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Steinbach Hopferla: Fränkisches Hopfenaroma in seiner allerfrischesten Form

Hopfenernte im August 2014 in Spalt

Malzaromatisch-süffig, herrlich hopfenbetont, aber auch rechtschaffen herb – das „Hopferla“, Steinbach-Bier des Monats Oktober, kommt rundweg bestens an. Seit 8. Oktober 2014 im Ausschank hat das Untergärige aus hellem und etwas dunklem Steinbach-Gerstenmalz (ca. 14 % Stammwürze), ausschließlich mit tagesfrisch versottenen Hopfendolden der Aromasorte Spalter Select (morgens in Spalt geerntet – abends im Erlanger Jungbier) gebraut, bereits ganz viele Liebhaber gefunden.

Ein klasse Bier mit „Aromahopfentypizität und stimmigem Trinkfluss“, dessen Lagertank vermutlich sehr schnell leer sein wird …! Dazu trägt natürlich auch das derzeit noch anhaltendeBiergartenwetter bei, so dass der Brauereihof an der Vierzigmannstraße jeden Abend gut besucht ist. Und der nächste „Knaller“ von Steinbachchef Christoph Gewalt und Braumeister Roman Gause wartet schon: Spätestens Ende Oktober ist mit dem köstlichen hellen Weizenbock (der sog. „Ladykiller“) wieder eine geniale Steinbach-Bierspezialität an der Reihe.

 

Hurra, das Kitzmann Bayrisch Märzen ist wieder da!

Der letzte Anstoß kam für Peter Kitzmann beim VFFB-Sommerfest der Hobbybrauer in seinem Brauereihof am Samstag, 26. Juli 2014, als die Erlanger Brauvereinigung Vierbräu um Petra Paulsen (die Willy) einen 40-Liter-Holzfeuersud dunkles Märzen braute. So traf der Chef der traditionsreichen Privatbrauerei  die Entscheidung, in der Folgewoche wieder – nach knapp einem Vierteljahrhundert Pause – einen Sud Bayrisch Märzen exakt nach der alten Rezeptur herzustellen. Und das Ergebnis ist klasse geworden!

Davon überzeugten sich Peter Kitzmann, die beiden Braumeister Benjamin Kloos und Stefan Herz und mehrere Hobbybrauer bei einer Verkostung im Kitzmann-Schalander, dem „BräuGewölbe“, am Montag, 1. September 2014. Da standen „nur“ noch zwei Bayrisch Märzen-Ausführungen auf dem Tisch und nicht wie bei der Blindverkostung Ende Juli noch acht: Willys Sommerfestsud und das neue (alte) „Bayrisch“ von Kitzmann. Beide köstlich und dennoch unterschiedlich.

Der verloren geglaubte Schatz von Kitzmann mit seiner rotbraunen Farbe ist vielen Erlanger Bierinsidern noch bestens bekannt und erweckt Erinnerungen an die Jugend. Der leicht cremefarbene Schimmer der Schaumkrone erscheint wie eine Baiser-Haube und regt die Phantasie an, wie das kräftig anmutende Untergärige wohl schmecken wird. Die Hoffnung auf den malzigen Geschmack wird bereits im Duft des Bieres erfüllt und von fruchtigen Eindrücken in der Nase begleitet.

Beim Antrunk entfalten sich deutliche Karamellnoten, die neben ganz zarten Röstaromen und einer dezenten Hopfung in einem malzigen Nachtrunk münden. Die über Jahrzehnte aufgebaute Spannung auf das Revival des beliebten Erlanger Kultbiers ist Grund genug, das Bayrisch Märzen zu probieren, bevor es vergriffen ist. Von dem Elixier (13,8 % Stammwürze, 5,7 % vol. Alc., etwa 20 Bittereinheiten, Farbe: ca. 35 EBC) wurde nur ein einziger Sud gebraut, der Mitte September 2014 in den Handel kommt (220 hl in 44.000 NRW-Mehrwegflaschen). Auf Ihr Wohl!

Fotos: Sabine Ismaier

Sommerfest der Erlanger Hobbybrauer: Das legendäre Kitzmann Bayrisch Märzen kommt wieder!

Das Sommerfest des Vereins zur Förderung der fränkischen Braukultur (VFFB) am Samstag, 26. Juli 2014 im Kitzmann-Brauereihof stand bei herrlichstem Wetter ganz im Zeichen der der alten Biersorte Bayerisch Märzen. Im Beisein von Brauereichef Peter Kitzmann und den beiden Braumeistern Benjamin Kloos und Stefan Herz kochte die Hobbybrauvereinigung Vierbräu unter Leitung von Petra Paulsen (die Willy) zur Demonstration einen 40-Liter-Sud dieses Traditionsdunklen über Holzfeuer. Das Originalrezept hierfür hatte die Erlanger Privatbrauerei selbstverständlich beigesteuert.

Später folgte eine Blindverkostung von 8 eingereichten Bayerisch Märzen-Proben, die Hobbybrauer nach eben dieser Rezeptur Wochen zuvor hergestellt hatten. Als eindeutiger Sieger ging aus diesem Wettstreit der Weisendorfer Herbert Herbig hervor, dessen „Bayerisch“ als sortentypischstes dunkles Märzen kitzmannscher Prägung mit Abstand die meisten Punkte errang. Dafür gab`s dann auch für den 1. Platz, neben der obligatorischen Urkunde, einen dekorativen Jubiläumserlanger-Werbespiegel aus der Hand des Brauereichefs. Die Bezeichnung Bayerisch Märzen, bzw. Bayrisch Märzen,  ist – nebenbei bemerkt – als Biersortendefinition (ein Märzenbier bayerischer Brauart, vergleichbar z.B. mit der Süßwarendefinition „Bayerische Blockmalzbonbons“) und nicht als altbayerntümelnde Namensgebung zu begreifen.

Das Sommerfest war bier- und speisenmäßig bestens versorgt, wozu neben den Hobbybrauern und Peter Kitzmann vor allem die Metzgermeister Georg Rottner aus Kriegenbrunn und Willi Zametzer aus Langensendelbach beitrugen. So war von „Sommis Pale Ale“ bis zum Kitzmann Kellerbier 1904 und von vormittäglichen heißen Würsten bis hin zu ganz frisch gegrillten Bratwürsten und Nackensteaks am Nachmittag alles da, was Herz und Magen erfreut. Die gesellige Runde löste sich dann auch erst lange nach Eintritt der Dunkelheit auf und alle waren glücklich und zufrieden. Na, sagen wir, fast alle: Brauenthusiast und Bierfan Jürgen Sommer (übrigens der geistige Vater und eigentliche Namensgeber dieses Festes) haderte etwas mit dem Verkostungsergebnis „seiner“ Bayerisch Märzen-Probe, die für ihn völlig unverständlich „nur“ im Mittelfeld gelandet war!

Wünschen wir uns, dass sich der gute Peter Kitzmann von der allseitigen Märzeneuphorie anstecken lässt und demnächst selbst wieder den einen oder anderen Sud dieses exquisiten Erlanger Untergärigen braut!

Fotos: Sabine Ismaier
Weitere Fotos in der Fotogalerie.

Erlanger Weizen für Erlanger Weizenbier: Wissenswertes beim Weizenfeldbesuch am 16. Juli 2014 zwischen Kriegenbrunn und Hüttendorf

Egal ob das klassische und prämierte Weißbier, der geniale Weißbierbock oder das in den Sommermonaten besonders nachgefragte alkoholfreie Weizen: Der Rohstoff Weizen für das Weizenmalz der Weißbierspezialitäten der Erlanger Privatbrauerei Kitzmann stammt ausschließlich aus dem Erlanger Raum. Mitte Juli stand die Ernte des 2014er Jahrgangs dieses Brauweizens unmittelbar bevor. Um Erlangen-Hüttendorf, Erlangen-Frauenaurach und Spardorf stand das Getreide bereits in voller Kraft auf den Feldern. Bei einem „Weißbier-Lese“ genannten Informationstermin auf einem Hüttendorfer Weizenfeld machte Peter Kitzmann gemeinsam mit dem Landwirt Günther Volleth und Stephan Bergler, Geschäftsführer der Frauenauracher Klostermalz Wirth GmbH, deutlich, worauf es beim Anbau und der Weiterverarbeitung des Weizens ankommt. „Die Qualität des Getreides ist ein zentraler Baustein für unser ausgezeichnetes Bier. Daher haben wir höchste Ansprüche sowohl beim Anbau als auch bei der Weiterverarbeitung in der Mälzerei“, sagte Peter Kitzmann. Als Erlanger Traditionsunternehmen liegt der Brauerei die regionale Herkunft des Braugetreides ebenso am Herzen wie die Qualität. Peter Kitzmann: „Das Kitzmann Alkoholfreie Weißbier und das Kitzmann Weißbier sind echte Erlanger Produkte. Nur der Hopfen stammt aus der Hallertau.“

Präzisionsarbeit Brauweizenanbau
Schon seit Jahrzehnten kultiviert der Landwirt und ehemalige Erlanger Stadtrat Günther Volleth für die Brauerei Kitzmann Brauweizen und Braugerste. Daher weiß er ganz genau, worauf es beim Anbau ankommt. So darf beispielsweise Weizen nie auf einem Feld angebaut werden, auf dem im Vorjahr noch Mais kultiviert wurde. Zu groß wäre die Gefahr, dass das Getreide sonst von einem Pilz befallen wird. Und auch bei der Düngung schaut Volleth genau hin. Bereits vor der Aussaat wird der Boden untersucht, um festzustellen, ob gedüngt werden muss. Und wenn ja, wann, wie stark und mit welchen Dünger. Mit dem Jahrgang 2014 sind die Beteiligten bisher recht zufrieden: Der Mai, als der Weizen in der Blüte stand, war trocken und die Pflanzen konnten sich daher optimal entwickeln. Nur im Juni, wenn das Getreide die Körner ausbildet, hätte es ein wenig feuchter sein dürfen. So gibt es in den Ähren auch immer einige nur sehr kleine Körner. „Das Jahr 2014 wird bei der Ernte ein gutes, aber kein herausragendes Jahr werden“, prophezeit Stephan Bergler.

Mälzer kontrollieren Qualität schon auf den Feldern
Der Mälzer und diplomierte Braumeister weiß es: Als Geschäftsführer der Frauenauracher Klostermalz Wirth GmbH verantwortet er auch die Qualität des Weizenmalzes. „Wir bemustern den Weizen nicht nur bei der Anlieferung. Die örtliche Nähe ermöglicht es uns auch, das Getreide schon beim Wachsen zu beobachten“, erklärt er. In der Mälzerei wird genau geprüft, wie hoch Eiweiß- und Wassergehalt des Getreides sind. Optimal sind möglichst niedrige Werte.

Nach einer mehrwöchigen Ruhezeit (der sog. Keimruhe) beginnt der Vermälzungsprozess. Nach dem Weichen, also dem Befeuchten des Getreides, lässt man den Weizen rund sechs Tage unter regelmäßigem Wenden keimen. In dieser Zeit bildet der Weizen die für den Brauvorgang benötigten Enzyme bzw. diese werden aktiviert. Anschließend wird das Grünmalz getrocknet – das sogenannte „Schwelken“ und „Abdarren“ – bevor das Weizenmalz (wieder nach einer gewissen Ruhezeit) an die Brauerei geht. „Wir sind stolz darauf, dass wir mit der Klostermalz Wirth und mit Landwirten wie Günther Volleth langjährige und vertrauensvolle Partner haben, die uns direkt vor Ort mit echtem regionalem Qualitätsmalz versorgen, aus dem wir dann unsere süffigen Biere brauen“, sagt Peter Kitzmann.

Süß-malziges Aroma, null Prozent Alkohol
Im zeitigen Frühjahr 2014 hielt das neue Kitzmann Alkoholfreie Weißbier Einzug ins Sortiment der Erlanger Privatbrauerei. Auch ohne Alkohol überzeugt das naturtrübe Weißbier mit einem süßlich-malzigen Hefearoma. Gerade für den Sommer oder nach dem Sport ist es dank der enthaltene Hefe und ihren Spurenelementen bei einem geringen Gehalt an Kalorien ein gesunder, alkoholfreier Biergenuss. Das alkoholfreie Weizen ist im gut sortierten regionalen Getränkefachhandel erhältlich.

Weizenbierverkostung direkt am Weizenfeld
Im Anschluss an die Weizenfeldbegehung luden Peter Kitzmann und Stephan Bergler bei herrlichem Sommerwetter direkt am Ackerrand zu einer Verkostung aller Kitzmann-Weizenbiere aus dem Herzen Erlangens. Wortreich umschrieben spannte sich der „Obergärigenreigen“ vom Alkolholfreien (auch gut gegen den ersten großen Durst), über das Leichte, Helle und Dunkle bis hin zum genialen Weizenbock. Bei der dazu gereichten feinen Brotzeit kam an dem herrlichen Juli-Spätnachmittag sehr bald der Wunsch auf eine Wiederholung dieses Weizengenussevents direkt am Weizenfeld kurz vor der Ernte 2015 auf!

Unser Erlanger Geschenketipp für sehr Kurzentschlossene

Bei der Steinbach Bräu, Vierzigmannstraße 4, wartet (an Heilig Abend noch von 9.00 – 13.00 Uhr) der süffige Sündikuss auf seine Liebhaber. Dieser echte dunkle Bock, ein untergäriges, unfiltriertes Starkbier mit 16,4 % Stammwürze und etwa 7,2 % vol. Alc., wurde mit dunklem Gerstenmalz (natürlich aus eigenem Hause) und Aromahopfen ganz speziell für die besinnliche Weihnachtszeit gebraut und durfte sehr lange lagern. Er ist die ideale „Mitbring-Gabe“ entweder im 2-Liter-Krug oder im 5-Liter-Fässchen.

Im Kitzmann BräuKontor, Südliche Stadtmauerstraße 25 – im Brauereihof, ist (an Heilig Abend  noch von 9.00 bis 14.00 Uhr) u.a. „Kitzmanns Erlanger Bierschnäpsla“ als Geschenktipp hervorzuheben. Dieses Bierdestillat wurde noch von Dipl.-Braumeister Karl-Heinz Maderer aus Original Erlanger Urbock doppelt gebrannt (in der kupfernen Brennblase gleich hier im Nebenraum) und später in Holzfässer abgefüllt. Mindestens die letzten 36 Monate verbrachte der Bierbrand in ehemaligen Sherry-Fässern (genauer Oloroso- bzw. Pedro Ximénez-Fässer), was ihm ein besonderes Süßweinaroma bescherte. Das „Erlanger Lebenswasser“ hat nun 42 % vol. Alc. und wurde in gut verschenkbare 0,5-Liter-Flaschen abgefüllt.

Sowohl für den naturbelassenen Sündikuss als auch für den holzfassgereiften Bierbrand gilt „Köstliches will mit Augenmaß genossen sein“. Auf Ihr Wohl, auf Erlangen, auf ein friedliches Jahresende – Frohe Weihnachten!

7. Braufest am Kommunbrauhaus in Junkersdorf

Am ersten Juliwochenende 2013 fand bei strahlendem Sonnenschein bereits das siebte Braufest am Kommunbrauhaus Junkersdorf in den Haßbergen statt. Bei gefälliger Live-Musik und frisch ausgeschenkten Festbieren von hier aus Junkersdorf  (von den drei Erlanger Hobbybrauern Kurt, Axel und Ludwig)  und von der Privatbrauerei Schroll im benachbarten Reckendorf herrschte am Samstag bis zum späten Abend beste Stimmung. Und für den Hunger gab es frisch gegrillte Bratwürste  und Steaks  sowie verschiedene Käsesorten.

Besuch in der neuen Tucher-Braustätte an der Stadtgrenze Nürnberg-Fürth

Häufig sind sie ja nicht die Treffen der ehemaligen Kolleginnen und Kollegen der H. Henninger Reifbräu Erlangen oder – wie sie selbst betonen – der Erlanger Reifbräu. Zuletzt im März 2000 die große Veranstaltung im Saal der Spielvereinigung Erlangen, vor gut 4 Jahren dann im ehemaligen Gärkeller der Steinbach Bräu. Und jedes Mal werden es weniger …; die auf dem Gelände des heutigen Altstadtmarktes gelegene Braustätte wurde ja schon Ende 1974 geschlossen.

So war es Felix Kraus und Herbert Osti ein unbedingtes Anliegen, alle wieder einmal zusammenzutrommeln und zu einer Besichtigung der neuen Tucher-Braustätte an (und auf) der südlichen Stadtgrenze zwischen Nürnberg und Fürth zu rufen. Auch die sengende Hitze der letzten Woche hielt kaum von der Teilnahme ab, sodass sich über 20 Ehemalige von Rundgangsleiter Lothar Fiedler aus Frauenaurach am 19. Juni 2013 in die Tucher-Biergeschichte und modernste, automatisierte Brauverfahren einweisen ließen. Dass das so erzeugte Bier ganz traditionell und erfrischend schmeckt, konnten die Brauereiveteranen bei der anschließenden Verkostung mit Bratwurstimbiss erleben.

So kam bald Stimmung an der langen Holztafel im Schalander-Nebenraum auf. Natürlich durfte da ein Gästebucheintrag und die Überreichung eines Erinnerungskrügerls für jeden nicht fehlen. Und bei vielen blieb die Erkenntnis: Die Tucher Bräu steht im weiteren Sinn trotz der Konzernzugehörigkeit über ihre Firmenwurzeln auch für die Erlanger Brautradition, was man von anderen Größen auf dem deutschen Biermarkt nicht behaupten kann.

Mehrfach wurde bei dem Treffen auf die vor wenigen Tagen im Fürther Stadtmuseum eröffnete Sonderausstellung „Hopfen und Malz – das Fürther Brauwesen in Geschichte und Gegenwart“ hingewiesen, die nicht zuletzt dank einiger engagierter Mitarbeiter der heutigen Tucher Bräu zu Stande kam. Die Ausstellung in der Fürther Innenstadt, Ottostr. 2, dauert bis zum 17. November 2013.

Bereits im Sommer 2000 haben wir schon einmal die Fürther Braustätte der Tucher Bräu, die ehemalige Humbser Brauerei/Patrizier Bräu, besucht.

Erlanger Bergkirchweih 2013, Brauereigründung, Bigband-Konzert und ein runder Geburtstag in Kriegenbrunn

Am Montag, 27. Mai 2013, endete die 258. Erlanger Bergkirchweih traditionell mit dem Lied Lilly Marlen und dem obligatorischen Fassbegräbnis am Erich Keller. Und da der Wettergott in den letzten Stunden des Traditionsfestes sein Einsehen hatte, waren noch einmal Tausende auf den Berg gekommen, um der 5. Erlanger Jahreszeit Taschentuch winkend leb wohl zu sagen. Der Berg hatte so schön hoffnungsvoll, aber auch übervoll mit dem Anstich des ersten Fasses unterhalb vom Henninger Keller am 16. Mai begonnen, doch am Pfingstsonntag gegen 16.00 Uhr kippte die Witterung. Fortan kein Tag ohne Dauerregen und zunehmende Kälte. Nichts war es mit Rekorden und auch so manche Maß blieb ungetrunken, denn auch die glühendsten Gerstensaftfans bringen bei Kälte und Regen nicht viel mehr als zwei Mäßla rein. Hoffen wir auf eine sonnige 259. Erlanger Bergkirchweih, auf die alle Fans etwas länger als sonst warten dürfen: Anstich ist erst am Donnerstag, 5. Juni 2014 – aller Voraussicht nach wieder auf dem kleinen Podium am „T“, da wo auch unsere schöne Stadtfahne einen dauerhaften Platz gefunden hat.

 

Nach exakt 100-jährigem Bestehen wurde die erste  Brauerei Weller Erlangen am 27. Mai 1911 gewerberechtlich abgemeldet. Nach dem erfolgreichen Jubiläumsjahr 2011 und inzwischen drei Biersorten, die die Erlanger Biertrinker – wenn auch noch außerhalb der Stadtmauern gebraut – erfreuen (Adam Wellers 3 x 11, Archivrat und Adam Wellers Jean Paul) folgte just am 27. Mai 2013 die Wiedergründung der Brauerei in der Rechtsform einer Genossenschaft. Zur Gründungsversammlung hatten Therese Langhammer und Hans Kurt Weller in den Gasthof Grauer Wolf geladen, wo 29 Genossenschaftler die Brauerei Weller Erlangen eG ins Leben riefen. Nun gilt es, weitere Mitstreiter zu finden, die Genossenschaftsanteile zeichnen, damit bereits im Herbst 2014 der Wunsch nach einer eigenen kleinen Gasthausbraustätte in der Erlanger Innenstadt Wirklichkeit wird.

 

Am Mittwoch, 29. Mai 2013, machte wieder einmal die Bigband der Bundeswehr zu einem großen Benefizkonzert auf dem Erlanger Schlossplatz Station. Und das Wetter hatte sein Einsehen, es fiel kein einziger Tropfen vom Himmel, sodass rund 5.000 Gäste das zweistündige Konzert erleben wollten und für ein respektables Spendenergebnis sorgten. Viele freiwillige Sammler brachten über 10.000 € für gemeinnützige Zwecke zusammen. Und auch beide Erlanger Traditionsbrauereien waren bei der von den Erlanger Nachrichten präsentierten Veranstaltung auf dem Marktplatz vertreten und boten unter „roter bzw. grüner Flagge“ ihre Gerstensaftspezialitäten an.

 

Am Freitag, 31. Mai 2013, feierte der allseits bekannte und beliebte Metzgermeister und Gastwirt Georg Rottner seinen 60. Geburtstag mit einem rauschenden Fest. Etwa 180 Gäste waren seiner Einladung in das Hofzelt vor der Kriegenbrunner Gastwirtschaft gefolgt und erlebten sowohl einen unterhaltsamen als auch speisen- und getränkemäßig erfüllenden Abend. Natürlich hatte es sich Georg Rottner nicht nehmen lassen, zusammen mit Peter Ross vom Verein zur Förderung der fränkischen Braukultur anlässlich seines Ehrentages ein spezielles Märzen zu brauen: das dunkle Märzen mit 13 % Stammwürze mundete kerwassüffig gut und selbst die Radlertrinker waren begeistert. Auch an dieser Stelle noch einmal „alles Gute lieber Georg!“.

Kitzmann-Bierköniginnenstammtisch auf der 258. Erlanger Bergkirchweih

Neun Königinnen an einem Tisch trifft man sonst nur, wenn ein Königshaus zum Festbankett lädt – oder beim Bierköniginnenstammtisch der Erlanger Privatbrauerei Kitzmann. Julie Decher, die neue Bierkönigin der Traditionsbrauerei, bat am Mittwoch, 22. Mai 2013, ihre Vorgängerinnen auf der Erlanger Bergkirchweih zu Speis und Trank auf den Kitzmann Keller. Für die erst vor wenigen Wochen neu gewählte Bierkönigin war dieser Termin eine willkommene Gelegenheit, um sich in das repräsentative Amt einzufinden. So manche Anekdote sorgte für ausgelassene Stimmung und die Bierköniginnen kamen auch privat mit Peter Kitzmann ins Gespräch. „Der Stammtisch ist für Julie I. ein angenehmer und lockerer Einstieg in ihr Amt. Sie erfährt von ihren Vorgängerinnen wie ein Jahr als Bierkönigin abläuft und kann von deren Erfahrungen profitieren“, so Peter Kitzmann.

 Der Stammtisch ist jedes Jahr ein Highlight für alle ehemaligen Bierköniginnen. Da sie sich nur zwei- bis dreimal im Jahr sehen, streichen die Hoheiten den Termin schon frühzeitig in ihren Kalendern rot an. Es gibt viel zu erzählen: Ob Auslandssemester, Hochzeit oder Jobwechsel – in einem Jahr kann sich viel verändern. Für Julie war der Stammtisch, der wegen der kühlen Witterung ins Zelt verlegt wurde, eine ihrer ersten Amtshandlungen. Von den Vorgängerinnen waren Maria, Jutta, Eva, Jasmin, Vanessa, Michelle, Isabella und Mirjam auf den Berg gekommen.

 Erst Ende April 2013 wurde die 19-Jährige zur Königin gewählt. Dabei hatte sie sich mit ihrem Bierwissen und einer guten Vorstellung gegen acht Konkurrentinnen durchgesetzt. Ihr Gespür für den Erlanger Gerstensaft hat sie auch ihren älteren Brüdern zu verdanken, die große Bierliebhaber und Bergkirchweih-Fans sind. Julie gefällt das bunte Treiben auf Bierfesten: „Ich gehe gerne auf Kirchweihen. Durch meine große Familie bin ich daran gewöhnt, viele Menschen um mich zu haben“, erklärt sie. Wenn sich Julie – der Name klingt französisch, wird aber wie der Monat Juli ausgesprochen und kommt aus dem Altbayerischen – nicht gerade ihren königlichen Aufgaben widmet, studiert sie Grundschullehramt an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

 Auf rund zwanzig Veranstaltungen wird Julie die Brauerei Kitzmann repräsentieren, überall dort, wo das gute Kitzmannbier ausgeschenkt wird. Dazu zählen zahlreiche Kirchweihen in der Region ebenso wie die herbstliche Michaelis-Kirchweih in Fürth, das Nürnberger Altstadtfest und natürlich die Bergkirchweih, die fünfte Erlanger Jahreszeit!

Fotos: Sabine Ismaier

Stadt Erlangen bringt neue Online-Karte des Bergkirchweihgeländes

Auf der Basis des Luftbildes von 2011 hat die Stadt Erlangen eine interaktive Karte des Bergkirchweihgeländes mit folgenden Inhalten veröffentlicht:
Keller, Bänke, Festzelte, Biergärten, Fahrgeschäfte, Buden (Imbisse, Kleingastronomie, Süßwaren, Spiel-, Losbuden, Warenverkaufsstände), Toiletten (Damen, Herren, Unisex), ÖPNV-Haltestellen, Taxistände und Sonstiges (= u. a. Kasperltheater)

Es sind alle Geschäfte und Betriebe der Bergkirchweih 2013 in einer Karte dargestellt. Die Bedienung erfolgt in einer von Google-Maps bekannten Art und Weise.


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© Stadt Erlangen

Gleichzeitig wurde eine neue Internet-Seite mit weiteren geographischen Informationen der Stadt Erlangen beim Anbieter Arcgis-Online in Betrieb genommen.

Eröffnung der 258. Erlanger Bergkirchweih am 16. Mai 2013

Am Donnerstag, 16.05.2013, um Punkt 17.00 Uhr stach Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis bei warm-schwüler Witterung das erste Fass Kitzmann Bergbier mit 4 kräftigen Schlägen auf einem Podest vor dem H. Henninger-Reifbräu Keller (direkt am „T“) an  und eröffnete so die 258. Erlanger Bergkirchweih. Im Hintergrund gab es erstmals Böllersalut der Kgl. Privilegierten Hauptschützengesellschaft. Die Prominenz traf sich anschließend in Dinkels Frankendorf am Schützenweg. Für das aktuelle Bergkirchweihgeschehen verweisen wir auf die Internetseiten von http://www.berch.info sowie der-berg-ruft.de . Wir wünschen Ihnen eine schöne „5. Erlanger Jahreszeit“!

Tucher Bergkirchweih-Festbier 2013 im Unicum

Sehr zum Ärger der TV 48-Verantwortlichen um Präsident Wolfgang Beck entschied die Tucher Bräu Nürnberg/Fürth im Februar ihren seit 2003 schon zur Tradition gewordenen vorbergkirchweihlichen Festbieranstich nicht mehr in den Jahnstuben des mitgliederstärksten Erlanger Sportvereins zu veranstalten und stattdessen an einen anderen Ort zu wechseln. So fand die Tucher-Bergbierprobe am Dienstag, 07.05.2013, erstmals im Saal der Gaststätte Unicum an der Artilleriestraße (Carl-Thiersch-Straße 9) statt. Die Frauen und Männer um Tucher-Geschäftsführer Fred Höfler konnten ab 18 Uhr etwa 70 geladene Gäste unter dem eindrucksvollen Tonnengewölbe des ehemaligen Offiziersclubs begrüßen, darunter Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und OB Dr. Siegfried Balleis. Als charmante Kulisse hinter Anstichfass und Tucher-Bergbierdeko erwiesen sich dabei die weißblühenden Kastanienbäume im Biergarten östlich des großen Festsaalfensters.

Nach der Eingangsansprache durch den Tucher-Gastronomieverantwortlichen Bernd Herrmann war es an Braumeister Bernhard Wagemann, das Festbier aus der Nachbarstadt zu beschreiben. Das gelang ihm kurzweilig und sehr humorvoll indem er es auf eine Reise durch den menschlichen Körper schickte. Für den Bergbierfan interessant: Bei 13,4 % Stammwürze und 6 % vol. Alkohol ist es angenehm gehopft, aber durchaus schlank und süffig. Es hat mit 24 Bittereinheiten drei mehr als das normale Tucher-Festbier, von dem es sich auch durch eine leicht sattere Farbe abhebt. Braumeister Wagemann gab dazu den lateinischen Leitspruch aus „Cerevisiam bibat“ (man trinke Bier).

Mit zwei gekonnten Schlägen zapfte Dr. Balleis das bereitstehende 30 Liter-Holz-KEGfass an, wobei ihm Joachim Herrmann zur Seite stand. Nach der obligatorischen Verkostung und den Gruppenfotos mit den diesjährigen Tucherfestwirten lud Bernd Herrmann die Gäste zum bereitstehenden fränkischen Büfett. Auf eine sonnige und friedliche 258. Erlanger Bergkirchweih!

Fotos: Sabine Ismaier