Besuch in der neuen Tucher-Braustätte an der Stadtgrenze Nürnberg-Fürth

Häufig sind sie ja nicht die Treffen der ehemaligen Kolleginnen und Kollegen der H. Henninger Reifbräu Erlangen oder – wie sie selbst betonen – der Erlanger Reifbräu. Zuletzt im März 2000 die große Veranstaltung im Saal der Spielvereinigung Erlangen, vor gut 4 Jahren dann im ehemaligen Gärkeller der Steinbach Bräu. Und jedes Mal werden es weniger …; die auf dem Gelände des heutigen Altstadtmarktes gelegene Braustätte wurde ja schon Ende 1974 geschlossen.

So war es Felix Kraus und Herbert Osti ein unbedingtes Anliegen, alle wieder einmal zusammenzutrommeln und zu einer Besichtigung der neuen Tucher-Braustätte an (und auf) der südlichen Stadtgrenze zwischen Nürnberg und Fürth zu rufen. Auch die sengende Hitze der letzten Woche hielt kaum von der Teilnahme ab, sodass sich über 20 Ehemalige von Rundgangsleiter Lothar Fiedler aus Frauenaurach am 19. Juni 2013 in die Tucher-Biergeschichte und modernste, automatisierte Brauverfahren einweisen ließen. Dass das so erzeugte Bier ganz traditionell und erfrischend schmeckt, konnten die Brauereiveteranen bei der anschließenden Verkostung mit Bratwurstimbiss erleben.

So kam bald Stimmung an der langen Holztafel im Schalander-Nebenraum auf. Natürlich durfte da ein Gästebucheintrag und die Überreichung eines Erinnerungskrügerls für jeden nicht fehlen. Und bei vielen blieb die Erkenntnis: Die Tucher Bräu steht im weiteren Sinn trotz der Konzernzugehörigkeit über ihre Firmenwurzeln auch für die Erlanger Brautradition, was man von anderen Größen auf dem deutschen Biermarkt nicht behaupten kann.

Mehrfach wurde bei dem Treffen auf die vor wenigen Tagen im Fürther Stadtmuseum eröffnete Sonderausstellung „Hopfen und Malz – das Fürther Brauwesen in Geschichte und Gegenwart“ hingewiesen, die nicht zuletzt dank einiger engagierter Mitarbeiter der heutigen Tucher Bräu zu Stande kam. Die Ausstellung in der Fürther Innenstadt, Ottostr. 2, dauert bis zum 17. November 2013.

Bereits im Sommer 2000 haben wir schon einmal die Fürther Braustätte der Tucher Bräu, die ehemalige Humbser Brauerei/Patrizier Bräu, besucht.

Erlanger Bergkirchweih 2013, Brauereigründung, Bigband-Konzert und ein runder Geburtstag in Kriegenbrunn

Am Montag, 27. Mai 2013, endete die 258. Erlanger Bergkirchweih traditionell mit dem Lied Lilly Marlen und dem obligatorischen Fassbegräbnis am Erich Keller. Und da der Wettergott in den letzten Stunden des Traditionsfestes sein Einsehen hatte, waren noch einmal Tausende auf den Berg gekommen, um der 5. Erlanger Jahreszeit Taschentuch winkend leb wohl zu sagen. Der Berg hatte so schön hoffnungsvoll, aber auch übervoll mit dem Anstich des ersten Fasses unterhalb vom Henninger Keller am 16. Mai begonnen, doch am Pfingstsonntag gegen 16.00 Uhr kippte die Witterung. Fortan kein Tag ohne Dauerregen und zunehmende Kälte. Nichts war es mit Rekorden und auch so manche Maß blieb ungetrunken, denn auch die glühendsten Gerstensaftfans bringen bei Kälte und Regen nicht viel mehr als zwei Mäßla rein. Hoffen wir auf eine sonnige 259. Erlanger Bergkirchweih, auf die alle Fans etwas länger als sonst warten dürfen: Anstich ist erst am Donnerstag, 5. Juni 2014 – aller Voraussicht nach wieder auf dem kleinen Podium am „T“, da wo auch unsere schöne Stadtfahne einen dauerhaften Platz gefunden hat.

 

Nach exakt 100-jährigem Bestehen wurde die erste  Brauerei Weller Erlangen am 27. Mai 1911 gewerberechtlich abgemeldet. Nach dem erfolgreichen Jubiläumsjahr 2011 und inzwischen drei Biersorten, die die Erlanger Biertrinker – wenn auch noch außerhalb der Stadtmauern gebraut – erfreuen (Adam Wellers 3 x 11, Archivrat und Adam Wellers Jean Paul) folgte just am 27. Mai 2013 die Wiedergründung der Brauerei in der Rechtsform einer Genossenschaft. Zur Gründungsversammlung hatten Therese Langhammer und Hans Kurt Weller in den Gasthof Grauer Wolf geladen, wo 29 Genossenschaftler die Brauerei Weller Erlangen eG ins Leben riefen. Nun gilt es, weitere Mitstreiter zu finden, die Genossenschaftsanteile zeichnen, damit bereits im Herbst 2014 der Wunsch nach einer eigenen kleinen Gasthausbraustätte in der Erlanger Innenstadt Wirklichkeit wird.

 

Am Mittwoch, 29. Mai 2013, machte wieder einmal die Bigband der Bundeswehr zu einem großen Benefizkonzert auf dem Erlanger Schlossplatz Station. Und das Wetter hatte sein Einsehen, es fiel kein einziger Tropfen vom Himmel, sodass rund 5.000 Gäste das zweistündige Konzert erleben wollten und für ein respektables Spendenergebnis sorgten. Viele freiwillige Sammler brachten über 10.000 € für gemeinnützige Zwecke zusammen. Und auch beide Erlanger Traditionsbrauereien waren bei der von den Erlanger Nachrichten präsentierten Veranstaltung auf dem Marktplatz vertreten und boten unter „roter bzw. grüner Flagge“ ihre Gerstensaftspezialitäten an.

 

Am Freitag, 31. Mai 2013, feierte der allseits bekannte und beliebte Metzgermeister und Gastwirt Georg Rottner seinen 60. Geburtstag mit einem rauschenden Fest. Etwa 180 Gäste waren seiner Einladung in das Hofzelt vor der Kriegenbrunner Gastwirtschaft gefolgt und erlebten sowohl einen unterhaltsamen als auch speisen- und getränkemäßig erfüllenden Abend. Natürlich hatte es sich Georg Rottner nicht nehmen lassen, zusammen mit Peter Ross vom Verein zur Förderung der fränkischen Braukultur anlässlich seines Ehrentages ein spezielles Märzen zu brauen: das dunkle Märzen mit 13 % Stammwürze mundete kerwassüffig gut und selbst die Radlertrinker waren begeistert. Auch an dieser Stelle noch einmal „alles Gute lieber Georg!“.

Kitzmann-Bierköniginnenstammtisch auf der 258. Erlanger Bergkirchweih

Neun Königinnen an einem Tisch trifft man sonst nur, wenn ein Königshaus zum Festbankett lädt – oder beim Bierköniginnenstammtisch der Erlanger Privatbrauerei Kitzmann. Julie Decher, die neue Bierkönigin der Traditionsbrauerei, bat am Mittwoch, 22. Mai 2013, ihre Vorgängerinnen auf der Erlanger Bergkirchweih zu Speis und Trank auf den Kitzmann Keller. Für die erst vor wenigen Wochen neu gewählte Bierkönigin war dieser Termin eine willkommene Gelegenheit, um sich in das repräsentative Amt einzufinden. So manche Anekdote sorgte für ausgelassene Stimmung und die Bierköniginnen kamen auch privat mit Peter Kitzmann ins Gespräch. „Der Stammtisch ist für Julie I. ein angenehmer und lockerer Einstieg in ihr Amt. Sie erfährt von ihren Vorgängerinnen wie ein Jahr als Bierkönigin abläuft und kann von deren Erfahrungen profitieren“, so Peter Kitzmann.

 Der Stammtisch ist jedes Jahr ein Highlight für alle ehemaligen Bierköniginnen. Da sie sich nur zwei- bis dreimal im Jahr sehen, streichen die Hoheiten den Termin schon frühzeitig in ihren Kalendern rot an. Es gibt viel zu erzählen: Ob Auslandssemester, Hochzeit oder Jobwechsel – in einem Jahr kann sich viel verändern. Für Julie war der Stammtisch, der wegen der kühlen Witterung ins Zelt verlegt wurde, eine ihrer ersten Amtshandlungen. Von den Vorgängerinnen waren Maria, Jutta, Eva, Jasmin, Vanessa, Michelle, Isabella und Mirjam auf den Berg gekommen.

 Erst Ende April 2013 wurde die 19-Jährige zur Königin gewählt. Dabei hatte sie sich mit ihrem Bierwissen und einer guten Vorstellung gegen acht Konkurrentinnen durchgesetzt. Ihr Gespür für den Erlanger Gerstensaft hat sie auch ihren älteren Brüdern zu verdanken, die große Bierliebhaber und Bergkirchweih-Fans sind. Julie gefällt das bunte Treiben auf Bierfesten: „Ich gehe gerne auf Kirchweihen. Durch meine große Familie bin ich daran gewöhnt, viele Menschen um mich zu haben“, erklärt sie. Wenn sich Julie – der Name klingt französisch, wird aber wie der Monat Juli ausgesprochen und kommt aus dem Altbayerischen – nicht gerade ihren königlichen Aufgaben widmet, studiert sie Grundschullehramt an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

 Auf rund zwanzig Veranstaltungen wird Julie die Brauerei Kitzmann repräsentieren, überall dort, wo das gute Kitzmannbier ausgeschenkt wird. Dazu zählen zahlreiche Kirchweihen in der Region ebenso wie die herbstliche Michaelis-Kirchweih in Fürth, das Nürnberger Altstadtfest und natürlich die Bergkirchweih, die fünfte Erlanger Jahreszeit!

Fotos: Sabine Ismaier