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Faschingssonntag am Erich Keller: Noch 100 Tage bis zum Berg!

Pünktlich um 11 Uhr trafen sich am 15. Februar 2015 ungezählte Freunde der Erlanger Bergkirchweih auf dem Erich Keller, um bei Sonnenschein, Bier und Brotzeit den Countdown für die 5. Erlanger Jahreszeit zu feiern. Bei Steinbach Storchenbier und mindestens einem Dutzend hobbygebrauten Eigenbierkreationen, aber auch Guldenschem Backwerk und warmen Müllerbratwürsten im Weckla sorgte der Frauenauracher Posaunenchor für die traditionelle musikalische Umrahmung. Die 100-Tage-Gründungsgruppe um Hannes Hacker und Thon Barmentloo stieß bei diesem Event ganz plakativ mit ihren letzten Flaschenbeständen des letztjährigen Solitärsudes Kitzmann Bayrisch Märzen auf unseren Berg an. Die Witterung war bei 4° C durchaus „aushaltbar“, so dass manche sogar bis zum frühen Abend auf dem Keller blieben. Für die Faschingsfans hieß es zu 14 Uhr „auf nach Bruck“, wo der Umzug der FG Gaßhenker u.a. mit dem Kitzmann Doppeldeckerbus und den Bierköniginnen lockte.

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Das Erlanger Bier „stärkend und begeisternd“ – Jean Paul Bier

Auch Erlangen feiert im Jahr 2013 den 250. Geburtstag des fränkischen Dichters Jean Paul, der mit bürgerlichen Namen Johann Paul Friedrich Richter hieß.

Anlässlich dieses Jubiläums lud der Heimat- und Geschichtsverein Erlangen e. V. am Vorabend seines Ehrentages, 20. März 2013, zu einer kleinen Feier in den Gasthof „Grauer Wolf“ ein, um gemeinsam in den Geburtstag hineinzufeiern.

Der 3. Vereinsvorsitzende Hans Kurt Weller begrüßte die zu Jean Pauls Ehren gekommenen Gäste und hielt auch gleich eine Überraschung parat.

Jean Paul lobte in Briefen stets das Erlanger Bier, es sei „begeisternd und stärkend“. Herr Weller wurde im letzten Jahr vom Organisationsteam zur Vorbereitung des Erlanger Jubiläumsprogramms angesprochen, ob er diesbezüglich ein besonderes Bier brauen möchte. Ihm gefiel diese Idee und setzte sie in die Tat um.
Doch welche Biersorte sollte es werden? Ursprünglich war ein leichtes Sommerbier angedacht, dass aber als „Dünnbier“ oder „Bierschwemme“ in der bierkundigen Arbeitsgruppe abgetan wurde. Heraus kam nun ein süffiges kräftiges dunkles Bier mit 13% Stammwürze und ca. 5,4% Alkohol, untergärig, unfiltriert, tief bernsteinfarben und mit Tettnanger gehopft. Anders als das Winterbier „Archivrat“ enthält dieses kein Rauchmalz.

Die Bierprobe an diesem Abend war auch für den Brauherrn Hans Weller eine Premiere, da dass Jubiläumsbier erst wenige Stunden vorher aus Zeil am Main angeliefert worden war. Robert, der „junge Langhammer“ ließ sich nach dem ersten Schluck spontan zu der Aussage hinreißen „besser als das 3×11!!!“. Noch eine weitere Premiere an diesem Abend: die neuen Weller-Bierkästen aus original Erlanger Herstellung.

Nach der gemeinsamen Bierverkostung erläuterte der Historiker Herr Prof. Dr. Seiderer die Beziehung Jean Pauls zu Erlangen, obgleich er betonte, dass Jean Paul wahrscheinlich wenig begeistert gewesen wäre, von ihm zitiert zu werden, da er Historiker nicht sehr schätzte „sie sind voll Gift“.

Im Grunde war Jean Paul nicht immer gut auf Erlangen zu sprechen, was auch Kulturreferent Dr. Dieter Rossmeissl, offizieller Vertreter der Stadt Erlangen, in seiner Rede betonte. Erlangen alleine hätte eigentlich keinen Grund ihn würdig zu gedenken. Er hat nicht in Erlangen studiert, hat sich unfreundlich über Erlangen geäußert, ihm hat die Landschaft, die bauliche Anordnung (Planstadt) der Straßen und Wege nicht gefallen.

Aber in dem überregionalen und international angelegten Jubiläumsprogramm, gehört Erlangen zu den insgesamt 26 „Jean-Paul-Orten“, die er öfters besuchte und in Briefen erwähnte.

Neben den intellektuellen Gesprächen mit Gelehrten und Professoren, zog es ihn vor allem wegen der physischen (Bier) und geistigen (Bücher) Nahrung immer wieder nach Erlangen. In einem Brief von 1811 lobte er das Erlanger Bier, da dieses auch nach „mehrmaligem Trinken am Abend keine Kopfschmerzen am Morgen verursache“.

Gemäß dem Goethe-Zitat (Jean Paul war neben Goethe einer der bekanntesten Schriftsteller seiner Zeit) „Der Worte sind genug gewechselt, lasst uns nun zum Essen schreiten“ wurde ein zeitgenössisches Abendessen serviert.
Da Jean Paul die einfache Suppenküche seiner Mutter immer wieder erwähnte, wurde eine Bohnensuppe mit grünen und weißen Bohnen angerichtet. Im Anschluss gab es als Dessert „Hobbelpoppel“, ähnlich einer Bayerisch Creme auf Biskuit mit einem Orangengelee abgerundet, zitiert in seinem Buch „Flegeljahre“.

Zum Jubiläum brachte die Jean Paul eng verbundene Stadt Bayreuth eine Bierdeckel-Edition heraus, mit 10 ausgewählten Aphorismen. Frau Sylvia Ostertag-Henning verschenkte diese an die Gäste als ergänzendes Accessoire zum Jean Paul Bier.

Punkt 0.00 Uhr wurde am 21.03.2013 auf das Geburtskind Jean Paul im Grauen Wolf angestoßen und das offizielle Jubiläumsjahr für Erlangen eingeläutet.

„Je mehr man getrunken, desto mehr lobt man den Wirt und sein Bier.“ – Jean Paul

Das Jean Paul Bier der Brauerei Weller ist ab dem 21.03.2013 frisch vom Fass oder in Bügelverschlussflaschen erhältlich bei:
Gasthof Grauer Wolf, Cafe Sax, Gästehaus Langhammer, Cafe Kontrabass und Getränkehandel Trebisch.

Des Weiteren wird es 2013 bei verschiedenen Jubiläumsveranstaltungen sowie beim Erlanger Poetenfest angeboten werden.

Die Gaststätte Torwache – Erlanger Wirtshausseligkeit der 1960er Jahre auf YouTube

Anfang 2008 berichteten wir über die kurz vor der Schließung stehende Traditionsgaststätte Torwache in der Drausnickstraße 1 1/2, an die noch heute viele mit Wehmut zurückdenken. Vor einigen Monaten fiel Herrn Kurz bei der Sichtung des 8 mm Filmarchivs seines Vaters ein ganz besonderer Streifen in die Hände: Der Film dokumentiert die Erlanger Wirtshausseligkeit des Jahres 1967 – das gesellige Leben in der Gaststätte Torwache der Eheleute Eleonore und Otto Ludwig. Das Wirtshaus war beliebter sozialer Treffpunkt. Hierher ging man im „Sonntagsstaat“, um Schafkopf zu spielen, zu Kickern oder sich einfach nur zu unterhalten. Dazu trank man ein frisch gezapftes Erlanger Reifbräu-Bier und rauchte quasi um die Wette.

Vielen Dank Herr Kurz, dass Sie dieses Erlanger Kurzfilmdokument für die Öffentlichkeit aufbereitet und bei YouTube eingestellt haben!

Torwache Schmalfilm

300 Jahre Erlanger Braukunst an der Südlichen Stadtmauer – das Buch zum Jubiläum der Privatbrauerei Kitzmann

Beim „Brauerei-Geflüster“ am 20. Oktober 2012 wurde der Öffentlichkeit erstmals das Buch zum Kitzmann-Jubiläum präsentiert. Unter dem Titel „300 Jahre Erlanger Braukunst an der Südlichen Stadtmauer“ widmen sich der Historiker Martin Schieber und der Leiter des Stadtmuseums Erlangen Thomas Engelhardt der bewegten Geschichte des Erlanger Brauhauses. So berichten sie von der Gründungsphase der Brauerei um 1712, aber auch von den diversen Besitzerwechseln. Allein zwischen 1797 und 1813 wurde die Sudstätte nach Konkursen dreimal veräußert – erst als Johann Lorenz Kitzmann die Brauerei erwarb, kehrte Kontinuität ein. Heute wird die Brauerei bereits in der fünften Generation durch die Familie Kitzmann geführt und ist damit das einzige Erlanger Brauhaus, das fortwährend in der Hugenottenstadt braut.


Fotos: Sabine Ismaier

Das Buch besteht aus zwei Teilen: Zunächst der Überblick (von Martin Schieber verfasst) über die 300 Jahre mit dem Schwerpunkt auf den einzelnen Generationen der Familie Kitzmann, die den Betrieb 1833 übernommen hat. Dann folgt ein wissenschaftlicher Artikel von Thomas Engelhardt, der die Brauereigeschichte der Neustadt Erlangen (Christian Erlang) im 18. Jahrhundert beleuchtet und bemerkenswerte Erkenntnisse aus den Quellen geschöpft hat.

Diese beiden etwas unterschiedlichen Teile (Firmenchronik und der wissenschaftlicher Artikel) unterscheiden sich im Satz und in der Bebilderung, ergänzen sich aber inhaltlich sehr gut. „300 Jahre Erlanger Braukunst an der Südlichen Stadtmauer“ ist im Sandberg Verlag erschienen und für 12,80 € im Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-930699-76-6).

Engagement für Erlangens Gewässer: Kitzmann Bräu überreicht Stadt großzügigen Scheck

Der Schutz der Erlanger Gewässer liegt der Kitzmann Bräu am Herzen. Schon seit Jahren setzt sich die Traditionsbrauerei für die Qualität des Wassers in der Hugenottenstadt ein. „Alle unsere Biere werden mit bestem Brauwasser aus unserem hauseigenen Brunnen gebraut, auch deshalb ist uns der Erhalt der Wasserqualität sehr wichtig“, erläuterte Peter Kitzmann. Auch im Jubiläumsjahr 2012 setzte die Erlanger Brauerei ein wichtiges Zeichen für den Gewässerschutz. Sie verzichtete auf Geschenke und startete einen Spendenaufruf. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Insgesamt 15.000 Euro kamen zusammen, allein 10.000 Euro davon stifteten die Erlangen Arcaden, die durch Centermanager Norman Naehrig vertreten wurden.  Die Scheckübergabe am 2. Advent markierte den letzten Höhepunkt im Jubiläumsjahr der Erlanger Brauerei, die 2012 „300 Jahre Braukunst an der Südlichen Stadtmauer“ feierte. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann und Erlangens Umweltreferentin Marlene Wüstner nahmen am Sonntag, 9. Dezember 2012, den Scheck im Kitzmann BräuKontor entgegen. „Wir freuen uns, dass sich Kitzmann wieder so nachhaltig dafür engagiert, dass die Menschen naturnahe Gewässer in der Stadt erleben können“, betonte Wüstner.

 

Eines der letzten Fotos von Brauerei-Seniorchef Karl Kitzmann (verstorben am 26.12.2012). Hier zusammen Frau Horneber und Frau Engelhardt im Bräukontor.

Über unmittelbare Naturerfahrung dürfen sich bald die Bewohner des Erlanger Färberhofs freuen. Bereits im Frühjahr 2013 beginnen am Erba-Weiher die Sanierungsarbeiten und die dauerhafte durch den Röthelheimgraben gespeiste Wasserführung wird wiederhergestellt. „Diese kleine Oase mitten in der Stadt wird noch attraktiver und lädt dann zum Verweilen und zur Erholung ein“, freute sich Marlene Wüstner. Auch 2013 wird der Erlanger Gewässerschutz von Kitzmanns Jubiläum profitieren: „Pro verkauftem Exemplar unseres Jubiläumsbuches ,300 Jahre Erlanger Braukunst an der Südlichen Stadtmauer‘ gehen drei Euro an den Erlanger Gewässerschutz“, verkündete Peter Kitzmann.

Der Kitzmann Brauereihof im Neuschnee.

Erlanger Biergeschichte im alten Steinbach-Gärkeller – eine Vortrags- und Führungsveranstaltung der VHS Erlangen

Am Mittwoch, 28. November 2012, veranstalteten der Leiter des Stadtmuseums Herr Thomas Engelhardt und sein Mitarbeiter Herr Andre Widmann im ehemaligen Gärkeller der Steinbach Bräu (Gewölbekeller mit dem Ausleger der ehemaligen Gaststätte Roter Ochse) einen biergeschichtlichen Vortragsabend, der durch das hauseigene Storchenbier und den süffigen Weizenbock genussvoll abgerundet wurde.

Zunächst erklärte Andre Widmann die vorgeschichtliche Bierherstellung im Zweistromland, bevor er anhand von Schautafeln aus dem 18. Jahrhundert das vorindustrielle Bierbrauen im Rheinland thematisierte. Anschließend erläuterte Thomas Engelhardt ebenfalls anhand diverser Bilder und Stadtplanausschnitte die Brauereisituation Erlangens im 18. Jahrhundert, wobei er neue, von ihm recherchierte Erkenntnisse einfließen ließ. Zur Vertiefung verwies er auf seinen Aufsatz im kürzlich erschienenen Jubiläumsbuch der Kitzmann Bräu „300 Jahre Erlanger Braukunst an der Südlichen Stadtmauerstraße“.

Teil 2 des informativen Abends fand in den Räumen des Steinbach Biermuseums statt, wo zunächst Brauerei-Seniorchef Dieter Gewalt die Geschichte des eigenen Hauses erläuterte. Ihm folgte Sohn und Braumeister Christoph Gewalt, der durch die Museumsausstellung führte. Der Rundgang endete am elektrisch angetriebenen Bergkirchweihmodell von Walter Seißler, das dieser eigentlich als Dauerleihgabe dem Erlanger Biermuseum übergeben und hier wieder in Betrieb gesetzt hat. Die Frage nach dem zukünftigen Standort dieses Schaustücks blieb Thomas Engelhardt schuldig, hat er doch vor einigen Wochen die Modelllandschaft von der Familie Seißler für das Stadtmuseum erworben (finanziert mit Stiftungsmitteln).

Die bestens besuchte Veranstaltung klang, im bis auf den letzten Platz gefüllten Brauhaus gesellig aus. Thomas Engelhardt und Andre Widmann verkündeten, im Juni 2013 eine geschichtliche Führung zu den Erlanger Burgbergkellern am Bergkirchweihgelände veranstalten zu wollen. Auch hier werde Thomas Engelhardt seine neuesten  Forschungserkenntnisse einfließen lassen – wie er betonte.

Neuer Webauftritt von erlanger.de geht rechtzeitig vor der Bergkirchweih 2012 online

Erlanger.de hat in den letzten Wochen seine Homepage überarbeitet und wird sich ab sofort mit neu gestalteten Internetseiten präsentieren. Die Internetpräsenz wurde in den letzten Wochen bereits mit den fehlenden Artikeln über die letztjährigen Bier-Events in Erlangen, mit aktuellen und auch zurückliegenden Inhalten, neu erstellt. Die Webseiten basieren  auf dem Content-Management-Systems “WordPress”.

Die VHS auf den Spuren des Erlanger Bieres rund um den Bohlenplatz

Am Freitag, 20. Januar 2012, veranstaltete VHS-Dozentin Hannelore Bauer den neuen Exkursionkurs „Der Bohlenplatz in kulinarischen Häppchen – auf den Spuren des Erlanger Bieres“. Um 19.00 Uhr konnte sie und Wirtin Conny Gstader gut 20 Teilnehmer/innen in der Puppenstube des Gasthauses „Alter Simpl“ bei Kitzmann Kellerbier 1904 und Obatzten-Broten begrüßen. Das gemütliche Restaurant mit dem rustikalen Ambiente und einer hervorragenden Küche,  in deren Mittelpunkt der Buchenholz befeuerte Grill steht, wurde von Rudi Gstader 1973 im Anwesen Bohlenplatz 2 (Baujahr 1750) eröffnet.

Nach einer Einführung zur Geschichte des Bieres und des Erlanger Brauwesens ging es weiter zur zweiten Station, der ehemaligen Fassfabrik Ph. Scheffler, Obere Karlstraße 18. Hier wurde die Gruppe von Hausherrin Dagmar Dietz-Hertrich freundlich aufgenommen und nach ersten Erläuterungen zum Beruf des Büttners in den geräumigen Werkstattkeller des repräsentativen Wohnhauses aus dem Jahr 1888 geleitet. Hier überraschte sie ihre Gäste mit Köstlichkeiten aus den Läden der Bohlenplatz-Nachbarschaft und einer sehr interessanten Powerpointpräsentation über Lage und Geschichte des Anwesens und den Berufstand der Büttner. Die Fassfabrik Ph. Scheffler produzierte hier von 1857 bis 1953 und war zeitweise die zweitgrößte Firma dieses Gewerbes im gesamten Königreich Bayern.

Station Nummer drei war die Privatbrauerei Kitzmann, Südliche Stadtmauerstraße 25, wo Braumeister Benjamin Kloos in Sudhaus, Gär- und Lagerkeller die Herstellung der unter- und obergärigen Kitzmann Biere erklärte. Anschließend ging es zur Verkostung in die Bierwalhalla der Kitzmann BräuSchänke. Nach dem Einstieg mit einem Weizenbock-Aperitif und köstlicher Bratwurstsuppe (in klarer Brühe mit Julienne-Gemüse) konnte sich jeder Teilnehmer seiner Lieblingsbiersorte zu wenden. Später gesellten sich noch beide Kitzmann-Braumeister Benjamin Kloos und Stefan Herz auf ein frisch gezapftes Wintergold dazu.

150 Jahre in Familienhand: Die Mälzerei und Brauerei Steinbach

Am 1. Adventssonntag, 27. November 2011, hatte die Familie Gewalt in ihr Brauereimuseum an der Vierzigmannstraße geladen, um zusammen mit etwa 60 Gästen 150 Jahre Familienbautradition zu feiern. Mit dabei u.a. der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann, Erlangens Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis und Stadtarchivar Dr. Andreas Jakob, der in einer vielgelobten launigen Rede Erlangen, das Bier und die Steinbach Bräu hochleben ließ. Zu diesem Jubiläum, das sich auf das Jahr 1861 bezog, als Carl Steinbach den Eheleuten Bechert die Brauerei am Bayreuther Tor für 31.000 Gulden abkaufte, hatten sich die Braumeister Christoph Gewalt und Roman Gause ein ganz besonderes Festbier ausgedacht: Die obergärige Hopfenkrone, die mit dem Aroma der drei Edelhopfensorten Opal, Smaragd und Saphir den Biergenießergaumen bestach. Der im Dekoktionsverfahren (eine Teilmaische) hergestellte hopfenfruchtige Trunk erreichte bei 13,4 % Stammwürze einen Alkoholgehalt von etwa 5,5 % vol.

Die lange Nacht der Wissenschaften und das Bier

Bei der 5. langen Nacht der Wissenschaften am Samstag, 22. Oktober 2011, konnte man live den Brauprozess in einem 2-Hektoliter-Sudwerk des Fachbereichs Bioverfahrenstechnik auf dem Südgelände der Friedrich-Alexander-Universität bestaunen oder die gewerbliche Herstellung der ausgezeichneten Biere der Erlanger Privatbrauerei Kitzmann in der Südlichen Stadtmauerstraße 25 kennen lernen. Trotz der herbstlichen Kühle ließen sich 1.300 Besucherinnen und Besucher bei 27 Führungen von den Diplom-Braumeistern Peter Kitzmann, Benjamin Klos und Stefan Herz die verfahrenstechnische Seite der Kitzmann Bräu näherbringen. Viele überbrückten die Wartezeit bis zum Start ihres Rundgangs (Kitzmann-Bierkönigin Cornelia Bier und Gebietsverkaufsleiter Markus Kern vergaben die Teilnahmekarten) bei frisch gegrillten Bratwürsten und beiden Kitzmann Bockbierspezialitäten an den im Brauereihof aufgestellten Feuertöpfen.

Bereits zum zweiten Mal wurde bei der Langen Nacht der Wissenschaft das Wissen einer 300 Jahre alten Brautradition angezapft. Die Kitzmann Bräu lud halbstündlich zu Führungen durch die handwerklich geprägten Abläufe des Bierbrauens ein – und zur Premiere des Erlanger Ur- und Weißbierbocks, Jahrgang 2011.  „Es gibt eine Jahrhunderte währende Tradition des Brauens und des Miteinanders von akademischem Leben und Genuss“, erklärte Peter Kitzmann, für den es daher „nur logisch“ war, Bockbier-Premiere und Wissenschaftsmarathon miteinander zu verbinden.

„Kirchner im Berg“ – Skulpturenausstellung im Inneren des Erlanger Burgbergs

Vom 20. August bis 25. September 2011 wurde der Henninger Keller am Erlanger Bergkirchweihgelände (im Kellerreich des Fritz Engelhardt) ein ganz besonderer Ort für die Werke des bedeutenden Künstlersohns der Stadt Erlangen Heinrich Kirchner.

Der „Initiativkreis Heinrich Kirchner“ kurz „IHK“ wollte mit der Sonderausstellung „Kirchner im Berg“ mit 15 ausgewählten Skulpturen die Arbeit des Bildhauers den Erlanger Bürgern nahe bringen.

Prominente Kirchnerfreunde boten an den Wochenenden gut einstündige Führungen durch den stimmungsvoll beleuchteten Burgbergkeller an. Wir zeigen einige Impressionen vom Rundgang mit Altoberbürgermeister Dr. Dietmar Hahlweg.

2011 – das Jubiläumsjahr der ehemaliger Brauerei Weller Erlangen

 

Als es an die Vorbereitung des Jubiläumsjahres 2011 für die zwischen 1811 und 1911 an der Nordseite des Theaterplatzes existierende Export-Bierbrauerei ging, war den Akteuren des Freundeskreises Brauerei Adam Weller Erlangen sehr bald Folgendes klar:

Was wäre die Erinnerung an eine traditionsreiche Erlanger Brauerei ohne ein eigenes Bier? Also wurde auf Basis der Überlieferungen und Geschmacksvorlieben des Braumeisters Johann Wilhelm Weller (Großvater von Hans Weller), der den elterlichen Betrieb nicht fortführte und stattdessen als technischer Leiter der Südholländischen Bierbrauerei Den Haag (Zuid-Hollandsche Bierbrouwerij, kurz ZHB: Werbeschallplatte aus den 1930er Jahren, Werbefilm von 1961) fungierte, das „Adam Weller`s 3 x 11“ kreiert.

Ein helles untergäriges Vollbier, süffig, malzaromatisch und mit angenehmer Hopfennote, das bei einem Stammwürzegehalt von 12 % und 4,9 % vol. Alkohol bewusst nicht die Stärke eines Festbieres haben sollte. Um die weiteren Festlegungen „glänzend filtriert“ und „abgefüllt in 0,5 l Bügelverschluss-Mehrwegflaschen“ zu erreichen, blieb nur die Vergabe der Herstellung an die fränkische Familienbrauerei Göller in Zeil am Main. Die Privatbrauerei Göller ist auch Kunde der Klostermälzerei Frauenaurach. So schließt sich über die eingesetzten Rohstoffe mit der Verwendung von Erlanger Gerstenmalz der Kreis zurück nach Erlangen.

So war (und ist) das „Adam Weller`s 3 x 11“ seit seiner Präsentation im Rahmen der Auftaktveranstaltung im Gasthof Grauer Wolf (Hauptstraße 80, 91054 Erlangen) am Freitag, 27. Mai 2011, gern getrunkener  – sagen wir es mit einem Augenzwinkern – „Mittelpunkt“ diverser öffentlicher und privater Ereignisse und hat inzwischen eine schöne Anzahl von Liebhabern für sich gewinnen können.

Selbst die Stadt Erlangen verabschiedete ihren langjährigen verdienten Bürgermeister, Herrn Bezirkstagspräsident a. D. Gerd Lohwasser mit dem süffigen „Adam Weller`s 3 x 11“. Da kann man nur sagen: Ehre, wem Ehre gebührt! Natürlich sorgte der Freundeskreis auch für die notwendigen Begleit- und Werbeutensilien: Bierdeckel, 0,5 l-Steinkrüge, Info-Faltblätter, Aufkleber, Plakate zum Ausschankhinweis etc.

Auftaktveranstaltung am 27.05.2011

 

Werbeshooting am 05.08.2011

Am Freitag, 5. August 2011, entstanden zwischen Theater- und Schlossplatz einige sehenswerte Promotionsfotos, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen. Hier die Sicht auf die „Weller-Bräu-Jubiläumsakteure“ durch die Kamera unserer Fotografin Sabine Ismaier: