Steinbach Bräu – Degustationsmenü in Millers Storchennest

„Die Störche auf dem Dach und die Liebe zum erlesenen und guten Geschmack“ verbinden die Erlanger Steinbach Bräu und Millers Storchennest in Baiersdorf. Vor gut einem Jahr hat das Ehepaar Isabella und Sebastian Miller das Traditionslokal „Storchennest“ übernommen. Es ist eines der nur 5 ausgewählten Restaurants, in denen Steinbachbier gezapft wird. Diese Verbundenheit hat Küchenchef Sebastian Miller zum Anlass genommen, ein Bierdegustationsmenü passend zu bzw. mit den Bierspezialitäten der Erlanger Brauerei zu kreieren.

Am Samstagabend, 23.03.2013, wurde es erstmalig im gemütlich-eleganten Ambiente des Storchennests rund 30 Gästen präsentiert. Der Braumeister der Steinbach Bräu und ausgebildete Biersommelier Herr Roman Gause führte durch den Abend. Auch sein Chef Christoph Gewalt war zur „nervösen Freude“ anwesend.

Gleich zu Beginn gab Herr Gause einen allgemeinen Einblick in die Geruchs- und Geschmacksvielfalt des Bieres und wie unsere Sinnesorgane (Geruchssinn, Geschmackssinn – aber auch Mundgefühl) diese wahrnehmen und empfinden. Was zeichnet ein gutes Bier aus? Es sollte die zum Biertyp passenden Flavour-Attribute besitzen, frei von Fehlgerüchen sein und in der Regel zum Weitertrinken animieren.

Für die sensorische Beschreibung eines Bieres gibt es verschiedene Merkmale: Farbe, Klarheit, Schaum, Geruch, Reinheit des Geschmacks, Rezenz, „Körper“ Vollmundigkeit, Bittere und Nachtrunk. Im Gegensatz zum Wein muss Bier bei einer Verkostung heruntergeschluckt werden, damit die am hinteren Ende der Zunge liegenden Geschmacksknospen erreicht werden und die Bittere des Bieres geschmeckt werden kann – „Bier muss man schlucken, Wein spucken“.

Nach dieser kurzweiligen, keinesfalls bierernsten Einführung in die Biersensorik wurden die einzelnen Gänge serviert und das dazu gereichte Glas Steinbach Bier hinsichtlich der sensorischen Merkmale von Herrn Gause besprochen.

Das Biermenü wird in der Fotogalerie im Einzelnen vorgestellt.

Mein persönliches Fazit:

Dieser Abend war in meiner langjährigen Erlanger Bierverbundenheit ein persönliches kulinarisches Highlight.

Das wirklich sehr feine und wohlschmeckende Steinbach Bräu Degustationsmenü war ein bleibendes Geschmackserlebnis. Jeder Bissen war ein Genuss für meine Geschmacksknospen. Sei es der gut abgeschmeckte Spargel-Sprossen-Salat mit dem saftigen Schinken im Bierbrotteig, das herzhafte Weizenbier-Brotsüppchen, das experimentelle Hopfen-Kartoffelpüree, das erfrischende Weizenbiersorbet oder das Malzcrumble sowie Malzkrokant aus dunklen Malzflocken.

Ich habe mich im Millers Storchennest in dem gemütlichen Ambiente und der gastfreundlichen Atmosphäre sehr wohl gefühlt.

Abgerundet wurde der Abend durch sehr nette Gäste am Tisch und unterhaltsame Gesprächen.

Abschließen möchte ich mit den Worten meiner reizenden Tischnachbarin, die für restlose Begeisterung stehen: „Ohne Worte!“ und kann das Biermenü ohne Bedenken weiterempfehlen. Eine Wiederholung ist nicht ausgeschlossen.

Sabine Ismaier

 

Das Erlanger Bier „stärkend und begeisternd“ – Jean Paul Bier

Auch Erlangen feiert im Jahr 2013 den 250. Geburtstag des fränkischen Dichters Jean Paul, der mit bürgerlichen Namen Johann Paul Friedrich Richter hieß.

Anlässlich dieses Jubiläums lud der Heimat- und Geschichtsverein Erlangen e. V. am Vorabend seines Ehrentages, 20. März 2013, zu einer kleinen Feier in den Gasthof „Grauer Wolf“ ein, um gemeinsam in den Geburtstag hineinzufeiern.

Der 3. Vereinsvorsitzende Hans Kurt Weller begrüßte die zu Jean Pauls Ehren gekommenen Gäste und hielt auch gleich eine Überraschung parat.

Jean Paul lobte in Briefen stets das Erlanger Bier, es sei „begeisternd und stärkend“. Herr Weller wurde im letzten Jahr vom Organisationsteam zur Vorbereitung des Erlanger Jubiläumsprogramms angesprochen, ob er diesbezüglich ein besonderes Bier brauen möchte. Ihm gefiel diese Idee und setzte sie in die Tat um.
Doch welche Biersorte sollte es werden? Ursprünglich war ein leichtes Sommerbier angedacht, dass aber als „Dünnbier“ oder „Bierschwemme“ in der bierkundigen Arbeitsgruppe abgetan wurde. Heraus kam nun ein süffiges kräftiges dunkles Bier mit 13% Stammwürze und ca. 5,4% Alkohol, untergärig, unfiltriert, tief bernsteinfarben und mit Tettnanger gehopft. Anders als das Winterbier „Archivrat“ enthält dieses kein Rauchmalz.

Die Bierprobe an diesem Abend war auch für den Brauherrn Hans Weller eine Premiere, da dass Jubiläumsbier erst wenige Stunden vorher aus Zeil am Main angeliefert worden war. Robert, der „junge Langhammer“ ließ sich nach dem ersten Schluck spontan zu der Aussage hinreißen „besser als das 3×11!!!“. Noch eine weitere Premiere an diesem Abend: die neuen Weller-Bierkästen aus original Erlanger Herstellung.

Nach der gemeinsamen Bierverkostung erläuterte der Historiker Herr Prof. Dr. Seiderer die Beziehung Jean Pauls zu Erlangen, obgleich er betonte, dass Jean Paul wahrscheinlich wenig begeistert gewesen wäre, von ihm zitiert zu werden, da er Historiker nicht sehr schätzte „sie sind voll Gift“.

Im Grunde war Jean Paul nicht immer gut auf Erlangen zu sprechen, was auch Kulturreferent Dr. Dieter Rossmeissl, offizieller Vertreter der Stadt Erlangen, in seiner Rede betonte. Erlangen alleine hätte eigentlich keinen Grund ihn würdig zu gedenken. Er hat nicht in Erlangen studiert, hat sich unfreundlich über Erlangen geäußert, ihm hat die Landschaft, die bauliche Anordnung (Planstadt) der Straßen und Wege nicht gefallen.

Aber in dem überregionalen und international angelegten Jubiläumsprogramm, gehört Erlangen zu den insgesamt 26 „Jean-Paul-Orten“, die er öfters besuchte und in Briefen erwähnte.

Neben den intellektuellen Gesprächen mit Gelehrten und Professoren, zog es ihn vor allem wegen der physischen (Bier) und geistigen (Bücher) Nahrung immer wieder nach Erlangen. In einem Brief von 1811 lobte er das Erlanger Bier, da dieses auch nach „mehrmaligem Trinken am Abend keine Kopfschmerzen am Morgen verursache“.

Gemäß dem Goethe-Zitat (Jean Paul war neben Goethe einer der bekanntesten Schriftsteller seiner Zeit) „Der Worte sind genug gewechselt, lasst uns nun zum Essen schreiten“ wurde ein zeitgenössisches Abendessen serviert.
Da Jean Paul die einfache Suppenküche seiner Mutter immer wieder erwähnte, wurde eine Bohnensuppe mit grünen und weißen Bohnen angerichtet. Im Anschluss gab es als Dessert „Hobbelpoppel“, ähnlich einer Bayerisch Creme auf Biskuit mit einem Orangengelee abgerundet, zitiert in seinem Buch „Flegeljahre“.

Zum Jubiläum brachte die Jean Paul eng verbundene Stadt Bayreuth eine Bierdeckel-Edition heraus, mit 10 ausgewählten Aphorismen. Frau Sylvia Ostertag-Henning verschenkte diese an die Gäste als ergänzendes Accessoire zum Jean Paul Bier.

Punkt 0.00 Uhr wurde am 21.03.2013 auf das Geburtskind Jean Paul im Grauen Wolf angestoßen und das offizielle Jubiläumsjahr für Erlangen eingeläutet.

„Je mehr man getrunken, desto mehr lobt man den Wirt und sein Bier.“ – Jean Paul

Das Jean Paul Bier der Brauerei Weller ist ab dem 21.03.2013 frisch vom Fass oder in Bügelverschlussflaschen erhältlich bei:
Gasthof Grauer Wolf, Cafe Sax, Gästehaus Langhammer, Cafe Kontrabass und Getränkehandel Trebisch.

Des Weiteren wird es 2013 bei verschiedenen Jubiläumsveranstaltungen sowie beim Erlanger Poetenfest angeboten werden.