Sommerfest der Erlanger Hobbybrauer: Das legendäre Kitzmann Bayrisch Märzen kommt wieder!

Das Sommerfest des Vereins zur Förderung der fränkischen Braukultur (VFFB) am Samstag, 26. Juli 2014 im Kitzmann-Brauereihof stand bei herrlichstem Wetter ganz im Zeichen der der alten Biersorte Bayerisch Märzen. Im Beisein von Brauereichef Peter Kitzmann und den beiden Braumeistern Benjamin Kloos und Stefan Herz kochte die Hobbybrauvereinigung Vierbräu unter Leitung von Petra Paulsen (die Willy) zur Demonstration einen 40-Liter-Sud dieses Traditionsdunklen über Holzfeuer. Das Originalrezept hierfür hatte die Erlanger Privatbrauerei selbstverständlich beigesteuert.

Später folgte eine Blindverkostung von 8 eingereichten Bayerisch Märzen-Proben, die Hobbybrauer nach eben dieser Rezeptur Wochen zuvor hergestellt hatten. Als eindeutiger Sieger ging aus diesem Wettstreit der Weisendorfer Herbert Herbig hervor, dessen „Bayerisch“ als sortentypischstes dunkles Märzen kitzmannscher Prägung mit Abstand die meisten Punkte errang. Dafür gab`s dann auch für den 1. Platz, neben der obligatorischen Urkunde, einen dekorativen Jubiläumserlanger-Werbespiegel aus der Hand des Brauereichefs. Die Bezeichnung Bayerisch Märzen, bzw. Bayrisch Märzen,  ist – nebenbei bemerkt – als Biersortendefinition (ein Märzenbier bayerischer Brauart, vergleichbar z.B. mit der Süßwarendefinition „Bayerische Blockmalzbonbons“) und nicht als altbayerntümelnde Namensgebung zu begreifen.

Das Sommerfest war bier- und speisenmäßig bestens versorgt, wozu neben den Hobbybrauern und Peter Kitzmann vor allem die Metzgermeister Georg Rottner aus Kriegenbrunn und Willi Zametzer aus Langensendelbach beitrugen. So war von „Sommis Pale Ale“ bis zum Kitzmann Kellerbier 1904 und von vormittäglichen heißen Würsten bis hin zu ganz frisch gegrillten Bratwürsten und Nackensteaks am Nachmittag alles da, was Herz und Magen erfreut. Die gesellige Runde löste sich dann auch erst lange nach Eintritt der Dunkelheit auf und alle waren glücklich und zufrieden. Na, sagen wir, fast alle: Brauenthusiast und Bierfan Jürgen Sommer (übrigens der geistige Vater und eigentliche Namensgeber dieses Festes) haderte etwas mit dem Verkostungsergebnis „seiner“ Bayerisch Märzen-Probe, die für ihn völlig unverständlich „nur“ im Mittelfeld gelandet war!

Wünschen wir uns, dass sich der gute Peter Kitzmann von der allseitigen Märzeneuphorie anstecken lässt und demnächst selbst wieder den einen oder anderen Sud dieses exquisiten Erlanger Untergärigen braut!

Fotos: Sabine Ismaier
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Erlanger Weizen für Erlanger Weizenbier: Wissenswertes beim Weizenfeldbesuch am 16. Juli 2014 zwischen Kriegenbrunn und Hüttendorf

Egal ob das klassische und prämierte Weißbier, der geniale Weißbierbock oder das in den Sommermonaten besonders nachgefragte alkoholfreie Weizen: Der Rohstoff Weizen für das Weizenmalz der Weißbierspezialitäten der Erlanger Privatbrauerei Kitzmann stammt ausschließlich aus dem Erlanger Raum. Mitte Juli stand die Ernte des 2014er Jahrgangs dieses Brauweizens unmittelbar bevor. Um Erlangen-Hüttendorf, Erlangen-Frauenaurach und Spardorf stand das Getreide bereits in voller Kraft auf den Feldern. Bei einem „Weißbier-Lese“ genannten Informationstermin auf einem Hüttendorfer Weizenfeld machte Peter Kitzmann gemeinsam mit dem Landwirt Günther Volleth und Stephan Bergler, Geschäftsführer der Frauenauracher Klostermalz Wirth GmbH, deutlich, worauf es beim Anbau und der Weiterverarbeitung des Weizens ankommt. „Die Qualität des Getreides ist ein zentraler Baustein für unser ausgezeichnetes Bier. Daher haben wir höchste Ansprüche sowohl beim Anbau als auch bei der Weiterverarbeitung in der Mälzerei“, sagte Peter Kitzmann. Als Erlanger Traditionsunternehmen liegt der Brauerei die regionale Herkunft des Braugetreides ebenso am Herzen wie die Qualität. Peter Kitzmann: „Das Kitzmann Alkoholfreie Weißbier und das Kitzmann Weißbier sind echte Erlanger Produkte. Nur der Hopfen stammt aus der Hallertau.“

Präzisionsarbeit Brauweizenanbau
Schon seit Jahrzehnten kultiviert der Landwirt und ehemalige Erlanger Stadtrat Günther Volleth für die Brauerei Kitzmann Brauweizen und Braugerste. Daher weiß er ganz genau, worauf es beim Anbau ankommt. So darf beispielsweise Weizen nie auf einem Feld angebaut werden, auf dem im Vorjahr noch Mais kultiviert wurde. Zu groß wäre die Gefahr, dass das Getreide sonst von einem Pilz befallen wird. Und auch bei der Düngung schaut Volleth genau hin. Bereits vor der Aussaat wird der Boden untersucht, um festzustellen, ob gedüngt werden muss. Und wenn ja, wann, wie stark und mit welchen Dünger. Mit dem Jahrgang 2014 sind die Beteiligten bisher recht zufrieden: Der Mai, als der Weizen in der Blüte stand, war trocken und die Pflanzen konnten sich daher optimal entwickeln. Nur im Juni, wenn das Getreide die Körner ausbildet, hätte es ein wenig feuchter sein dürfen. So gibt es in den Ähren auch immer einige nur sehr kleine Körner. „Das Jahr 2014 wird bei der Ernte ein gutes, aber kein herausragendes Jahr werden“, prophezeit Stephan Bergler.

Mälzer kontrollieren Qualität schon auf den Feldern
Der Mälzer und diplomierte Braumeister weiß es: Als Geschäftsführer der Frauenauracher Klostermalz Wirth GmbH verantwortet er auch die Qualität des Weizenmalzes. „Wir bemustern den Weizen nicht nur bei der Anlieferung. Die örtliche Nähe ermöglicht es uns auch, das Getreide schon beim Wachsen zu beobachten“, erklärt er. In der Mälzerei wird genau geprüft, wie hoch Eiweiß- und Wassergehalt des Getreides sind. Optimal sind möglichst niedrige Werte.

Nach einer mehrwöchigen Ruhezeit (der sog. Keimruhe) beginnt der Vermälzungsprozess. Nach dem Weichen, also dem Befeuchten des Getreides, lässt man den Weizen rund sechs Tage unter regelmäßigem Wenden keimen. In dieser Zeit bildet der Weizen die für den Brauvorgang benötigten Enzyme bzw. diese werden aktiviert. Anschließend wird das Grünmalz getrocknet – das sogenannte „Schwelken“ und „Abdarren“ – bevor das Weizenmalz (wieder nach einer gewissen Ruhezeit) an die Brauerei geht. „Wir sind stolz darauf, dass wir mit der Klostermalz Wirth und mit Landwirten wie Günther Volleth langjährige und vertrauensvolle Partner haben, die uns direkt vor Ort mit echtem regionalem Qualitätsmalz versorgen, aus dem wir dann unsere süffigen Biere brauen“, sagt Peter Kitzmann.

Süß-malziges Aroma, null Prozent Alkohol
Im zeitigen Frühjahr 2014 hielt das neue Kitzmann Alkoholfreie Weißbier Einzug ins Sortiment der Erlanger Privatbrauerei. Auch ohne Alkohol überzeugt das naturtrübe Weißbier mit einem süßlich-malzigen Hefearoma. Gerade für den Sommer oder nach dem Sport ist es dank der enthaltene Hefe und ihren Spurenelementen bei einem geringen Gehalt an Kalorien ein gesunder, alkoholfreier Biergenuss. Das alkoholfreie Weizen ist im gut sortierten regionalen Getränkefachhandel erhältlich.

Weizenbierverkostung direkt am Weizenfeld
Im Anschluss an die Weizenfeldbegehung luden Peter Kitzmann und Stephan Bergler bei herrlichem Sommerwetter direkt am Ackerrand zu einer Verkostung aller Kitzmann-Weizenbiere aus dem Herzen Erlangens. Wortreich umschrieben spannte sich der „Obergärigenreigen“ vom Alkolholfreien (auch gut gegen den ersten großen Durst), über das Leichte, Helle und Dunkle bis hin zum genialen Weizenbock. Bei der dazu gereichten feinen Brotzeit kam an dem herrlichen Juli-Spätnachmittag sehr bald der Wunsch auf eine Wiederholung dieses Weizengenussevents direkt am Weizenfeld kurz vor der Ernte 2015 auf!