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Ein großer Brauherr ist gegangen – Erlangen trauert um Karl Kitzmann

Foto: Sabine Ismaier
Karl Kitzmann (+ 26.12.2012)
Foto: Sabine Ismaier

In der Nacht vom 1. auf den 2. Weihnachtsfeiertag 2012 verstarb der Seniorchef der Privatbrauerei Kitzmann ganz friedlich in seinen eigenen vier Wänden. Mit ihm verliert Erlangen den letzten großen Brauherrn der biersehnsüchtigen ersten vier Jahrzehnte der Bundesrepublik Deutschland. Er hinterlässt Tochter Elisabeth mit Enkelsohn Benedikt sowie die Söhne Johannes und Peter, der seit Anfang der 1990er Jahre die Geschäfte der Privatbrauerei führt.

Untrennbar werden mit Karl Kitzmann der Aufstieg der beliebten Kitzmann Leitsorte Edelpils und der nach der Schließung der H. Henninger Reifbräu und Erich Bräu 1974/75 entwickelte Slogan „Unser Erlanger Bier“ verbunden bleiben.

Karl Kitzmann wurde wunschgemäß an der Seite seiner im Juni 2002 vorausgegangenen Ehefrau Elisabeth auf dem alten Friedhof in Ottensoos im Familiengrab der Brauereibesitzerfamilie Süß (Kronen Bräu) beigesetzt. Den Trauergottesdienst in der vollbesetzten evangelisch-lutherischen St. Veit-Kirche zu Ottensoos hielt am 3. Januar 2013 Pfarrer Dr. Wolfgang Leyk, bei dessen Sonntagspredigten in der Neustädter- und Universitätskirche Erlangen Karl Kitzmann Stammbesucher war. Gegen Ende des Trauergottesdienstes (mit gestaltet vom Männergesangsverein Ottensoos) folgten ganz persönliche Nachrufe auf den lieben Verstorbenen von Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis und Konrad Dennerlein (Kitzmann Rentnergruppe).

Hier der Wortlaut der Gedenkrede von Herrn Dr. Siegfried Balleis:

„Sehr geehrte Angehörige, sehr geehrte Trauergemeinde, vor wenigen Tagen verstarb Karl Kitzmann. Alle die ihn kannten, werden ihn schmerzlich vermissen. Sein Leben war geprägt von großem bürgerschaftlichem Engagement, großer Herzlichkeit und vor allem Rechtschaffenheit. Besonders beeindruckend war die Ruhe, die er ausstrahlte und auch seine Besonnenheit. Die Stadt Erlangen sowie ihre Bürgerinnen und Bürger haben dem Verstorbenen viel zu verdanken.

Lassen Sie uns zurückblicken: Karl Kitzmann trat nach seiner Lehre zum Brauer und einer anschließenden kaufmännischen Ausbildung in den elterlichen Betrieb ein. Er leitete die Brauerei Kitzmann mehr als 40 Jahre und stand seinem Sohn und Nachfolger als guter Ratgeber zur Seite. Karl Kitzmann machte aus der kleinen Brauerei ein nicht nur in Erlangen sondern auch in der Europäischen Metropolregion Nürnberg angesehenes mittelständisches Unternehmen, das sich tapfer auf dem Markt behauptet.

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Vom Erfolg des Familienunternehmens hat auch die Stadt Erlangen profitiert, die dem Unternehmer Karl Kitzmann im Jahr 1989 den Ehrenbrief für Verdienst auf dem wirtschaftlichen Gebiet verlieh. Karl Kitzmann hat sich als Unternehmer und Privatperson in vielfältiger Weise für unser Gemeinwesen eingesetzt. Die Begleitung von sportlichen und kulturellen Veranstaltungen, wie seine langjährige Unterstützung der Veranstaltung „Jugend musiziert“, und sein Einsatz für unsere Umwelt seien hier nur beispielhaft erwähnt.

Ein besonderes Augenmerk hat Karl Kitzmann auch auf die Erlanger Städtepartnerschaften gelegt. Zahlreichen Gästen und Freunden aus dem internationalen Ausland, vor allem aus Rennes, war er ein freundlicher Gastgeber.

Verehrte Trauergemeinde, wir werden Herrn Karl Kitzmann nicht nur als große Unternehmerpersönlichkeit sondern auch als Freund vermissen und ihn ehrenvoll in Gedenken halten. Wir danken in Freundschaft und Verbundenheit für sein Lebenswerk und begleiten Karl Kitzmann auf seinem letzten Weg.“

Auf Wunsch der Hinterbliebenen, die sich tapfer an diesem nasskalten Januarnachmittag den persönlichen Beileidsbekundungen am Grab des Verstorbenen stellten, sollte von Blumen- und Kranzspenden abgesehen werden. Stattdessen erbaten Sie eine Spende zum Schutz der Erlanger Gewässer auf das Spendenkonto Nr. 300000116 bei der VR-Bank Erlangen-Höchstadt, BLZ 763 600 33. Im Anschluss an den Gottesdienst und die Beerdigung auf dem alten Friedhof Ottensoos lud die Familie Kitzmann die gesamte Trauergemeinde in den Gasthof Zur Einkehr der Familie Güthlein in Erlangen-Büchenbach.

Die Bierstadt Erlangen hat eine ihrer wichtigsten Persönlichkeiten verloren. Wir werden Karl Kitzmann in bester Erinnerung behalten und ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren.

Werner Dummert nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben

Werner Dummert
Werner Dummert beim H. Henninger Reifbräu-Veteranentreffen am 26.03.2009
Urnenbestattung unter den Bäumen des Bruckes Friedhofes
Urnenbestattung unter den Bäumen des Bruckes Friedhofes

Am 5. Dezember 2012 starb der gelernte Brauer und Mälzer Werner Dummert in den Armen seiner lieben Frau Gitti. Er wurde 77 Jahre alt. Der beliebte Sonnenblick-Siedler, Hobbyangler, Hühnerzüchter  und Bratwurstmacher war viele Jahre als Biersieder wichtigster Mann im Sudhaus der H. Henninger Reifbräu an der Kuttlerstraße. Er blieb der Ende 1974 geschlossenen Traditionsfirma Zeit Lebens emotional eng verbunden, zu der er nach  einem beruflichen Auflug zu Brauereien in Köln und Leverkusen ende der 1950er Jahre zurückgekehrt war.

Wie viele andere Erlanger Biertrinker fand er ab 1975 im Kitzmann Edelpils ein neues Lieblingsbier, dem er sich gerne unter seinem Kirschbaum oder im Wintergarten zuwandte. Seine Urne wurde am Freitag, 21.12.2012, im Beisein einer großen Trauergemeinde  an Baum Nr. 10, im neuen Baumfeld des Brucker Freidhofes, beigesetzt. Wir werden Werner Dummert in sehr guter Erinnerung behalten!