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Der „Pinsl“ auf dem Berg

Künstler und Erlanger Original oder aufdringlicher Mensch mit übersteigertem Hang zu geistigen Getränken? Die Waagschale wird sich wohl zu ersterem hinneigen, je mehr Zeit seit dem Tod des guten „Pinsl“, bürgerlich Erhard Königsreuther, im März 2009 vergangen ist. Schließlich wurde ihm während der Bergkirchweih 2012 gleich in mehrfacher Hinsicht – teilweise unübersehbar – gedacht.

Die Festwirte Thomas Fischer (Erich Keller) und Alexander Wittmann (Hübners Keller) haben einen besonderen Pinsl-Maßkrug entwerfen lassen und in einer Auflage von 1.000 Stück zum normalen Pfandpreis von 5,00 € beim Ausschank ihres Tucher-Bergkirchweih-Festbiers in Umlauf gebracht. Dem Vernehmen nach waren bereits nach dem Pfingstwochenende alle Pinsl-Krüge ausgegeben und in die Schränke der Sammler gewandert.

Die Frauenauracherin Ursula Krapohl, deren Bergkirchweih-Postkarten am Zigarettenstand unterhalb vom Hofbräu Keller verkauft werden, hat es sich heuer nicht nehmen lassen, für den „Bergkönig Pinsl“ extra eine farbige Collage in Postkartenform zu kreieren.

Frau Christiane Altzweig, Fürther Künstlerin und Betreiberin des Pappmaché-Figurenkabinetts „Frau Kramers Welt“ (Theaterstraße 20, 90762 Fürth) schuf den guten Pinsl sogar überlebensgroß. Am Vatertag (Christi Himmelfahrt) und zumindest am Eröffnungstag der Erlanger Bergkirchweih durfte der stolze Pappmaché-Pinsl als Bergkönig sogar auf dem Podest des Erich-Türmlas der Menge zuprosten.

Ansonsten befand sich die Figur vom 17. Mai bis 2. Juni 2012 in der V-art-Galerie, Hauptstraße 33, Erlangen, wo Kulturmanager Josef Achleitner und Galerieinhaber Ralf Bertholdt im 1. Obergeschoss eine Retrospektive mit etwa 60 Werken aus vier Jahrzehnten von Erhard Königsreuther zeigten. Abgerundet wurde die Ausstellung mit diversen Zeitungsausschnitten und Fotografien aus dem Leben des Künstlers sowie einer Videoproduktion, in der diverse Zeitzeugen über ihre Begegnungen mit dem Erlanger Original schilderten.

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