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Über eine Million Besucher auf der 260. Erlanger Bergkirchweih

Am Montag, 1. Juni 2015, ist die 260. Erlanger Bergkirchweih mit den üblichen Ritualen wie Fassbegräbnis, Verlängerung durch den OB, „Taschentuchmeer“ zu Lilly Marlen etc. zu Ende gegangen. Die Schausteller, Brauer und Wirte sind alle durchweg zufrieden, nur die hohe Zahl der Polizei- und Rettungsdiensteinsätze gefällt nicht! Das gute Erlanger Bergkirchweihbier lief wieder in Strömen, allerdings muss man mit dem hohen Alkoholgehalt des Festbiers auch verantwortungsvoll umgehen können.

Der Steinbach Keller wurde sogar „leer getrunken“: Am Schlusstag schenkte man dort exakt um 20.26 Uhr die letzte Maß des dunklen Elixiers aus. Danach gab es nur noch ganz normales Steinbach Storchenbier. Der gute Verlauf 2015 hat dem Grunde nach drei Gründe: die allseitige Beliebtheit dieses Traditionsfestes bei Jung und Alt, das ideale Feierwetter (fast immer trocken, Sonnenschein, aber nicht zu heiß) und aus monetärer Sicht der Zeitraum (exakt zum 2. Kerwaswochenende waren die neuen Gehälter auf den Girokonten).

Hier ein paar Impressionen von den letzten Stunden der 5. Erlanger Jahreszeit:

15. Kitzmann Bierkönigin Mia I. ruft zum Stammtisch am Berg: Feiern mit Vorgängerinnen und Freunden

Es ist eine gute Tradition bei der Privatbrauerei Kitzmann, dass die amtierende Bierkönigin ihre Vorgängerinnen zum Stammtisch auf die Bergkirchweih ruft. So hält es auch Mia-Malaika Lange, von der Wählerschaft Gnaden frisch gekürte Regentin über den Gerstensaft und vor allem dessen Fans. Gemeinsam mit Brauereichef Peter Kitzmann begrüßte sie am 27. Mai 2015 auf dem Kitzmann Keller, ganz im Westen des Berges, ehemalige Königinnen, die in vollem Ornat und mit bester Laune der neuen Regentin zahlreiche Anekdoten aus ihrer Regentschaft berichteten. Und so ging es bei einer köstlichen Maß Echtem Erlanger Bergkirchweihbier und deftigen Entlaskeller-Spezialitäten hoch her. Dafür sorgten zudem die von Fritz Engelhardt für den Abend engagierten Tanngrindler Musikanten aus dem oberpfälzischen Hemau, die unter der Leitung von Dr. Frieder Roßkopf ganz erfrischend und publikumsnah aufspielten.

„Mia I. ist ja bereits unsere 15. Bierkönigin. Im Laufe der Jahre haben sich so einige Geschichten angesammelt, über die man herzhaft lachen kann“, weiß Gastgeber Peter Kitzmann zu berichten. Braumeister Benjamin Kloos und Stefan Herz freuten sich besonders über das Erscheinen der ehemaligen Regentinnen: „Am Stammtisch zeigt sich jedes Jahr wieder, wie sehr sich unsere Hoheiten auch nach dem Ende ihrer Regentschaft mit unserer Brauerei identifizieren. Diese Verbundenheit beeindruckt uns immer wieder.“

Bevor die Hoheiten sich aufmachten, um jedem Kitzmann-Bergwirt (und jeder Bergwirtin) ihre Aufwartung zu machen, begrüßte Mia I. beim Stammtisch Kitzmann-Fans, die einen weiten Weg auf sich nahmen. So war Hajo Becker vom Kulinarik- und Lifestyle-Onlineportal dinnerunddrinks.com extra mit Freunden aus der Bundeshauptstadt Berlin angereist. Rund 450 Kilometer legten zahlreiche Fans des Kitzmann-Bieres aus Bruneck in Südtirol zurück, um die Erlanger Bergkirchweih zu erleben. „Dass der Ruf des Kitzmann-Bieres bis nach Südtirol reicht zeigt ja erstens, wie gut das Kitzmann-Bier ist. Und zweitens, dass die Südtiroler offensichtlich guten Geschmack haben“, betonte Mia I. mit einem Augenzwinkern.

Neben dem Besuch der Bergkirchweih stand für die Südtiroler Gäste natürlich auch eine Führung durch die Braustätte an der Südlichen Stadtmauerstraße auf dem Programm. Der Stammtisch hat sich für die ehemaligen Regentinnen längst als launiger „Pflichttermin“ etabliert. Schließlich treffen sich die Hoheiten in großer Runde nur zwei- bis dreimal im Jahr und so wird der Stammtisch gerne genutzt, um miteinander ausgelassen zu feiern. Für die neue Regentin ist das Treffen der Königinnen auch immer eine gute Gelegenheit, um von den Erfahrungen der „Ehemaligen“ zu profitieren. Zwar ist die Bergkirchweih für die Erlangerin Mia I. ein echtes Heimspiel, den Berg aber mit Krone und Schärpe zu erleben ist auch für sie eine gänzlich neue Erfahrung. Und so helfen ihr die früheren Regentinnen mit zahlreichen Tipps dabei, sich in ihre Rolle einzufinden und stets souverän zu bleiben. So ist es beispielsweise für die Königin tabu, ausgelassen auf den Bierbänken zu tanzen.….!

Neben der Erlanger Bergkirchweih hat Mia I. 2015/16 auch weitere herrschaftliche Pflichten. Sie wird die Privatbrauerei Kitzmann auf rund zwanzig Veranstaltungen repräsentieren. Bei möglichst vielen Gelegenheiten, zu denen das süffige Kitzmann-Bier ausgeschenkt wird, hält die Königin der Erlanger Brauerei Hof. Neben vielen Ortskirchweihen in der Stadt und der Region sind das natürlich auch die Michaelis-Kirchweih in Fürth und das Nürnberger Altstadtfest.

Anstich zur 260. Erlanger Bergkirchweih

Wieder an prominenter Stelle, unterhalb des Henninger Kellers, direkt am „T“ eröffnete OB Dr.  Florian Janik am Donnerstag 21. Mai 2015 Punkt 17:00 Uhr  die 5. Erlanger Jahreszeit. Zwei Schläge auf den Zapfhahn genügten, um das Steinbach Bergbier-Fass zu öffnen. Die erwartungsfrohen Bergfans bekamen sogleich ihr Freibier, manche allerdings nicht im Krug, sondern in Form einer Bierdusche. Die Ehrengäste feierten anschließend bei bestem Kirchweihwetter auf dem benachbarten Steinbach Keller und ließen sich neben dem dunklen Bergelixier Guldenbrezen sowie  knusprig gegrillte Liebermann-Hax’n und Gieger schmecken.

Für die tagesaktuelle Berichterstattung von der Erlanger Bergkirchweih sei auf diverse Internetseiten verwiesen, wie  http://www.der-berg-ruft.de/ oder http://www.berch.info/.

Erlanger.de wünscht eine schöne und vor allem friedliche 260. Erlanger Bergkirchweih!

Tucher-Bergkirchweihfestbier: Bierprobe 2015 im Unicum

Am Dienstag vor Christi Himmelfahrt bzw. Vatertag, 12.05.2015, stellten die Verantwortlichen der Nürnberg-Fürther Tucher Bräu ihr diesjähriges Bergkirchweihfestbier im Saal der Gaststätte Unicum wortreich und kurzweilig der Öffentlichkeit vor. Nachdem Oberbürgermeister Dr. Florian Janik das bereitstehende Fass mit 2 Schlägen angestochen hatte, testete die Gästeschar aus Politik, Gastronomie und Verwaltung den süffigen Tropfen mit seinen 13,4 % Stammwürze und 6,0 vol. Alkohol. Den dabei zwangsläufig entstehenden Hunger konnte man am bekannt guten kalt-warmen Büfett bekämpfen, das die Unicum-Küche im Auftrag von Tucher im Nebenraum vorbereitet hatte.

Steinbach-Bergbierprobe am Tag des Bieres, 23. April 2015

Traditionell am Tag des Bieres wird nun schon seit 18 Jahren um Punkt 18.00 Uhr der aktuelle Jahrgang des Bergkirchweihbieres der Steinbach Bräu in der Erlanger Altstadt präsentiert. Am Donnerstag, 23. April 2015, war es dann auch wieder so weit, sodass sich bei passgenauer Witterung und weißblauem Himmel viele Bierfans im Brauereihof unter der alten Eiche versammelten – freundschaftlich begrüßt vom Steinbach Storchenpaar auf dem Dach des Hauses –  um Teil der Bierprobenveranstaltung zu werden. Mit profihaften 3 Schlägen zapfte dann der Erlanger Hürdenläufer und Olympiateilnehmer Florian Schwarthoff das erste Holzfass an. Braumeister Christoph Gewalt lud hierzu seinen Freund ein, weil dieser am 7. Mai Geburtstag hat und der 7. Mai vor genau 20 Jahren der Eröffnungstag der wiedererstandenen Steinbach Bräu war, die bekanntlich von 1923 bis 1995 die Bierproduktion eingestellt hatte und in dieser Interimszeit nur als Mälzerei fungierte.

Nach den ersten 50 Litern Freibier schob Christoph Gewalt noch einmal ein 30-Liter-Fass nach, da das köstliche, im Zwei-Maisch-Verfahren produzierte Untergärige mit seinen 13,8 % Stammwürze und 6 % vol. alc. vollmundig und vielgelobt süffig „rüberkam“. Musikalisch umrahmt wurde das kleine Bierfest wie immer von Gonzos Dixie-Combo, zu deren Klängen die hungrigen Mägen der Besucher – auch schon traditionell – u.a. mit Sofie Steinbachs Biergulasch beglückt wurden.

Bleibt noch anzumerken, dass Steinbachbrauer Michael Wenk es sich auch an diesem Tag nicht nehmen ließ, das u.a. von ihm selbst gebraute Bergelixier aus dem Lieblingsglas vieler Bierfans, dem Willybecher, zu genießen. Die größte Menge des Steinbach Bergbiers befindet sich übrigens schon im gleichnamigen Keller auf dem Erlanger Hausberg, wo es bis zum 21. Mai noch reifen darf, um dann 12 Tage die Kehlen der Erlanger Bierfans zu beglücken.

Heuer übrigens von Anbeginn unter einem ganz besonderen Vorzeichen: Die 260. Erlanger Bergkirchweih wird Herr Oberbürgermeister Dr. Florian Janik erstmals mit einem Steinbach Bergbierfass auf dem Podium am sog. „T“ eröffnen. Freuen wir uns bis dahin, denn Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude!

 

Kitzmann Bergbierprobe und Erlanger Bierfrühling: Mia I. ist 15. Kitzmann Bierkönigin

Die Privatbrauerei Kitzmann feiert ihre neue Regentin. Beim Brauerei-Hoffest, dem Erlanger Bierfrühling am Sonntag, 19.04.2015, reichte die bisherige Kitzmann-Bierkönigin Doris I. ihre Krone an Ihre Nachfolgerin Mia-Malaika Lange weiter. Als Mia I. wird sie im kommenden Jahr die Erlanger Traditionsbrauerei unter anderem auf zahlreichen Kirchweihen in Mittelfranken repräsentieren.

In einem von Klaus Karl-Kraus moderierten Wettstreit rund um das Thema Bier setzte sich Mia I., die in ihrem bürgerlichen Leben Theater- und Medienwissenschaften an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg studiert, gegen ihr Mitbewerberin Nathalie Schuster durch. Gut 800 Gäste votierten beim Hoffest der Brauerei Kitzmann und wählten Mia I. auf den Thron. Von ihrer Vorgängerin Doris I. wurden ihr feierlich die königlichen Insignien übergeben. „Ich bin davon überzeugt, dass das Publikum die richtige Entscheidung getroffen hat und begrüße Mia I. herzlich in unserer Brauereifamilie. Ich bin mir sicher, dass sie unsere Brauerei würdig repräsentieren wird“, sagte Peter Kitzmann. Bei dem dreitägigen Hoffest feierte die Brauerei nicht nur seine neue Regentin, sondern schürte auch die Vorfreude auf die nahende Bergkirchweih. Bereits am Freitag eröffnete Erlangens Oberbürgermeister Dr. Florian Janik den Bierfrühling mit dem Anstich des ersten Fasses Kitzmann Bergkirchweihbier – nach 4 kräftigen Schlägen konnte die scheidende Bierkönigin Doris I. unter den Gästen das köstliche Freibier verteilen.

Es ist eine gute Tradition der Brauerei Kitzmann, dass die Thron-Anwärterinnen in einem spielerischen Wettstreit um die Gunst des Publikums werben. So musste auch Mia I. die anwesenden Gäste in drei Disziplinen für sich gewinnen, bevor sie gekrönt werden konnte. Moderator Klaus Karl-Kraus forderte die Bewerberinnen auf, sich den Festgästen vorzustellen und zu erläuterten, weshalb sie besonders für das königliche Amt geeignet seien. Anschließend galt es für die Bewerberinnen, ohne Vorbereitung mit einem Kerwalied für ausgelassene Stimmung zu sorgen und fränkische Mundartbegriffe ins Hochdeutsche zu übersetzen. Am Ende des Wettstreits stand der traditionelle Fassanstich auf dem Programm, bei dem sie Geschick mit dem Schlegel beweisen mussten und beim anschließenden Verteilen des Freibieres auch Volksnähe zeigen sollten. „Jetzt entscheiden Sie, wer im nächsten Jahr die Krone trägt “, forderte Moderator Klaus Karl-Kraus die Gäste zur Abstimmung auf. Am Ende konnte Mia I. dank ihrer kessen Art, ihrer Schlagfertigkeit und ihrem Gesangstalent die meisten Stimmen, bzw. Abstimmungsjetons, für sich erringen.

Beim Erlanger Bierfrühling standen neben der Wahl der Bierkönigin und dem Anstich des ersten Fasses Echtes Erlanger Bergkirchweihbier vor allem gute Laune und zahlreiche musikalische und kulinarische Köstlichkeiten auf dem Programm. Am Freitag wurde der Bergbieranstich von den „Fränkischen Straßenmusikanten“ bei fast winterlichen Temperaturen musikalisch umrahmt. Am Samstag rockte die Partyband „Jump 5“ den Brauereihof und am Sonntag spielte die „Stadtjugendkapelle Herzogenaurach“ auf. Mit den süffigen Kitzmann Bieren und fränkischen Schmankerln vom Grill und aus der Küche der BräuSchänke wurden die Gäste kulinarisch bestens umsorgt.

Das Echte Erlanger Bergkirchweihbier wird speziell zu Erlangens fünfter Jahreszeit gebraut. Auch in diesem Jahr können nicht nur die Besucher der 260. Bergkirchweih die traditionelle untergärige Bierspezialität mit einem Stammwürzegehalt von 13,4 Prozent und 5,9 Prozent vol. Alkohol genießen. Das Kitzmann Bergkirchweihbier ist im gut sortierten regionalen Getränkefachhandel erhältlich.

 

Das Steinbach-Motto ab Aschermittwoch: Fasten mit Geschmack

Pünktlich zur vorösterlichen Fastenzeit 2015 schenkt die Steinbach Bräu seit 18.02.2015 wieder ihren erstmals 2013 präsentierten Fastenbock als Bier des Monats aus. Die untergärige Starbierkreation besticht durch ihre hopfenaromatische Fruchtigkeit, ist herrlich süffig, aber mit etwa 7 % vol. Alkohol auch „hochgefährlich“. Das bernsteinfarbene unfiltrierte Elixier wurde 6 Wochen kalt gelagert und erhielt 4 Gaben des US-Spezialaromahopfens Cascade. Unsere Empfehlung: Unbedingt probieren. Und sollte der 20 hl-Fastenbocktank schon leergetrunken sein, steht als „Trostmittel“ und nächstes Bier des Monats der helle Steinbach Weizenbock zur Kehlenfreude bereit!

 

 

 

 

 

10 Jahre Erlanger Altstadtbier: Anstich im Biermuseum der Steinbach Bräu

Seit 2005 braut die Steinbach Bräu das Erlanger Altstadtbier (Fotoimpressionen vom Anstich des ersten Fasses Altstadtbier im Juni 2005). Anlass genug für die rührige Familienbrauerei, um am Mittwoch, 28. Januar 2015, mit diesem Spezialbier auf die lebendige Bierstadt Erlangen anzustoßen und die Grundsteinlegung für die Erweiterung des hauseigenen Erlanger Biermuseums zu feiern. „Mit einem frisch gezapften Altstadtbier im Willybecher, dem Traditionstrinkglas der deutschen Brauwirtschaft, ist es ein besonderer Genuss, die Biergeschichte der Universitätsstadt in neuen Vitrinen zu bestaunen“, so die Hausherren Dieter und Christoph Gewalt unisono.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Erlangen neben den Städten München, Nürnberg und Kulmbach führend im bayerischen Bierexport. Die Erlanger Stellung als überregionaler „Bierleuchtturm“ kippte allerdings mit der Erfindung der künstlichen Kältekompression durch Carl von Linde. Die Erlanger Exportmärkte brachen nach und nach weg, so besannen sich die großen lokalen Brauereien immer mehr auf den Heimatmarkt und verdrängten die kleineren Sudbetriebe. In den 1930er Jahren gab es schließlich nur noch vier Braustätten, nachdem die Brauerei Gebrüder Steinbach, die Brauerei Hübner und die Klosterbrauerei in Frauenaurach 1923 die Bierproduktion beendet und sich auf die Herstellung von Braumalz spezialisiert hatten. Die Gründung der Bundesrepublik 1949 erlebten nur noch die H. Henninger Reifbräu, die Erichbräu und die Privatbrauerei Kitzmann, da die Sudstätte der Hofbräu bereits 1936 ein Raub der Flammen geworden war.

1972 gingen dann auch noch Erich- und H.Henninger Reifbräu im neuen fränkischen Braukonzern Patrizier Bräu AG auf, welcher alsbald die Schließung seiner Erlanger Braustätten vornahm. Von 1975 bis 1995 war Kitzmann an der Südlichen Stadtmauerstraße die einzige Erlanger Brauerei, die die Biertradition unserer Stadt am Leben erhielt. Mit dem Wiederbeleben der Steinbach Bräu durch Christoph Gewalt, dem Urenkel des Firmengründers Carl Steinbach, im Jahr 1995 bekam die Stadt einen zusätzlichen Anstoß, sich an ihre traditionsreiche Biergeschichte zurückzuerinnern. Eine besondere Heimstatt hat diese „Renaissance der Bierstadt Erlangen“ ein paar Jahre später mit dem Erlanger Biermuseum der Steinbach Bräu erhalten.

Foto: Dr. Jürgen Tendel

Im 20-Hekoliter-Zweigerätesudwerk an der Vierzigmannstraße entstehen ganz individuelle Biere, die nach angemessener Reifung völlig naturbelassen die Zapfhähne verlassen. So kochte hier im Juni 2005 auch erstmals ein Sud Altstadtbier für das Erlanger Altstadtfest auf dem Altstädter Kirchenplatz. Dessen Ausgestaltung wurde zuvor von Dipl.-Braumeister Christoph Gewalt, Klaus Bärthlein (Altstadtforum) und Jochen Buchelt (Heimat- und Geschichtsverein) festgelegt. Das kupferfarbene Untergärige wird im Teilmaischverfahren aus 3 verschiedenen hauseigenen hellen und dunklen Gerstenmalzen hergestellt und erhält für seine markante Hopfennote 3 Gaben Spalter Aromahopfen. Extra für dieses kräftige Spezialbier mit seinen 12 % Stammwürze (etwa 5,5 % vol. alc.) haben Christoph Gewalt und Braumeister Roman Gause einen Satz eigene Willybecher angeschafft – erstmals in der langen Geschichte des seit dem 17. Jahrhundert existierenden Betriebes.

Der von vielen Biergenießern geliebte Willybecher ist das deutsche Standardbierglas und erblickte 1954 auf Betreiben von Vertriebsdirektor Willy Steinmeier bei der Ruhrglas AG Essen (genauer gesagt bei der „Glaswerke Ruhr AG“ Essen) das Licht der Welt. Die charakteristische Form „starker Boden, unten schmal, dann zum oberen Drittel hin etwas dickbauchiger, um ganz oben wieder mit kleinerem Durchmesser konisch zur Trinköffnung hin zu enden“, steht sowohl für eine herrliche Schaumkrone als auch für ein gutes Handgefühl auf dem erwartungsvollen Weg zum Mund. Willybecher waren (bzw. sind) bei allen vier Erlanger Brauereien der letzten 60 Jahre zur Freude der „Biergernetrinker“ im Einsatz.

Antiquar Holger Heine hat nun aus einem reichen Fundus neue Glasvitrinen im oberen Teil des Erlanger Biermuseums mit z.T. sehr alten Krügen, Flaschen und Brauereigläsern bestückt und erschließt so dem Betrachter die Biergeschichte unserer Stadt im Kontext durchaus seltener Schaustücke. Mit dabei ist beispielsweise ein Zinndeckelmaßkrug vom Holzberger Keller östlich des Kirchweihgeländes, der schon seit dem 1. Weltkrieg nicht mehr bewirtschaftet wird. Als lokalgeschichtlicher Berater und wohlwollender Begleiter des Projekts fungiert Stadtarchivar Dr. Andreas Jakob.

Zum Altstadtbier-Jubiläumsanstich am Mittwoch, 28.01.2015, war neben vielen Stammgästen und Freunden der Brauerei auch manch prominente Persönlichkeit gekommen, so konnte Familie Gewalt u.a. Altoberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis begrüßen. Alle erhoben gut gelaunt ihre mit fassfrischem Altstadtbier gefüllten Willybecher und tranken auf die quicklebendige Bierstadt Erlangen.

Brauertaufe bei der Steinbach Bräu

Die Brauertaufe bei der Steinbach Bräu ist immer ein großes Familienfest. Eltern, Großeltern, Onkel und Tanten, Freunde, der Mittwochs-Stammtisch und viele Gäste – alle waren am 21. Januar 2015 in die Erlanger Altstadtbrauerei gekommen, um die in den letzten Jahren ausgebildeten Brauer und Mälzer Chris Böhme, Tobias Medla und Johann Conan zu feiern.

Hausherr und Dipl.-Braumeister Christoph Gewalt hieß alle herzlich willkommen und erläuterte kurz die Ausbildung zum Brauer und Mälzer, die 3 Jahre dauert. Davon sind 12 Wochen Blockunterricht in der Staatlichen Berufsschule Karlstadt am Main. Der handwerkliche Teil liegt vollständig in Familienhand. In der von Bruder Jörg Gewalt geleiteten Mälzerei in Zirndorf wird das Mälzen erlernt und in der Hirsch Brauerei Wurmlingen (südl. Baden-Württemberg) der Schwiegereltern die Filtration und Flaschenabfüllung. Den eigentlichen Brauvorgang, Gärung und Lagerung natürlich hier im Erlanger Brauhaus.

Der erste Täufling Chris Böhme beendete bereits 2012 seine Ausbildung bei der Steinbach Bräu und hat seit 2014 eine Anstellung bei der Hausbrauerei Kraftbräu in Trier. Im Jahr 2013 hat der waschechte Erlanger Tobias Medla seine Lehre abgeschlossen und wird ab September  2015 ein Braumeisterstudium an der Doemens-Akademie für Brau- und Getränketechnologie in Gräfelfing machen. Der Dritte im Bunde, der „spätberufene“ 38jährige Johann Conan, der unbedingt noch eine handwerkliche Ausbildung machen wollte, wurde im vergangenen Jahr fertig und bleibt der Steinbach Bräu als Brauergeselle erhalten.

Um zu verdeutlichen, wie gut es den heutigen Brauerlehrlingen ergeht, las Christoph Gewalt dann noch aus der Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung über die Gegebenheiten im Jahr 1885 vor:

„Nach einer Befragung des Allgemeinen Brauerverbandes, ergibt sich eine Nettoarbeitszeit von durchschnittlich 13,2 Stunden bei seinen Mitgliedern. In Hildesheim und Zwickau werden 15 Stunden gearbeitet, in Norden 16 bis 18 Stunden – und zwar auch an Sonn- und Feiertagen. Zu keiner Nachtstunde sind die Brauer sicher, nicht zu Extraarbeit aus dem Schlaf geholt zu werden. Das hat zur Folge, dass ein Brauer mit 35 Jahren als ‚ausgedient‘ gilt und seinen Beruf aufgeben muss. Nur in wenigen größeren Städten wie Hannover und Dresden gibt es in einigen Brauereien schon den 12-Stunden-Tag. 6 Stunden Ruhezeit seien für einen Brauergesellen genug, erklärt ein Stuttgarter Brauereibesitzer, weil ihm bei längerer Zeit zu viel Gelegenheit zur Selbstbildung bleibe. Das sei weder wünschenswert noch notwendig. Bei Bäckern und Konditoren, Metzgern und Brauern, in geringem Maße auch bei Kellnern und anderen Gastwirtsgehilfen, ist das Kost- und Logiswesen üblich, Lehrlinge wie Gesellen wohnen und essen im Betrieb bzw. im Haus des Meisters. Sie können so zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Arbeit herangezogen werden und befinden sich unter ständiger Aufsicht.“

Nach diesem Ausflug in die Arbeitsgeschichte des Braugewerbes wurde es ernst für die drei „Täuflinge“. Sie zogen ihre Schuhe aus und kletterten in die bereits mit Wasser gefüllte Sudpfanne. Nachdem die kupferne Klappe geschlossen war, hieß es „Wasser marsch“. Mit einem ordentlichen Nachguss aus dem mit Storchenbier gefüllten 5-Liter-Krug und dem Brauerspruch „Hopfen und Malz, Gott erhalt’s!“ wurde die Taufzeremonie abgeschlossen.

Mehr feucht als fröhlich stiegen sie wieder aus der Pfanne und stießen dann glücklich mit ihrem Ausbilder Christoph Gewalt auf die erfolgreich abgeschlossene Lehrzeit an. Dazu gab es natürlich verdienten Applaus von allen Seiten.

Auch wir wünschen den dreien eine gute Brauerzukunft!!!

Fotos: Sabine Ismaier

Steinbach Hopferla: Fränkisches Hopfenaroma in seiner allerfrischesten Form

Hopfenernte im August 2014 in Spalt

Malzaromatisch-süffig, herrlich hopfenbetont, aber auch rechtschaffen herb – das „Hopferla“, Steinbach-Bier des Monats Oktober, kommt rundweg bestens an. Seit 8. Oktober 2014 im Ausschank hat das Untergärige aus hellem und etwas dunklem Steinbach-Gerstenmalz (ca. 14 % Stammwürze), ausschließlich mit tagesfrisch versottenen Hopfendolden der Aromasorte Spalter Select (morgens in Spalt geerntet – abends im Erlanger Jungbier) gebraut, bereits ganz viele Liebhaber gefunden.

Ein klasse Bier mit „Aromahopfentypizität und stimmigem Trinkfluss“, dessen Lagertank vermutlich sehr schnell leer sein wird …! Dazu trägt natürlich auch das derzeit noch anhaltendeBiergartenwetter bei, so dass der Brauereihof an der Vierzigmannstraße jeden Abend gut besucht ist. Und der nächste „Knaller“ von Steinbachchef Christoph Gewalt und Braumeister Roman Gause wartet schon: Spätestens Ende Oktober ist mit dem köstlichen hellen Weizenbock (der sog. „Ladykiller“) wieder eine geniale Steinbach-Bierspezialität an der Reihe.

 

Hurra, das Kitzmann Bayrisch Märzen ist wieder da!

Der letzte Anstoß kam für Peter Kitzmann beim VFFB-Sommerfest der Hobbybrauer in seinem Brauereihof am Samstag, 26. Juli 2014, als die Erlanger Brauvereinigung Vierbräu um Petra Paulsen (die Willy) einen 40-Liter-Holzfeuersud dunkles Märzen braute. So traf der Chef der traditionsreichen Privatbrauerei  die Entscheidung, in der Folgewoche wieder – nach knapp einem Vierteljahrhundert Pause – einen Sud Bayrisch Märzen exakt nach der alten Rezeptur herzustellen. Und das Ergebnis ist klasse geworden!

Davon überzeugten sich Peter Kitzmann, die beiden Braumeister Benjamin Kloos und Stefan Herz und mehrere Hobbybrauer bei einer Verkostung im Kitzmann-Schalander, dem „BräuGewölbe“, am Montag, 1. September 2014. Da standen „nur“ noch zwei Bayrisch Märzen-Ausführungen auf dem Tisch und nicht wie bei der Blindverkostung Ende Juli noch acht: Willys Sommerfestsud und das neue (alte) „Bayrisch“ von Kitzmann. Beide köstlich und dennoch unterschiedlich.

Der verloren geglaubte Schatz von Kitzmann mit seiner rotbraunen Farbe ist vielen Erlanger Bierinsidern noch bestens bekannt und erweckt Erinnerungen an die Jugend. Der leicht cremefarbene Schimmer der Schaumkrone erscheint wie eine Baiser-Haube und regt die Phantasie an, wie das kräftig anmutende Untergärige wohl schmecken wird. Die Hoffnung auf den malzigen Geschmack wird bereits im Duft des Bieres erfüllt und von fruchtigen Eindrücken in der Nase begleitet.

Beim Antrunk entfalten sich deutliche Karamellnoten, die neben ganz zarten Röstaromen und einer dezenten Hopfung in einem malzigen Nachtrunk münden. Die über Jahrzehnte aufgebaute Spannung auf das Revival des beliebten Erlanger Kultbiers ist Grund genug, das Bayrisch Märzen zu probieren, bevor es vergriffen ist. Von dem Elixier (13,8 % Stammwürze, 5,7 % vol. Alc., etwa 20 Bittereinheiten, Farbe: ca. 35 EBC) wurde nur ein einziger Sud gebraut, der Mitte September 2014 in den Handel kommt (220 hl in 44.000 NRW-Mehrwegflaschen). Auf Ihr Wohl!

Fotos: Sabine Ismaier

Sommerfest der Erlanger Hobbybrauer: Das legendäre Kitzmann Bayrisch Märzen kommt wieder!

Das Sommerfest des Vereins zur Förderung der fränkischen Braukultur (VFFB) am Samstag, 26. Juli 2014 im Kitzmann-Brauereihof stand bei herrlichstem Wetter ganz im Zeichen der der alten Biersorte Bayerisch Märzen. Im Beisein von Brauereichef Peter Kitzmann und den beiden Braumeistern Benjamin Kloos und Stefan Herz kochte die Hobbybrauvereinigung Vierbräu unter Leitung von Petra Paulsen (die Willy) zur Demonstration einen 40-Liter-Sud dieses Traditionsdunklen über Holzfeuer. Das Originalrezept hierfür hatte die Erlanger Privatbrauerei selbstverständlich beigesteuert.

Später folgte eine Blindverkostung von 8 eingereichten Bayerisch Märzen-Proben, die Hobbybrauer nach eben dieser Rezeptur Wochen zuvor hergestellt hatten. Als eindeutiger Sieger ging aus diesem Wettstreit der Weisendorfer Herbert Herbig hervor, dessen „Bayerisch“ als sortentypischstes dunkles Märzen kitzmannscher Prägung mit Abstand die meisten Punkte errang. Dafür gab`s dann auch für den 1. Platz, neben der obligatorischen Urkunde, einen dekorativen Jubiläumserlanger-Werbespiegel aus der Hand des Brauereichefs. Die Bezeichnung Bayerisch Märzen, bzw. Bayrisch Märzen,  ist – nebenbei bemerkt – als Biersortendefinition (ein Märzenbier bayerischer Brauart, vergleichbar z.B. mit der Süßwarendefinition „Bayerische Blockmalzbonbons“) und nicht als altbayerntümelnde Namensgebung zu begreifen.

Das Sommerfest war bier- und speisenmäßig bestens versorgt, wozu neben den Hobbybrauern und Peter Kitzmann vor allem die Metzgermeister Georg Rottner aus Kriegenbrunn und Willi Zametzer aus Langensendelbach beitrugen. So war von „Sommis Pale Ale“ bis zum Kitzmann Kellerbier 1904 und von vormittäglichen heißen Würsten bis hin zu ganz frisch gegrillten Bratwürsten und Nackensteaks am Nachmittag alles da, was Herz und Magen erfreut. Die gesellige Runde löste sich dann auch erst lange nach Eintritt der Dunkelheit auf und alle waren glücklich und zufrieden. Na, sagen wir, fast alle: Brauenthusiast und Bierfan Jürgen Sommer (übrigens der geistige Vater und eigentliche Namensgeber dieses Festes) haderte etwas mit dem Verkostungsergebnis „seiner“ Bayerisch Märzen-Probe, die für ihn völlig unverständlich „nur“ im Mittelfeld gelandet war!

Wünschen wir uns, dass sich der gute Peter Kitzmann von der allseitigen Märzeneuphorie anstecken lässt und demnächst selbst wieder den einen oder anderen Sud dieses exquisiten Erlanger Untergärigen braut!

Fotos: Sabine Ismaier
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