Archiv der Kategorie: Aktuelles

Das Steinbach-Motto ab Aschermittwoch: Fasten mit Geschmack

Pünktlich zur vorösterlichen Fastenzeit 2015 schenkt die Steinbach Bräu seit 18.02.2015 wieder ihren erstmals 2013 präsentierten Fastenbock als Bier des Monats aus. Die untergärige Starbierkreation besticht durch ihre hopfenaromatische Fruchtigkeit, ist herrlich süffig, aber mit etwa 7 % vol. Alkohol auch „hochgefährlich“. Das bernsteinfarbene unfiltrierte Elixier wurde 6 Wochen kalt gelagert und erhielt 4 Gaben des US-Spezialaromahopfens Cascade. Unsere Empfehlung: Unbedingt probieren. Und sollte der 20 hl-Fastenbocktank schon leergetrunken sein, steht als „Trostmittel“ und nächstes Bier des Monats der helle Steinbach Weizenbock zur Kehlenfreude bereit!

 

 

 

 

 

Faschingssonntag am Erich Keller: Noch 100 Tage bis zum Berg!

Pünktlich um 11 Uhr trafen sich am 15. Februar 2015 ungezählte Freunde der Erlanger Bergkirchweih auf dem Erich Keller, um bei Sonnenschein, Bier und Brotzeit den Countdown für die 5. Erlanger Jahreszeit zu feiern. Bei Steinbach Storchenbier und mindestens einem Dutzend hobbygebrauten Eigenbierkreationen, aber auch Guldenschem Backwerk und warmen Müllerbratwürsten im Weckla sorgte der Frauenauracher Posaunenchor für die traditionelle musikalische Umrahmung. Die 100-Tage-Gründungsgruppe um Hannes Hacker und Thon Barmentloo stieß bei diesem Event ganz plakativ mit ihren letzten Flaschenbeständen des letztjährigen Solitärsudes Kitzmann Bayrisch Märzen auf unseren Berg an. Die Witterung war bei 4° C durchaus „aushaltbar“, so dass manche sogar bis zum frühen Abend auf dem Keller blieben. Für die Faschingsfans hieß es zu 14 Uhr „auf nach Bruck“, wo der Umzug der FG Gaßhenker u.a. mit dem Kitzmann Doppeldeckerbus und den Bierköniginnen lockte.

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10 Jahre Erlanger Altstadtbier: Anstich im Biermuseum der Steinbach Bräu

Seit 2005 braut die Steinbach Bräu das Erlanger Altstadtbier (Fotoimpressionen vom Anstich des ersten Fasses Altstadtbier im Juni 2005). Anlass genug für die rührige Familienbrauerei, um am Mittwoch, 28. Januar 2015, mit diesem Spezialbier auf die lebendige Bierstadt Erlangen anzustoßen und die Grundsteinlegung für die Erweiterung des hauseigenen Erlanger Biermuseums zu feiern. „Mit einem frisch gezapften Altstadtbier im Willybecher, dem Traditionstrinkglas der deutschen Brauwirtschaft, ist es ein besonderer Genuss, die Biergeschichte der Universitätsstadt in neuen Vitrinen zu bestaunen“, so die Hausherren Dieter und Christoph Gewalt unisono.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Erlangen neben den Städten München, Nürnberg und Kulmbach führend im bayerischen Bierexport. Die Erlanger Stellung als überregionaler „Bierleuchtturm“ kippte allerdings mit der Erfindung der künstlichen Kältekompression durch Carl von Linde. Die Erlanger Exportmärkte brachen nach und nach weg, so besannen sich die großen lokalen Brauereien immer mehr auf den Heimatmarkt und verdrängten die kleineren Sudbetriebe. In den 1930er Jahren gab es schließlich nur noch vier Braustätten, nachdem die Brauerei Gebrüder Steinbach, die Brauerei Hübner und die Klosterbrauerei in Frauenaurach 1923 die Bierproduktion beendet und sich auf die Herstellung von Braumalz spezialisiert hatten. Die Gründung der Bundesrepublik 1949 erlebten nur noch die H. Henninger Reifbräu, die Erichbräu und die Privatbrauerei Kitzmann, da die Sudstätte der Hofbräu bereits 1936 ein Raub der Flammen geworden war.

1972 gingen dann auch noch Erich- und H.Henninger Reifbräu im neuen fränkischen Braukonzern Patrizier Bräu AG auf, welcher alsbald die Schließung seiner Erlanger Braustätten vornahm. Von 1975 bis 1995 war Kitzmann an der Südlichen Stadtmauerstraße die einzige Erlanger Brauerei, die die Biertradition unserer Stadt am Leben erhielt. Mit dem Wiederbeleben der Steinbach Bräu durch Christoph Gewalt, dem Urenkel des Firmengründers Carl Steinbach, im Jahr 1995 bekam die Stadt einen zusätzlichen Anstoß, sich an ihre traditionsreiche Biergeschichte zurückzuerinnern. Eine besondere Heimstatt hat diese „Renaissance der Bierstadt Erlangen“ ein paar Jahre später mit dem Erlanger Biermuseum der Steinbach Bräu erhalten.

Foto: Dr. Jürgen Tendel

Im 20-Hekoliter-Zweigerätesudwerk an der Vierzigmannstraße entstehen ganz individuelle Biere, die nach angemessener Reifung völlig naturbelassen die Zapfhähne verlassen. So kochte hier im Juni 2005 auch erstmals ein Sud Altstadtbier für das Erlanger Altstadtfest auf dem Altstädter Kirchenplatz. Dessen Ausgestaltung wurde zuvor von Dipl.-Braumeister Christoph Gewalt, Klaus Bärthlein (Altstadtforum) und Jochen Buchelt (Heimat- und Geschichtsverein) festgelegt. Das kupferfarbene Untergärige wird im Teilmaischverfahren aus 3 verschiedenen hauseigenen hellen und dunklen Gerstenmalzen hergestellt und erhält für seine markante Hopfennote 3 Gaben Spalter Aromahopfen. Extra für dieses kräftige Spezialbier mit seinen 12 % Stammwürze (etwa 5,5 % vol. alc.) haben Christoph Gewalt und Braumeister Roman Gause einen Satz eigene Willybecher angeschafft – erstmals in der langen Geschichte des seit dem 17. Jahrhundert existierenden Betriebes.

Der von vielen Biergenießern geliebte Willybecher ist das deutsche Standardbierglas und erblickte 1954 auf Betreiben von Vertriebsdirektor Willy Steinmeier bei der Ruhrglas AG Essen (genauer gesagt bei der „Glaswerke Ruhr AG“ Essen) das Licht der Welt. Die charakteristische Form „starker Boden, unten schmal, dann zum oberen Drittel hin etwas dickbauchiger, um ganz oben wieder mit kleinerem Durchmesser konisch zur Trinköffnung hin zu enden“, steht sowohl für eine herrliche Schaumkrone als auch für ein gutes Handgefühl auf dem erwartungsvollen Weg zum Mund. Willybecher waren (bzw. sind) bei allen vier Erlanger Brauereien der letzten 60 Jahre zur Freude der „Biergernetrinker“ im Einsatz.

Antiquar Holger Heine hat nun aus einem reichen Fundus neue Glasvitrinen im oberen Teil des Erlanger Biermuseums mit z.T. sehr alten Krügen, Flaschen und Brauereigläsern bestückt und erschließt so dem Betrachter die Biergeschichte unserer Stadt im Kontext durchaus seltener Schaustücke. Mit dabei ist beispielsweise ein Zinndeckelmaßkrug vom Holzberger Keller östlich des Kirchweihgeländes, der schon seit dem 1. Weltkrieg nicht mehr bewirtschaftet wird. Als lokalgeschichtlicher Berater und wohlwollender Begleiter des Projekts fungiert Stadtarchivar Dr. Andreas Jakob.

Zum Altstadtbier-Jubiläumsanstich am Mittwoch, 28.01.2015, war neben vielen Stammgästen und Freunden der Brauerei auch manch prominente Persönlichkeit gekommen, so konnte Familie Gewalt u.a. Altoberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis begrüßen. Alle erhoben gut gelaunt ihre mit fassfrischem Altstadtbier gefüllten Willybecher und tranken auf die quicklebendige Bierstadt Erlangen.

Brauertaufe bei der Steinbach Bräu

Die Brauertaufe bei der Steinbach Bräu ist immer ein großes Familienfest. Eltern, Großeltern, Onkel und Tanten, Freunde, der Mittwochs-Stammtisch und viele Gäste – alle waren am 21. Januar 2015 in die Erlanger Altstadtbrauerei gekommen, um die in den letzten Jahren ausgebildeten Brauer und Mälzer Chris Böhme, Tobias Medla und Johann Conan zu feiern.

Hausherr und Dipl.-Braumeister Christoph Gewalt hieß alle herzlich willkommen und erläuterte kurz die Ausbildung zum Brauer und Mälzer, die 3 Jahre dauert. Davon sind 12 Wochen Blockunterricht in der Staatlichen Berufsschule Karlstadt am Main. Der handwerkliche Teil liegt vollständig in Familienhand. In der von Bruder Jörg Gewalt geleiteten Mälzerei in Zirndorf wird das Mälzen erlernt und in der Hirsch Brauerei Wurmlingen (südl. Baden-Württemberg) der Schwiegereltern die Filtration und Flaschenabfüllung. Den eigentlichen Brauvorgang, Gärung und Lagerung natürlich hier im Erlanger Brauhaus.

Der erste Täufling Chris Böhme beendete bereits 2012 seine Ausbildung bei der Steinbach Bräu und hat seit 2014 eine Anstellung bei der Hausbrauerei Kraftbräu in Trier. Im Jahr 2013 hat der waschechte Erlanger Tobias Medla seine Lehre abgeschlossen und wird ab September  2015 ein Braumeisterstudium an der Doemens-Akademie für Brau- und Getränketechnologie in Gräfelfing machen. Der Dritte im Bunde, der „spätberufene“ 38jährige Johann Conan, der unbedingt noch eine handwerkliche Ausbildung machen wollte, wurde im vergangenen Jahr fertig und bleibt der Steinbach Bräu als Brauergeselle erhalten.

Um zu verdeutlichen, wie gut es den heutigen Brauerlehrlingen ergeht, las Christoph Gewalt dann noch aus der Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung über die Gegebenheiten im Jahr 1885 vor:

„Nach einer Befragung des Allgemeinen Brauerverbandes, ergibt sich eine Nettoarbeitszeit von durchschnittlich 13,2 Stunden bei seinen Mitgliedern. In Hildesheim und Zwickau werden 15 Stunden gearbeitet, in Norden 16 bis 18 Stunden – und zwar auch an Sonn- und Feiertagen. Zu keiner Nachtstunde sind die Brauer sicher, nicht zu Extraarbeit aus dem Schlaf geholt zu werden. Das hat zur Folge, dass ein Brauer mit 35 Jahren als ‚ausgedient‘ gilt und seinen Beruf aufgeben muss. Nur in wenigen größeren Städten wie Hannover und Dresden gibt es in einigen Brauereien schon den 12-Stunden-Tag. 6 Stunden Ruhezeit seien für einen Brauergesellen genug, erklärt ein Stuttgarter Brauereibesitzer, weil ihm bei längerer Zeit zu viel Gelegenheit zur Selbstbildung bleibe. Das sei weder wünschenswert noch notwendig. Bei Bäckern und Konditoren, Metzgern und Brauern, in geringem Maße auch bei Kellnern und anderen Gastwirtsgehilfen, ist das Kost- und Logiswesen üblich, Lehrlinge wie Gesellen wohnen und essen im Betrieb bzw. im Haus des Meisters. Sie können so zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Arbeit herangezogen werden und befinden sich unter ständiger Aufsicht.“

Nach diesem Ausflug in die Arbeitsgeschichte des Braugewerbes wurde es ernst für die drei „Täuflinge“. Sie zogen ihre Schuhe aus und kletterten in die bereits mit Wasser gefüllte Sudpfanne. Nachdem die kupferne Klappe geschlossen war, hieß es „Wasser marsch“. Mit einem ordentlichen Nachguss aus dem mit Storchenbier gefüllten 5-Liter-Krug und dem Brauerspruch „Hopfen und Malz, Gott erhalt’s!“ wurde die Taufzeremonie abgeschlossen.

Mehr feucht als fröhlich stiegen sie wieder aus der Pfanne und stießen dann glücklich mit ihrem Ausbilder Christoph Gewalt auf die erfolgreich abgeschlossene Lehrzeit an. Dazu gab es natürlich verdienten Applaus von allen Seiten.

Auch wir wünschen den dreien eine gute Brauerzukunft!!!

Fotos: Sabine Ismaier

Steinbach Hopferla: Fränkisches Hopfenaroma in seiner allerfrischesten Form

Hopfenernte im August 2014 in Spalt

Malzaromatisch-süffig, herrlich hopfenbetont, aber auch rechtschaffen herb – das „Hopferla“, Steinbach-Bier des Monats Oktober, kommt rundweg bestens an. Seit 8. Oktober 2014 im Ausschank hat das Untergärige aus hellem und etwas dunklem Steinbach-Gerstenmalz (ca. 14 % Stammwürze), ausschließlich mit tagesfrisch versottenen Hopfendolden der Aromasorte Spalter Select (morgens in Spalt geerntet – abends im Erlanger Jungbier) gebraut, bereits ganz viele Liebhaber gefunden.

Ein klasse Bier mit „Aromahopfentypizität und stimmigem Trinkfluss“, dessen Lagertank vermutlich sehr schnell leer sein wird …! Dazu trägt natürlich auch das derzeit noch anhaltendeBiergartenwetter bei, so dass der Brauereihof an der Vierzigmannstraße jeden Abend gut besucht ist. Und der nächste „Knaller“ von Steinbachchef Christoph Gewalt und Braumeister Roman Gause wartet schon: Spätestens Ende Oktober ist mit dem köstlichen hellen Weizenbock (der sog. „Ladykiller“) wieder eine geniale Steinbach-Bierspezialität an der Reihe.

 

Hurra, das Kitzmann Bayrisch Märzen ist wieder da!

Der letzte Anstoß kam für Peter Kitzmann beim VFFB-Sommerfest der Hobbybrauer in seinem Brauereihof am Samstag, 26. Juli 2014, als die Erlanger Brauvereinigung Vierbräu um Petra Paulsen (die Willy) einen 40-Liter-Holzfeuersud dunkles Märzen braute. So traf der Chef der traditionsreichen Privatbrauerei  die Entscheidung, in der Folgewoche wieder – nach knapp einem Vierteljahrhundert Pause – einen Sud Bayrisch Märzen exakt nach der alten Rezeptur herzustellen. Und das Ergebnis ist klasse geworden!

Davon überzeugten sich Peter Kitzmann, die beiden Braumeister Benjamin Kloos und Stefan Herz und mehrere Hobbybrauer bei einer Verkostung im Kitzmann-Schalander, dem „BräuGewölbe“, am Montag, 1. September 2014. Da standen „nur“ noch zwei Bayrisch Märzen-Ausführungen auf dem Tisch und nicht wie bei der Blindverkostung Ende Juli noch acht: Willys Sommerfestsud und das neue (alte) „Bayrisch“ von Kitzmann. Beide köstlich und dennoch unterschiedlich.

Der verloren geglaubte Schatz von Kitzmann mit seiner rotbraunen Farbe ist vielen Erlanger Bierinsidern noch bestens bekannt und erweckt Erinnerungen an die Jugend. Der leicht cremefarbene Schimmer der Schaumkrone erscheint wie eine Baiser-Haube und regt die Phantasie an, wie das kräftig anmutende Untergärige wohl schmecken wird. Die Hoffnung auf den malzigen Geschmack wird bereits im Duft des Bieres erfüllt und von fruchtigen Eindrücken in der Nase begleitet.

Beim Antrunk entfalten sich deutliche Karamellnoten, die neben ganz zarten Röstaromen und einer dezenten Hopfung in einem malzigen Nachtrunk münden. Die über Jahrzehnte aufgebaute Spannung auf das Revival des beliebten Erlanger Kultbiers ist Grund genug, das Bayrisch Märzen zu probieren, bevor es vergriffen ist. Von dem Elixier (13,8 % Stammwürze, 5,7 % vol. Alc., etwa 20 Bittereinheiten, Farbe: ca. 35 EBC) wurde nur ein einziger Sud gebraut, der Mitte September 2014 in den Handel kommt (220 hl in 44.000 NRW-Mehrwegflaschen). Auf Ihr Wohl!

Fotos: Sabine Ismaier

Sommerfest der Erlanger Hobbybrauer: Das legendäre Kitzmann Bayrisch Märzen kommt wieder!

Das Sommerfest des Vereins zur Förderung der fränkischen Braukultur (VFFB) am Samstag, 26. Juli 2014 im Kitzmann-Brauereihof stand bei herrlichstem Wetter ganz im Zeichen der der alten Biersorte Bayerisch Märzen. Im Beisein von Brauereichef Peter Kitzmann und den beiden Braumeistern Benjamin Kloos und Stefan Herz kochte die Hobbybrauvereinigung Vierbräu unter Leitung von Petra Paulsen (die Willy) zur Demonstration einen 40-Liter-Sud dieses Traditionsdunklen über Holzfeuer. Das Originalrezept hierfür hatte die Erlanger Privatbrauerei selbstverständlich beigesteuert.

Später folgte eine Blindverkostung von 8 eingereichten Bayerisch Märzen-Proben, die Hobbybrauer nach eben dieser Rezeptur Wochen zuvor hergestellt hatten. Als eindeutiger Sieger ging aus diesem Wettstreit der Weisendorfer Herbert Herbig hervor, dessen „Bayerisch“ als sortentypischstes dunkles Märzen kitzmannscher Prägung mit Abstand die meisten Punkte errang. Dafür gab`s dann auch für den 1. Platz, neben der obligatorischen Urkunde, einen dekorativen Jubiläumserlanger-Werbespiegel aus der Hand des Brauereichefs. Die Bezeichnung Bayerisch Märzen, bzw. Bayrisch Märzen,  ist – nebenbei bemerkt – als Biersortendefinition (ein Märzenbier bayerischer Brauart, vergleichbar z.B. mit der Süßwarendefinition „Bayerische Blockmalzbonbons“) und nicht als altbayerntümelnde Namensgebung zu begreifen.

Das Sommerfest war bier- und speisenmäßig bestens versorgt, wozu neben den Hobbybrauern und Peter Kitzmann vor allem die Metzgermeister Georg Rottner aus Kriegenbrunn und Willi Zametzer aus Langensendelbach beitrugen. So war von „Sommis Pale Ale“ bis zum Kitzmann Kellerbier 1904 und von vormittäglichen heißen Würsten bis hin zu ganz frisch gegrillten Bratwürsten und Nackensteaks am Nachmittag alles da, was Herz und Magen erfreut. Die gesellige Runde löste sich dann auch erst lange nach Eintritt der Dunkelheit auf und alle waren glücklich und zufrieden. Na, sagen wir, fast alle: Brauenthusiast und Bierfan Jürgen Sommer (übrigens der geistige Vater und eigentliche Namensgeber dieses Festes) haderte etwas mit dem Verkostungsergebnis „seiner“ Bayerisch Märzen-Probe, die für ihn völlig unverständlich „nur“ im Mittelfeld gelandet war!

Wünschen wir uns, dass sich der gute Peter Kitzmann von der allseitigen Märzeneuphorie anstecken lässt und demnächst selbst wieder den einen oder anderen Sud dieses exquisiten Erlanger Untergärigen braut!

Fotos: Sabine Ismaier
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Erlanger Weizen für Erlanger Weizenbier: Wissenswertes beim Weizenfeldbesuch am 16. Juli 2014 zwischen Kriegenbrunn und Hüttendorf

Egal ob das klassische und prämierte Weißbier, der geniale Weißbierbock oder das in den Sommermonaten besonders nachgefragte alkoholfreie Weizen: Der Rohstoff Weizen für das Weizenmalz der Weißbierspezialitäten der Erlanger Privatbrauerei Kitzmann stammt ausschließlich aus dem Erlanger Raum. Mitte Juli stand die Ernte des 2014er Jahrgangs dieses Brauweizens unmittelbar bevor. Um Erlangen-Hüttendorf, Erlangen-Frauenaurach und Spardorf stand das Getreide bereits in voller Kraft auf den Feldern. Bei einem „Weißbier-Lese“ genannten Informationstermin auf einem Hüttendorfer Weizenfeld machte Peter Kitzmann gemeinsam mit dem Landwirt Günther Volleth und Stephan Bergler, Geschäftsführer der Frauenauracher Klostermalz Wirth GmbH, deutlich, worauf es beim Anbau und der Weiterverarbeitung des Weizens ankommt. „Die Qualität des Getreides ist ein zentraler Baustein für unser ausgezeichnetes Bier. Daher haben wir höchste Ansprüche sowohl beim Anbau als auch bei der Weiterverarbeitung in der Mälzerei“, sagte Peter Kitzmann. Als Erlanger Traditionsunternehmen liegt der Brauerei die regionale Herkunft des Braugetreides ebenso am Herzen wie die Qualität. Peter Kitzmann: „Das Kitzmann Alkoholfreie Weißbier und das Kitzmann Weißbier sind echte Erlanger Produkte. Nur der Hopfen stammt aus der Hallertau.“

Präzisionsarbeit Brauweizenanbau
Schon seit Jahrzehnten kultiviert der Landwirt und ehemalige Erlanger Stadtrat Günther Volleth für die Brauerei Kitzmann Brauweizen und Braugerste. Daher weiß er ganz genau, worauf es beim Anbau ankommt. So darf beispielsweise Weizen nie auf einem Feld angebaut werden, auf dem im Vorjahr noch Mais kultiviert wurde. Zu groß wäre die Gefahr, dass das Getreide sonst von einem Pilz befallen wird. Und auch bei der Düngung schaut Volleth genau hin. Bereits vor der Aussaat wird der Boden untersucht, um festzustellen, ob gedüngt werden muss. Und wenn ja, wann, wie stark und mit welchen Dünger. Mit dem Jahrgang 2014 sind die Beteiligten bisher recht zufrieden: Der Mai, als der Weizen in der Blüte stand, war trocken und die Pflanzen konnten sich daher optimal entwickeln. Nur im Juni, wenn das Getreide die Körner ausbildet, hätte es ein wenig feuchter sein dürfen. So gibt es in den Ähren auch immer einige nur sehr kleine Körner. „Das Jahr 2014 wird bei der Ernte ein gutes, aber kein herausragendes Jahr werden“, prophezeit Stephan Bergler.

Mälzer kontrollieren Qualität schon auf den Feldern
Der Mälzer und diplomierte Braumeister weiß es: Als Geschäftsführer der Frauenauracher Klostermalz Wirth GmbH verantwortet er auch die Qualität des Weizenmalzes. „Wir bemustern den Weizen nicht nur bei der Anlieferung. Die örtliche Nähe ermöglicht es uns auch, das Getreide schon beim Wachsen zu beobachten“, erklärt er. In der Mälzerei wird genau geprüft, wie hoch Eiweiß- und Wassergehalt des Getreides sind. Optimal sind möglichst niedrige Werte.

Nach einer mehrwöchigen Ruhezeit (der sog. Keimruhe) beginnt der Vermälzungsprozess. Nach dem Weichen, also dem Befeuchten des Getreides, lässt man den Weizen rund sechs Tage unter regelmäßigem Wenden keimen. In dieser Zeit bildet der Weizen die für den Brauvorgang benötigten Enzyme bzw. diese werden aktiviert. Anschließend wird das Grünmalz getrocknet – das sogenannte „Schwelken“ und „Abdarren“ – bevor das Weizenmalz (wieder nach einer gewissen Ruhezeit) an die Brauerei geht. „Wir sind stolz darauf, dass wir mit der Klostermalz Wirth und mit Landwirten wie Günther Volleth langjährige und vertrauensvolle Partner haben, die uns direkt vor Ort mit echtem regionalem Qualitätsmalz versorgen, aus dem wir dann unsere süffigen Biere brauen“, sagt Peter Kitzmann.

Süß-malziges Aroma, null Prozent Alkohol
Im zeitigen Frühjahr 2014 hielt das neue Kitzmann Alkoholfreie Weißbier Einzug ins Sortiment der Erlanger Privatbrauerei. Auch ohne Alkohol überzeugt das naturtrübe Weißbier mit einem süßlich-malzigen Hefearoma. Gerade für den Sommer oder nach dem Sport ist es dank der enthaltene Hefe und ihren Spurenelementen bei einem geringen Gehalt an Kalorien ein gesunder, alkoholfreier Biergenuss. Das alkoholfreie Weizen ist im gut sortierten regionalen Getränkefachhandel erhältlich.

Weizenbierverkostung direkt am Weizenfeld
Im Anschluss an die Weizenfeldbegehung luden Peter Kitzmann und Stephan Bergler bei herrlichem Sommerwetter direkt am Ackerrand zu einer Verkostung aller Kitzmann-Weizenbiere aus dem Herzen Erlangens. Wortreich umschrieben spannte sich der „Obergärigenreigen“ vom Alkolholfreien (auch gut gegen den ersten großen Durst), über das Leichte, Helle und Dunkle bis hin zum genialen Weizenbock. Bei der dazu gereichten feinen Brotzeit kam an dem herrlichen Juli-Spätnachmittag sehr bald der Wunsch auf eine Wiederholung dieses Weizengenussevents direkt am Weizenfeld kurz vor der Ernte 2015 auf!

Unser Erlanger Geschenketipp für sehr Kurzentschlossene

Bei der Steinbach Bräu, Vierzigmannstraße 4, wartet (an Heilig Abend noch von 9.00 – 13.00 Uhr) der süffige Sündikuss auf seine Liebhaber. Dieser echte dunkle Bock, ein untergäriges, unfiltriertes Starkbier mit 16,4 % Stammwürze und etwa 7,2 % vol. Alc., wurde mit dunklem Gerstenmalz (natürlich aus eigenem Hause) und Aromahopfen ganz speziell für die besinnliche Weihnachtszeit gebraut und durfte sehr lange lagern. Er ist die ideale „Mitbring-Gabe“ entweder im 2-Liter-Krug oder im 5-Liter-Fässchen.

Im Kitzmann BräuKontor, Südliche Stadtmauerstraße 25 – im Brauereihof, ist (an Heilig Abend  noch von 9.00 bis 14.00 Uhr) u.a. „Kitzmanns Erlanger Bierschnäpsla“ als Geschenktipp hervorzuheben. Dieses Bierdestillat wurde noch von Dipl.-Braumeister Karl-Heinz Maderer aus Original Erlanger Urbock doppelt gebrannt (in der kupfernen Brennblase gleich hier im Nebenraum) und später in Holzfässer abgefüllt. Mindestens die letzten 36 Monate verbrachte der Bierbrand in ehemaligen Sherry-Fässern (genauer Oloroso- bzw. Pedro Ximénez-Fässer), was ihm ein besonderes Süßweinaroma bescherte. Das „Erlanger Lebenswasser“ hat nun 42 % vol. Alc. und wurde in gut verschenkbare 0,5-Liter-Flaschen abgefüllt.

Sowohl für den naturbelassenen Sündikuss als auch für den holzfassgereiften Bierbrand gilt „Köstliches will mit Augenmaß genossen sein“. Auf Ihr Wohl, auf Erlangen, auf ein friedliches Jahresende – Frohe Weihnachten!

7. Braufest am Kommunbrauhaus in Junkersdorf

Am ersten Juliwochenende 2013 fand bei strahlendem Sonnenschein bereits das siebte Braufest am Kommunbrauhaus Junkersdorf in den Haßbergen statt. Bei gefälliger Live-Musik und frisch ausgeschenkten Festbieren von hier aus Junkersdorf  (von den drei Erlanger Hobbybrauern Kurt, Axel und Ludwig)  und von der Privatbrauerei Schroll im benachbarten Reckendorf herrschte am Samstag bis zum späten Abend beste Stimmung. Und für den Hunger gab es frisch gegrillte Bratwürste  und Steaks  sowie verschiedene Käsesorten.

Besuch in der neuen Tucher-Braustätte an der Stadtgrenze Nürnberg-Fürth

Häufig sind sie ja nicht die Treffen der ehemaligen Kolleginnen und Kollegen der H. Henninger Reifbräu Erlangen oder – wie sie selbst betonen – der Erlanger Reifbräu. Zuletzt im März 2000 die große Veranstaltung im Saal der Spielvereinigung Erlangen, vor gut 4 Jahren dann im ehemaligen Gärkeller der Steinbach Bräu. Und jedes Mal werden es weniger …; die auf dem Gelände des heutigen Altstadtmarktes gelegene Braustätte wurde ja schon Ende 1974 geschlossen.

So war es Felix Kraus und Herbert Osti ein unbedingtes Anliegen, alle wieder einmal zusammenzutrommeln und zu einer Besichtigung der neuen Tucher-Braustätte an (und auf) der südlichen Stadtgrenze zwischen Nürnberg und Fürth zu rufen. Auch die sengende Hitze der letzten Woche hielt kaum von der Teilnahme ab, sodass sich über 20 Ehemalige von Rundgangsleiter Lothar Fiedler aus Frauenaurach am 19. Juni 2013 in die Tucher-Biergeschichte und modernste, automatisierte Brauverfahren einweisen ließen. Dass das so erzeugte Bier ganz traditionell und erfrischend schmeckt, konnten die Brauereiveteranen bei der anschließenden Verkostung mit Bratwurstimbiss erleben.

So kam bald Stimmung an der langen Holztafel im Schalander-Nebenraum auf. Natürlich durfte da ein Gästebucheintrag und die Überreichung eines Erinnerungskrügerls für jeden nicht fehlen. Und bei vielen blieb die Erkenntnis: Die Tucher Bräu steht im weiteren Sinn trotz der Konzernzugehörigkeit über ihre Firmenwurzeln auch für die Erlanger Brautradition, was man von anderen Größen auf dem deutschen Biermarkt nicht behaupten kann.

Mehrfach wurde bei dem Treffen auf die vor wenigen Tagen im Fürther Stadtmuseum eröffnete Sonderausstellung „Hopfen und Malz – das Fürther Brauwesen in Geschichte und Gegenwart“ hingewiesen, die nicht zuletzt dank einiger engagierter Mitarbeiter der heutigen Tucher Bräu zu Stande kam. Die Ausstellung in der Fürther Innenstadt, Ottostr. 2, dauert bis zum 17. November 2013.

Bereits im Sommer 2000 haben wir schon einmal die Fürther Braustätte der Tucher Bräu, die ehemalige Humbser Brauerei/Patrizier Bräu, besucht.