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Kitzmanns Helles ausgezeichnet!

Peter Kitzmann (li.) und Stefan Herz, Braumeister der Erlanger Kitzmann Bräu,
freuen sich über die Auszeichnung: Das Kitzmann Helle wurde in der Kategorie
„Münchner-Style Helles“ beim World Beer Cup 2012 mit Bronze ausgezeichnet.  Foto:  Petra Breuker

Es ist seit „Urzeiten“ im Sortiment, traf mal mehr und mal weniger den Zeitgeist, hatte (und hat) aber seine treuen Stammkunden, die ein fein ausbalanciertes helles Bier zu schätzen wussten. Im 300. Jahr der Erlanger Brautradition der Kitzmann Bräu wird es zum Star: Die Jury des „World Beer Cup 2012“ zeichnete im südkalifornischen San Diego (USA) „Kitzmann Helles“ in der Kategorie „Münchner-Style Helles“ mit der Bronzemedaille aus. Es ist damit in diesem Jahr das einzige fränkische Bier, das es auf das Siegertreppchen schaffte.

 „Unser Helles wird den Juroren des World Beer Cup vermutlich einfach gut geschmeckt haben, offensichtlich besser als andere“, sagt Braumeister Stefan Herz, der gemeinsam mit Peter Kitzmann am 24. Mai 2012 die Auszeichnung im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg entgegennahm. Alle zwei Jahre testen mehrere hundert Juroren – Braumeister, Bier-Sommeliers und Fachjournalisten aus der ganzen Welt – Biere in 90 Kategorien. Allein in der Kategorie „Münchner-Style Helles“ haben sich in diesem Jahr 68 Brauereien um die begehrte Auszeichnung beworben.

 Mit seinem Stammwürzegehalt von 11,6 % und einem Alkoholgehalt von 4,9 % vol. bestätigte das Helle von Kitzmann seine hohe Qualität. Mittlerweile begleitet das Urteil von Bier-Sommeliers den Genuss. Beim Hellen klingt das so: „Ein klassisch fränkisches, frisches Helles mit glanzfeiner Optik und einem stabilen, feinporigen Schaum. Frisch im Geruch mit gut ausbalancierten Hopfen- und Malzaromen, unterlegt mit einer dezenten Fruchtnote. Angenehm spritzig, ausgewogener Körper mit gut eingebundener Hopfenbittere, rund und harmonisch ausklingend.“

 Dass das Helle der Kitzmann Bräu überzeugte, freut Peter Kitzmann ganz besonders. Auch wenn derzeit inklusive Saisonbieren 13 Sorten im Sortiment seien, ist das Helle doch ein Fels in der Brandung. „Trends kommen und gehen, das Helle gehört zu unseren wichtigsten und dauerhaftesten Sorten“, betont er. Zugleich weiß er, dass ein gutes Bier immer besser werden kann: Der Geschmack des Hellen wurde immer wieder in feinen Nuancen variiert und verfeinert. Stefan Herz: „Sein Charakter blieb dabei stets erhalten und unverfälscht.“

 Wir gratulieren der Privatbrauerei Kitzmann ganz herzlich und empfehlen: Am besten genießt man ein fassfrisches Kitzmann Helles aus dem legendären Willybecher!

2. Braumeister Stefan Herz, Brauereichef Peter Kitzmann und 1. Braumeister Benjamin Kloos freuen sich im Brauereihof über die Prämierung (v.l.)

Ottensooser Kirwa 2012: Vogelsuppe – Kitzmann-Bier – Baumaufstellen – Kirchweihsingen -Storchenglück!

Immer Mitte Juni feiert die Gemeinde Ottensoos im Landkreis Nürnberger Land ihre Kirchweih – und es ist ein Kirchweihfest mit einigen Besonderheiten. Es geht los am Donnerstag (obwohl eigentlich noch kein offizieller Kirchweihtag) mit dem traditionellen Vogelsuppenessen, wobei diese Suppenbesonderheit eine Spezialität der Hersbrucker Schweiz ist und dort in vielen Orten jeweils am Donnerstag vor der Kirchweih serviert wird. Schließlich wurde schon früher zur Kirchweih geschlachtet und da es damals noch keine Kühlmöglichkeiten in größerem Rahmen gab, mussten verderbliche Waren wie Innereien möglichst schnell verarbeitet werden. Aus diesem Grund entstand die Vogelsuppe (benannt nach dem Pommelsbrunner Gastwirt Vogel), die aus gekochtem Rindfleisch und Innereien besteht. Häufig wird sie mit Semmel- oder Leberknödeln serviert. In Ottensoos sorgt für diesen Gaumenschmaus heute (in der Version mit Leberknödeln) die Metzgerei Walter.

Am Freitag, 15. Juni 2012, zelebrierte Ottensoos Erster Bürgermeister Klaus Falk den Bieranstich. Im Fass das hervorragende und prämierte Kitzmann Helle aus Erlangen, das im Beisein von Brauereichef Peter Kitzmann als Freibier an die durstigen Kirwasbesucher ging.

Die Höhepunkte des Samstags waren das nachmittägliche Aufstellen des Kirchweihbaums an der oberen Dorfstraße durch die „Kirwaboum“ und nach 20 Uhr das traditionelle Volksliedersingen am Dorfplatz in die Abenddämmerung hinein. Nach Auftritten von Posaunenchor, Schulchor, Frauensingkreis und Männergesangverein wird das Ottensooser Kirchweihsingen traditionell mit dem gemeinsamen Lied „Guten Abend, gute Nacht“ beendet.

Auch das Ottensooser Storchenpaar verfolgte das Kirchweihtreiben mit Interesse, hatte es sich doch Anfang 2012 entschieden, weiter über dem Ort auf dem zentralen Brauereigelände „wohnhaft“ zu bleiben. Nachdem von einem der beiden großen Mälzereikamine im Herbst 2011 ein stattlicher Eisenring abgefallen war, mussten der rote Schornstein mit der charakteristischen Windhaube und der gelbe „Storchenschlot“, welcher bisher das Storchennest trug, aus Sicherheitsgründen abgerissen werden. Als Ersatzstandort boten die Ottensooser den Störchen (mit Unterstützung des Landesbundes für Vogelschutz) einen extra gezimmerten Dachreiter auf einer privaten Scheune direkt am Pegnitzgrund an. Doch diese zeigten nach ihrer Rückkehr im Frühjahr 2012 der neuen Horstunterlage „die kalte Schulter“ und bauten ihr Nest auf einem der übriggebliebenen Brauereischlote. Wie gesagt, von hier oben kann man Ottensoos hervorragend überblicken und hat das Kirchweihgeschehen zu seinen Füßen!

2011 anlässlich der Rückkehr der Ottensooser Kirchweih in den Hof der ehemaligen Kronen Bräu (Betriebseinstellung 2000/2001) schrieb Martin Schieber einen Hintergrundartikel für die örtliche Presse, den er uns freundlicherweise zur Verfügung stellte:

„Die Ottensooser Kirchweih kehrt 2011 in den Brauereihof zurück. Hier, mitten im Dorf, stand das Festzelt auch schon in den Jahren vor Schließung der traditionsreichen „Kronenbräu“. Die Tatsache, dass das Gasthaus „Rotes Ross“, in dem viele Elemente der Kirchweih stattfanden, zwei Wochen vor der diesjährigen Kirchweih Insolvenz anmeldete, ließ die Gemeindeverwaltung schnell handeln: Die „Vogelsuppe“ am Donnerstagabend schien ebenso in Gefahr wie der traditionelle Tanz nach dem Baum-Austanzen der Kirwaboum und –madla. So kehren nun alle, die in den letzten Jahren den Festplatz am Weiher organisiert hatten, in den Brauereihof zurück.

Endlich wird somit wenigstens die Tage der Kirchweih wieder Leben in das Kronenbräu-Areal einziehen. Ansonsten wird den Ottensoosern täglich schmerzlich bewusst, dass vor elf Jahren die jahrhundertelange Brautradition endete. Dass in einem Dorf wie Ottensoos schon seit dem 16. Jahrhundert Bier gebraut wurde, ist äußerst ungewöhnlich. Bierherstellung war nämlich ein Recht der Städte. Nur dort, wo es durch besondere Umstände von der Obrigkeit erlaubt wurde, konnte man sich darüber hinwegsetzen. Solche Umstände herrschten im Rothenberger Land, zu dem Ottensoos seit 1478 zählte. Im Markt Schnaittach und in Ottensoos erlaubten die Ganerben, also die fränkischen Adelsfamilien, die auf dem Rothenberg das Sagen hatten, das Bierbrauen. Da damit vor allem die Laufer Brauer ihr Geschäft beeinträchtigt sahen, veranlassten sie den Rat der Reichsstadt Nürnberg, bei den Ganerben zu protestieren. Diese ließen sich von außen in ihre Wirtschaftspolitik nicht hineinreden, war es doch vor allem ihr Bestreben gewesen, die Nürnberger Wirtschaft zu schädigen und die im eigenen Land zu stärken.

Während in Schnaittach das Braurecht auf mehr als 20 Anwesen verteilt war und so eine klassische „Braukommune“ entstand, die ein gemeinsames Kommunbrauhaus betrieb, lag das Braurecht in Ottensoos beim Gasthaus „Zu den drei goldenen Kronen“ – als traditionellen Hausnamen trug das Anwesen schlicht und einfach „Wirt“. Die Kronen im Namen von Gasthaus und Brauerei sollen übrigens die Kronen der drei „heiligen Madl“ Barbara, Katharina und Margarete sein, die diese auf dem südlichen Seitenaltar der Veitskirche als frühchristliche Märtyrerinnen auf dem Haupt tragen.

Jahrhunderte lang war die Ottensooser Brauerei eine Gasthausbrauerei, die ihr Bier im Ort selbst verkaufte und nur wenig in die engere Umgebung exportierte. Dies änderte sich erst mit dem Bau der Ostbahnlinie von Nürnberg über Lauf und Ottensoos nach Amberg im Jahr 1859. Mit der Bahn kamen auch erste Ausflügler und Sommerfrischler in den Ort, und die Gastronomie erlebte einen ungeahnten Aufschwung. Neben den beiden Traditionswirtshäusern, dem „Roten Ross“ und der Brauereigaststätte, entstanden weitere Gast- und sogar Beherbergungsbetriebe. In bester fränkisch-altbayerischer Tradition eröffnete die Kronenbräu auch neben ihrem Felsenkeller, der am Aufstieg zur Hochfläche der Alb lag, ein gut gehendes Gasthaus.

Im 20. Jahrhundert, nach der Entwicklung der Flaschenabfüllung von Bier, machte sich die Ottensooser Brauerei im weiten Umkreis einen guten Namen. Auch in Nürnberg schätzte man vielerorts in Kantinen und Wirtschaften den Gerstensaft der Familie Süß. Dieser Boom, der nach dem Zweiten Weltkrieg unvermindert anhielt, ist dem leerstehenden Brauereigelände bis heute anzusehen: Das ehemalige Gasthaus ist im Ensemble fast nur noch ein Nebengebäude – moderne Brau- und Logistiktechnik forderte immer mehr Raum. So kam es, dass der heutige Brauereihof entstand – ursprünglich standen dort zwei landwirtschaftliche Anwesen, darunter die Ottensooser Schmiede. Um genug Raum für den LKW-Ladeverkehr zu erhalten, wurden sie abgebrochen, und die nun wieder für die Kirchweih genutzte Fläche entstand.

Bleibt zu hoffen, dass es die Ottensooser verstehen, aus dem Niedergang der Brauerei und der Insolvenz des benachbarten Gasthauses Neues zu schaffen – ein Wirtshaus und ein neu genutztes Brauereigelände mit genügend Platz für Feste und Begegnungen im Alltag tun Not im Dorf! Immerhin stellt ja das gute Bier der Brauerei Kitzmann aus Erlangen eine enge Verbindung zur Ottensooser Brautradition her, war die Mutter des heutigen Chefs des Familienunternehmens doch eine Ottensooser Brauerstochter …“

Wir haben für Sie abendliche Ottensooser Kirchweihimpressionen am Samstag, 16. Juni 2012, eingefangen: