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Elisabeth Kitzmann ist gestorben

Die Seniorchefin der traditionsreichen Erlanger Privatbrauerei verstarb fast 76-jährig am 8. Juni 2002. An der Seite ihres Ehemannes Karl Kitzmann war sie seit 1959 Mittelpunkt und Motor des erfolgreichen Sudunternehmens. Die Familie, aber auch viele Freunde und Geschäftspartner des Hauses Kitzmann nahmen am 14. Juni 2002 in Ottensoos (bei Lauf a.d. Pegnitz) von ihr Abschied. Die Beerdigung fand auf Wunsch der Verstorbenen im elterlichen Familiengrab (Familie Süß / Kronen-Bräu Ottensoos) auf dem dortigen Friedhof an der Wehrkirche statt. Nach der feierlichen und würdevollen Abschiedszeremonie wurde bei sommerlichem Kerwaswetter (es war der Freitag vor dem Ottensooser Kirchweihwochenende) zum Leichenschmaus unter freiem Himmel mit Kitzmann-Bier und fränkischen Bratwürsten geladen. Auch wir von Erlanger.de werden Frau Elisabeth Kitzmann ein ehrendes Gedenken bewahren.

Die Steinbach-Störche brachten ein Erlanger Bergkerwaskind

Am Pfingstmontag, 20. Mai 2002, beobachteten die Wappentiere der Steinbach Bräu von ihrer hohen Warte auf dem Mälzereischlot aus nicht das illustre Treiben am Burgberg, sondern waren in ihrer traditionellen Funktion aktiv: Im Nachtflug brachten sie ein echtes Erlanger Bergkerwaskind zur Uni-Frauenklinik, wo man als Ankunftszeit 23 Uhr (Ausschankschluss auf der Bergkirchweih) notierte. Die vom stolzen Großvater Dieter Gewalt angekündigten Freibiermaßen gab es dann zur Feier des freudigen Ereignisses am Steinbachkeller auch erst am Dienstag, dem „Erlanger Bergtag“. Wir gratulieren Veronika und Christoph Gewalt sowie deren Familien ganz herzlich zur Geburt ihres Sohnes Florian und wünschen dem neuen Erdenbürger alles Gute für sein Leben. Gebe auch hier „Gott Glück und Segen drein“!

Dr. Otto Hiltl ist gestorben

Am 25. Februar 2002 verstarb Herr Dr. Otto Hiltl im Alter von 89 Jahren. Dem Juristen, Oberstadtdirektor a.D. und ehrenamtlichen Stadtratsmitglied sind die Stadt Erlangen, die Erlanger Bürgerschaft und auch viele Organisationen zu großem Dank verpflichtet. Seine Verdienste wurden u.a. von Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis für die Stadt und von Herrn Dr. Ruprecht Kamlah für den Gemeinnützigen Theater- und Konzertverein Erlangen (gVe) eingehend gewürdigt. An dieser Stelle sei noch eine bedeutsame Tat genannt:

Dr. Hiltl, seit 1945 Rechtsrat bei der Stadtverwaltung, war auch Motor der Wiederbelebung der Erlanger Bergkirchweih ab 1946. Zusammen mit Erichbräu-Direktor Herbert Kienle organisierte er die ersten Feste nach dem Zweiten Weltkrieg (trotz Lebensmittelrationierung durch das Ernährungsamt und Dünnbier) und verschaffte ihnen den rechtlichen Rahmen.

Das Gedenken an Herrn Dr. Otto Hiltl wird in Erlangen lebendig bleiben.

„….EIN ERLANGER, BITTE“

Das Buch ".... EIN ERLANGER, BITTE" ist leider aufgrund Verlagsliquidation nicht mehr über den allgemeinen Buchhandel lieferbar.

Erlangen – das ist eine Stadt des Bieres. Man merkt es beispielsweise, wenn im Kitzmann-Brauereihof ein stimmungsvolles Fest zum Ausklang des Sommers gefeiert wird, wenn bei der Steinbach Bräu zu Ehren der alljährlich wiederkommenden Störche das Storchenbier ausgeschenkt wird, und vor allem, wenn an Pfingsten Tausende zur Bergkirchweih strömen. Doch bei einem aufmerksamen Rundgang über „den Berg“ fallen einige Merkwürdigkeiten auf: Warum gibt es am Henninger-, Hofbräu- oder Niklaskeller Tucherbier, und wo ist eigentlich die zum Erichkeller gehörige Brauerei?

Die Antwort liegt auf der Hand: Erlangen war einst die Stadt des Bieres. Im 19. Jahrhundert gab es bis zu 18 verschiedene Brauereien, von denen viele auch für den Export produzierten, so dass die Stadt neben Nürnberg, Kulmbach und München zeitweise eine führende Rolle in der bayerischen Bierausfuhr spielte.

Das Braugewerbe sicherte zahlreiche Arbeitsplätze, die Steuer des „Lokalmalzaufschlages“ bildete eine ganz wichtige Einnahmequelle für den Stadtsäckel, und die Sudunternehmer waren angesehene Mitglieder der Erlanger Gesellschaft. Erlangens Bedeutung für das Bier verarbeitete sogar Karl May in einem seiner Romane („In den Schluchten des Balkan“). In den USA und Schweden etablierte sich der Sortenname „Erlanger“ für süffige Spezialbiere.

Den Autoren Jochen Buchelt, Hans-Diether Dörfler und Martin Schieber gelang es, die Historie der einzelnen Erlanger Braustätten spannend und lebensnah darzustellen. Sie schlossen damit eine Lücke in der Erlanger Geschichtsschreibung und legen mit dem Buch „… ein Erlanger, bitte“ eine umfassende Bier- und Brauereigeschichte der fränkischen Universitätsstadt vor.

(aus einer Informationsschrift des Verlages Junge & Sohn Erlangen / Herr Winter)