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10 Jahre Verein zur Förderung der Fränkischen Braukultur

Der VFFB (Verein zur Förderung der Fränkischen Braukultur) feierte am Samstag, 30. Juni 2012, sein 10-Jähriges mit einem Grillfest in der Hohlkelleranlage Kleinseebach bei Möhrendorf. Die Veranstaltung im Zeichen von Erlanger Traditionsbrauereifahnen war gut besucht (auch viele Gründungsmitglieder, wie Braudozent Walter Simon, waren gekommen), Grillfleisch und Bratwürste von Georg Rottner aus Kriegenbrunn schmeckten köstlich, die von Max Köppel frisch gegrillten Makrelen ebenso und die gereichten Salate bestachen nicht nur durch ihre Vielfalt. Für den süßen Abschluss sorgte manche Kuchenleckerei. Natürlich fehlte das Hausgebraute in keinster Weise: kellerkühl wurden Roggi 30 (das untergärige Roggenbier der Vierbräu), das Storchenbier der Steinbach Bräu Erlangen, Junkersdorfer Kellerbier und der Junkersdorfer Sondersud zum Aufstieg der SpVgg Greuther Fürth in die 1. Fußballbundesliga (gebraut mit einem speziellen Hopfen, der Kräuteranklänge vermuten lässt). Ebenso konnte man das dunkle Rauchbier von Jürgen Sommer aus einem KEG-Fass zapfen oder den Schrollschen „Urtrunk“ aus Reckendorf genießen. Vielen stach die liebevolle Tischdekoration ins Auge – das kreative Werk von Fotografin Sabine Ismaier.

Die Hobbybrauer wären nicht Hobbybrauer, wenn sie nicht sogar bei solch einem Fest einen Sud entstehen ließen. Der Jungbrauer Tobias Seitz (Tobier Bräu – der Name wurde hier und heute wohl kreiert) kochte einen 6-Korn-Sud mit Emmer-, Einkorn-, Dinkel-, Roggen-, Hafer- und Gerstenmalz (genauer sogar drei Gerstenmalze: Pilsener Malz, Rauchmalz und Melanoidinmalz). Die Veranstaltung wurde von einem Kameramann einer privaten TV-Produktionsfirma begleitet, der Bilder für eine geplante Reportage über fränkische Hausbrauereien des Bayerischen Fernsehens einfing.

Als überlebensgroßer Blickfang mittendrin: Christiane Altzweigs (Fürther Künstlerin und Betreiberin des Pappmache-Figurenkabinetts „Frau Kramers Welt“) Pappmache-Pinsl. VFFB-Vorsitzender Kurt Maria Adler hatte sich nach der Bergkirchweih erbarmt und die gekrönte „Zuprostfigur“ käuflich erworben, damit sie nicht wieder nach Fürth zurückkehren musste!

Am späten Abend wurde auch die 10-Jahres-Feier des VFFB vom hereinbrechenden Gewitter erfasst, welches dem zeitgleich stattfindenden Schlossgartenfest in Erlangen ein jähes Ende setzte. Doch für die hier verbliebenen Bierfans war ein geeigneter Schutzraum nahe, konnte man sich doch mit den Sitzgarnituren in den unteren Keller (früher von der Brauerei Schübel Baiersdorf genutzt) retten, wo es sich trotz der Kellerkühle neben der immer noch wohl gefüllten Fassbatterie aushalten ließ!

Fotos: Sabine Ismaier

Der „Pinsl“ auf dem Berg

Künstler und Erlanger Original oder aufdringlicher Mensch mit übersteigertem Hang zu geistigen Getränken? Die Waagschale wird sich wohl zu ersterem hinneigen, je mehr Zeit seit dem Tod des guten „Pinsl“, bürgerlich Erhard Königsreuther, im März 2009 vergangen ist. Schließlich wurde ihm während der Bergkirchweih 2012 gleich in mehrfacher Hinsicht – teilweise unübersehbar – gedacht.

Die Festwirte Thomas Fischer (Erich Keller) und Alexander Wittmann (Hübners Keller) haben einen besonderen Pinsl-Maßkrug entwerfen lassen und in einer Auflage von 1.000 Stück zum normalen Pfandpreis von 5,00 € beim Ausschank ihres Tucher-Bergkirchweih-Festbiers in Umlauf gebracht. Dem Vernehmen nach waren bereits nach dem Pfingstwochenende alle Pinsl-Krüge ausgegeben und in die Schränke der Sammler gewandert.

Die Frauenauracherin Ursula Krapohl, deren Bergkirchweih-Postkarten am Zigarettenstand unterhalb vom Hofbräu Keller verkauft werden, hat es sich heuer nicht nehmen lassen, für den „Bergkönig Pinsl“ extra eine farbige Collage in Postkartenform zu kreieren.

Frau Christiane Altzweig, Fürther Künstlerin und Betreiberin des Pappmaché-Figurenkabinetts „Frau Kramers Welt“ (Theaterstraße 20, 90762 Fürth) schuf den guten Pinsl sogar überlebensgroß. Am Vatertag (Christi Himmelfahrt) und zumindest am Eröffnungstag der Erlanger Bergkirchweih durfte der stolze Pappmaché-Pinsl als Bergkönig sogar auf dem Podest des Erich-Türmlas der Menge zuprosten.

Ansonsten befand sich die Figur vom 17. Mai bis 2. Juni 2012 in der V-art-Galerie, Hauptstraße 33, Erlangen, wo Kulturmanager Josef Achleitner und Galerieinhaber Ralf Bertholdt im 1. Obergeschoss eine Retrospektive mit etwa 60 Werken aus vier Jahrzehnten von Erhard Königsreuther zeigten. Abgerundet wurde die Ausstellung mit diversen Zeitungsausschnitten und Fotografien aus dem Leben des Künstlers sowie einer Videoproduktion, in der diverse Zeitzeugen über ihre Begegnungen mit dem Erlanger Original schilderten.

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