die Braukunst in der Südlichen Stadtmauerstraße lebt weiter, was die Braumeister Benjamin Kloos und Stefan Herz während der Festbeiträge eindrucksvoll demonstrierten, indem sie just in diesem Zeitfenster einen Sud Edelpils kochten, dessen weiße Dampfschwaden unübersehbar aus dem „kitzomanischen Brauhausschlot“ in den weiß-blauen Himmel aufstiegen …!